Activision Blizzard hofft auf neuen Warcraft-Schub

Donnerstag, 18. Februar 2010 um 13:33
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(IT-Times) - Der US-Spielentwickler Activision Blizzard (Nasdaq: ATVI, WKN: A0Q4K4) konnte trotz der aktuell schwierigen Situation der Videospielebranche im vergangenen vierten Quartal weiter wachsen und die Markterwartungen der Analysten übertreffen.

Die Spielebranche steht vor einem Umbruch. Während immer mehr Spiele digital über das Internet vertrieben werden, gehen die Umsätze im Bereich der abgepackten Spieleboxen zurück, was insbesondere der Rivale Electronic Arts (EA) bereits zu spüren bekam.

Activision Blizzard ist in der glücklichen Situation, mit dem von Blizzard konzipierten MMORPG „World of Warcraft“ einen Blockbuster im Bereich der Multiplayer-Online-Rollenspiele am Start zu haben. Die Spielerzahl stagnierte allerdings zuletzt bei etwa 11,5 Millionen Abonnenten weltweit, nachdem sich der chinesische Lizenznehmer NetEase.com in den vergangenen Monaten mit regulatorischen Hürden herumschlagen musste.

NetEase erhält grünes Licht für „Burning Crusade“ in China


Damit scheint nunmehr Schluss. NetEase.com hat jüngst grünes Licht für die WoW-Erweiterung „The Burning Crusade“ erhalten, wodurch nunmehr auch die Millionen Gamer aus China in den Genuss der ersten WoW-Erweiterung kommen. NetEase.com hegt dabei die Hoffnung, dass auch die zweite Erweiterung „Wrath of the Lich King“ bald die Zustimmung der GAAP-Behörden in China findet, wodurch sich das Unternehmen einen weiteren Spielerzulauf erhofft. Für Activision wäre eine positive Entwicklung im Reich der Mitte wichtig, da China bereits heute einen großen Teil der WoW-Spieler stellt.

Daneben hat Activision Blizzard selbst mit „World of Warcraft: Catalclysm“ bereits eine dritte Erweiterung geplant, die nach Aussagen von Blizzard-Chef Mike Morhaime noch in diesem Jahr in den Handel kommen soll.

„Starcraft II: Wings of Liberty” und „Diablo III” ergänzen Produkt-Pipeline


Mit „Starcraft II: Wings of Liberty“ hat das weltweit führende Gaming-Studio noch ein weiteres heißes Eisen im Feuer. Am Vortag hat das Unternehmen mitgeteilt, das der geschlossene Beta-Test für das Echtzeit-Strategiespiel angelaufen ist. „Starcraft II: Wings of Liberty“ gilt als potentieller Blockbuster, der die Activision-Bilanz im laufenden Jahr aufhübschen könnte, falls sich genügend Spieler für das Strategiespiel finden.

Nicht zu vergessen ist der Diablo-Nachfolger „Diablo III“, der ebenfalls in diesem Jahr auf den Markt kommen dürfte. Bereits die beiden Vorgängerversionen verkauften sich millionenfach, so dass der Hype um den dritten Teil der Diablo-Reihe sicherlich groß sein wird…

Kurzportrait

Die im Jahre 1979 gegründete und im kalifornischen Santa Monica ansässige Activision Blizzard gilt als weltweit größter PC- und Videospielehersteller. Insbesondere das Jahr 2008 gilt als Meilenstein in der Firmengeschichte. So fusionierte Activision mit der Vivendi-Spieleeinheit Blizzard Entertainment, woraus das Unternehmen Activision Blizzard hervorging.

Activision Blizzard entwickelt Adventure-, Sport- und Action-Spiele für verschiedene Plattformen. Darunter bedient Activision Blizzard nicht nur den PC-Markt, sondern auch den Konsolen-Markt. So werden nicht nur Spiele für Sonys PlayStation-Reihe (PS2, PS3), sondern auch für Microsofts Xbox 360-Konsole und Nintendos Wii-Konsole publiziert.

Activision Blizzard ist prinzipiell in drei wesentliche Geschäftseinheiten aufgebaut. Der Bereich Activision Publishing konzentriert sich auf die Entwicklung von Spiele, wobei das Unternehmen zuletzt mit Spieleserien wie „Guitar Hero“ und „Call of Duty“ große Erfolge feiern konnte.

Der zweite Geschäftsbereich Blizzard Entertainment, die sich vornehmlich um die Entwicklung von traditionellen Spielen und Online-Spielen fokussiert. Der dritte Geschäftsbereich Activision Blizzard Distribution konzentriert sich auf die Vermarktung der Spiele, wobei die Einheit aber auch Hardware und Software von Drittanbietern vermarktet. In diesem Zusammenhang übernahmen die Kalifornier im Jahr 1997 den englischen Vertriebspartner CentreSoft. Im gleichen Jahr kaufte Activision dann die deutsche NBG. Ein Jahr später folgte schließlich die Übernahme des für Benelux-Länder zuständigen Vertriebspartners CD Contact. Ende 2002 übernahm Activision mit Z-Axis und Luxoflux zwei weitere Entwicklerstudios, wobei Activision im Jahre 2003 rund 70 Prozent an den Spieleentwickler Infinity Ward übernahm. Anfang 2005 kaufte Activision dann das Entwicklerstudio Vicarious Visions. Später übernahm man den Middleware-Spezialisten DemonWare. Mitte 2006 folgte die Übernahme von RedOctane (Guitar Hero). Im Jahr 2007 schluckte Activision den britischen Sieleentwickler Bizarre Creations (Project Gotham Racing). Zudem fusionierte Activision mit der Vivendi-Spielesparte Blizzard Entertainment. An dem fusionierten Unternehmen hält Vivendi mit 52 Prozent die Mehrheit der Anteile. In 2008 kaufte Activision die englische FreeStyleGames sowie Budcat Creations. Im Gegenzug wurden die Entwicklerstudios Swordfish und Massive Entertainment abgegeben.

In Sachen Vertrieb setzt Activision Blizzard aber nicht nur auf eigene Vertriebspartner, sondern insbesondere auch auf Einzelhändler wie Best Buy, Blockbuster, Circuit City, GameStop, Target, Toys R Us oder Wal-Mart. Der US-Einzelhändler Wal-Mart gehört dabei zu einem der größten Vertriebspartner des Spielentwicklers.

Darüber hinaus ist der US-Spielentwickler mit weiteren Niederlassungen auch international vertreten, darunter in England, Deutschland, Frankreich, Kanada, Schweden, Australien und in Japan.

Zahlen

Der Umsatz schrumpfte im vergangenen Dezemberquartal um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,56 Mrd. US-Dollar. Dabei entstand trotz Rekorderlöse im Zusammenhang mit dem Spiel „Call of Duty: Modern Warfare 2” ein Nettoverlust von 286 Mio. Dollar, nach einem Minus von 72 Mio. Dollar im Jahr vorher. Hintergrund waren unter anderem Abschreibungen auf die schwächeren Erlöse im Bereich Casual Games und Musik-Spiele wie „Guitar Hero“.

Ausgenommen etwaiger Sonderbelastungen konnte Activision im jüngsten Quartal einen Nettogewinn von 49 US-Cent je Aktie ausweisen und damit die Markterwartungen der Analysten übertreffen, die im Vorfeld mit einem Plus von 44 US-Cent je Aktie gerechnet hatten.

Meldung gespeichert unter: Activision Blizzard, Hintergrundberichte, Spiele und Konsolen

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