Adobe Systems gibt mit Flash den Takt vor

Donnerstag, 20. März 2008 um 13:08
Adobe Systems

(IT-Times) Der Grafik- und Publishing-Softwarehersteller Adobe Systems (Nasdaq: ADBE, WKN: 871981) ist zwar nicht immun gegenüber einer Konjunkturabkühlung, sieht sich aber gut für einen möglichen Abschwung vorbereitet. So könne man kurzfristig seine Kosten entsprechend anpassen, wobei man zudem über ein diversifiziertes Produktportfolio verfüge, heißt es aus dem Management.

So bekräftigt Adobe nochmals seine Prognosen, wonach die Umsatzerlöse im laufenden Fiskaljahr 2008 um 13 Prozent klettern sollen. Priorität habe dabei das Geschäft rund um die Creative Softwaresuite, als auch das Acrobat- und Firmenkundengeschäft, so die Vorgabe der Adobe-Manager.

Wachstumsmotor AIR und Flash


Während das Creative- und Acrobat-Geschäft zuletzt weiter solide wuchs, hat das Unternehmen mit den Laufzeitumgebungen AIR und Flash zwei Geheimwaffen im Portfolio, die in den nächsten Jahren für kräftiges Wachstum sorgen könnten. Gerade erst hat sich Microsoft dazu entschlossen, Flash für den Einsatz mit Windows Mobile zu lizenzieren, wobei Adobe nunmehr selbst mit Hilfe des iPhone SDK einen eigenen Flash-Player für das Apple-Handy iPhone entwickeln will.

Insgesamt ist Flash im Vormarsch und scheint sich immer mehr zum de facto Standard im World Wide Web zu entwickeln, so dass kaum mehr ein Hersteller an Flash bzw. Adobe vorbeikommt. Auch im mobilen Web ist Flash auf dem Weg nach oben. Wie das Wall Street Journal zuletzt berichtete, wurden allein im ersten Quartal 2008 rund 100 Mio. Smartphones weltweit mit Flash Lite ausgeliefert.

Mit dem neuen Flash Media Server 3 und dem überarbeiteten Flash Player mit HD-Unterstützung hat Adobe offenbar den Nerv der Zeit getroffen, was dem Flash-Streaming-Geschäft zu einem gewaltigen Wachstumsschub verholfen hat. Wie Adobe erklärt, sei das monatliche Flash-Abspielvolumen bei Adobe-Partnern via Flash-Player und Flash Media Server um 300 Prozent vom August 2007 bis Januar 2008 gestiegen.

Dies dürfte nicht nur die Lizenzerlöse bei Adobe weiter ankurbeln, auch der Verbreitungsgrad von Adobe-Lösungen nimmt damit weiter zu, womit der US-Softwarekonzern den Takt in Sachen Rich-Media-Anwendungen im Web vorgibt...

Kurzportrait

Das im kalifornischen San Jose ansässige und im Jahre 1982 gegründete Softwarehaus Adobe Systems ist nicht nur durch sein plattformübergreifendes PDF-Format populär. Das PDF-Format gilt inzwischen als de facto Standard für die Darstellung bzw. Bereitstellung von Schriftstücken im weltweiten Datennetz Internet. Auch im Bereich der digitalen Bildbearbeitung ist die Gesellschaft mit Photoshop und zahlreichen anderen Softwarewerkzeugen sehr gut vertreten.

Der Bereich Creative Solutions fasst das Geschäft rund um das Flagschiffprodukt Adobe Photoshop zusammen und gilt als das Kerngeschäft des Unternehmens. Im Bereich Knowledge Worker Solutions wird das Geschäft rund um die Acrobat-Reihe zusammengefasst, während die Enterprise and Developer Division und das Geschäftsfeld Mobile and Devices Solutions die Geschäftsstruktur abrunden.

Daneben unterstützt Adobe Systems aber auch junge Technologiefirmen, welche Produkte und Services für das neue Medium Internet anbieten. Mit der Übernahme der privaten Glassbook soll weiteres technologisches Know-how in Adobe-Produkte mit einfließen und die Position gegenüber dem Softwaregiganten Microsoft, welcher mit einem eigenen Format für elektronische Bücher am Markt vertreten ist, weiter stärken. Durch den Image-Server AlterCast will Adobe seiner Produktreihe eine größere Plattform geben. AlterCast soll daher tägliche Routinearbeiten, wie die Aufbereitung digitaler Bilder für andere Medien übernehmen und die tägliche Arbeit damit einfacher, kostengünstiger und effektiver gestalten. Anfang 2007 präsentierte Adobe mit der Softwareplattform Apollo eine neue kostenlose Entwicklungsumgebung, die für eine stärkere Nachfrage nach Adobe-Produkten sorgen soll.

In den vergangenen Jahren verstärkte sich Adobe unter anderem durch die Übernahme des Softwarespezialisten Accelio. Im Mai 2004 übernahm Adobe den amerikanischen Entwickler von Prozess-Management-Software Q-Link Technologies. Ende 2005 schloss Adobe die Übernahme des Multimedia-Softwareherstellers Macromedia (Flash, Shockwave) ab. Mitte 2006 kaufte Adobe die Technologie-Assets der dänischen Pixmantec. Daneben wurden auch Trade and Technologies France sowie der Videosoftwareanbieter Serious Magic übernommen. Im Herbst 2007 verstärkte sich Adobe mit der Übernahme des Buzzword-Herstellers Virtual Ubiquity.

Zahlen

So berichtet das Unternehmen von einem Umsatzsprung auf 890,4 Mio. US-Dollar, was einem Zuwachs von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Gewinn kletterte dabei um 52 Prozent auf 219,4 Mio. Dollar oder 38 US-Cent je Aktie, nach einem Plus von 143,9 Mio. Dollar oder 24 US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich für das jüngste Quartal ein Nettogewinn von 48 US-Cent je Aktie, womit Adobe die Markterwartungen übertreffen konnte. Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit Einnahmen von 875,8 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 45 US-Cent je Aktie gerechnet. Im jüngsten Quartal kaufte Adobe 33,3 Mio. eigene Aktien im Wert von 1,25 Mrd. Dollar zurück.

Markt und Wettbewerb

Durch die Adobe-Produktreihe Adobe InDesign will sich das Unternehmen auch im lukrativen DTP-Markt engagieren und begibt sich damit in direkter Konkurrenz zum Rivalen Quark.

Meldung gespeichert unter: Adobe, Hintergrundberichte, Software

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