Wirecard: FT schlägt zurück und hinterfragt dubiose Partner

E-Commerce: Digitale Bezahllösungen (Digital Payment)

Freitag, 29. März 2019 um 08:30

Wirecard behauptet, dass weniger als zehn Prozent des Umsatzes  aus  Bereichen wie Lotterie, Glückspiel, Dating, Adult Entertainment und ähnlichen Business-Modellen stamme, so die FT.

Langfristige und große Forderungs-Positionen von Wirecard mit derartigen Partnern, die der FT heute vorliegen, aber lassen erneut Zweifel am nachhaltigen Umsatz und Gewinn mit diesen fragwürdigen Unternehmen aufkommen.

So ermittle die Polizei in Singapur zurzeit im Hinblick auf „Fake Companies“ und „doctored contracts“, die von Wirecard-Mitarbeitern in Singapur genutzt sein sollen, um den Umsatz über mehrere Jahre künstlich aufzublasen.

Die Anwaltskanzlei Rajah & Tann habe bereits im letzten Jahr Hinweise auf Betrug, Geldwäsche und Urkundenfälschung festgestellt.

Die FT nennt zwei weitere Partner, darunter Centurion Online Payment International und PayEasy Solutions mit Adresse in einem Bürogebäude in Manila Bay. Dort befindet sich Froehlich Tours, ein Verleiher von Bussen und Mietwagen.

PayEasy und Froehlich Tours gehören Christopher Bauer, einem ehemaligen Manager von Wirecard Asia Pacific, und seiner Frau Belinda Bauer, so die FT. Während PayEasy aktiv sein, finde man bei Centurion seit 2013 keine offiziellen Aktivitäten.

Bauer selbst bestreitet, mit dem täglichen Geschäft von Froehlich Tours viel zu tun gehabt zu haben. Man sei nur „Investor“ und „im Board vertreten“. Das sei auch bei PayEasy so der Fall.

Dokumente, die von der FT eingesehen wurden, erwecken aber den Eindruck, dass die interne Erklärung für das Geschäft auf den Philippinen mit einigen Kundenzahlungen „zu sensitiv“ für Wirecard waren, um sie direkt zu bedienen, sodass sie über Third-Party Payment Provider abgewickelt wurden. Dabei ging es offenbar um Internetanbieter mit pornografischen Inhalten und Glückspiel-Websites.

Im Geschäftsjahr 2018 soll der Umsatz von Wirecard, der aus dem Bereich “referring” erzielt wird, zu dem auch die Unternehmen ConePay und Centurion zählen, bei 931 Mio. Euro und damit bei knapp der Hälfte des Gesamtumsatzes liegen.

Jan Marsalek, Wirecard’s Chief Operating Officer, sowie auch Stephan von Erffa, Wirecard’s Deputy Chief Financial Officer, haben offenbar über Details der Aktivitäten in Singapur Kenntnis gehabt.

Die Forderungen aus Lieferung und Leistung der Wirecard AG, i.e.S. hier Commercial Debts, von sechs Wirecard-Units in Indien, Deutschland, Irland, Dubai Singapur und Gibraltar, hätten in 2017 allein einen Betrag von 210 Mio. Euro ausgemacht.

Die jüngsten Recherchen der Financial Times bestätigen die Vorbehalte gegen die Wirecard AG, die insbesondere aus dem angelsächsischen Raum kommen und die Größe des Geschäftes der Wirecard AG in Frage stellen.

Fakt ist, dass laut Bilanz der Wirecard AG aus dem Jahr 2017 (2018 liegt noch nicht vor), die Wachstumsimpulse insbesondere aus dem Raum Asien-Pazifik gekommen sind und dieser bei der kolportierten Wachstumsrate sehr bald die Kernregion des deutschen Payment-Anbieters bildet. (lim/rem)

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