Wirecard beantragt bei Zentralbank in Singapur neue Payment-Lizenz - neue Probleme in Asien

Die Monetary Authority of Singapore (MAS) hat einen Lizenzantrag des vom Bilanzskandal betroffenen Finanztechnologieunternehmens Wirecard erhalten. Der Stadtstaat hatte ein neues Gesetz über Zahlungsdienste des Landes angekündigt.

Die Hauptgeschäftsaktivität von Wirecard besteht darin, digitale Zahlungen für Händler abzuwickeln und Unternehmen bei der Ausgabe von Debit- oder Kreditkarten zu unterstützen.

Ähnlich sieht es in Singapur aus, wo Wirecard Online-Bezahldienste und die Ausgabe von Prepaid-Karten offeriert. Es müsse sichergestellt werden, dass Kundengelder in Singapur blieben.

Wirecard unterliegt einer Ausnahmeregelung, bis das neue Gesetz in Kraft tritt. Dabei geht es um die Tochtergesellschaften Wirecard Asia Holdings Pte. und Wirecard Singapore Pte.

Unterdessen schreibt die Bank of China Ltd., Chinas viertgrößter Kreditgeber, möglicherweise den größten Teil der von Wirecard geschuldeten 80 Mio. Euro ab und verlängert die Kreditlinie offenbar nicht mehr.

Heute teilte die Münchner Staatsanwaltschaft darüber hinaus mit, dass der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Wirecard, Markus Braun, festgenommen worden sei.

Wirecard-Unternehmen in Singapur werden derzeit nicht von der MAS reguliert. In Singapur befindet sich zugleich der Hauptsitz von Wirecard für den asiatisch-pazifischen Raum.

2018 machte die Region laut Bilanz des deutschen Zahlungsdienstleisters fast die Hälfte des Unternehmensumsatzes aus - mit rasant steigenden Umsatzzahlen, die deren in Europa deutlich überstiegen.