Wirecard Aktie – Wie geht es nach dem Verkauf des Kerngeschäftes weiter?

E-Commerce: Digitale Bezahllösungen (Digital Payment)

Mittwoch, 18. November 2020 um 08:56

Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung und bestimmter anderer Bedingungen und wird voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, hieß es.

„Wir haben damit auch den Investorenprozess für das Wirecard-Kerngeschäft trotz ungünstigster Voraussetzungen erfolgreich abschließen können. Dies ist umso bemerkenswerter, als der gesamte Prozess durch immer neue Skandal-Meldungen über Geschehnisse in der Vergangenheit überschattet wurde und anfänglich keine Liquidität zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs verfügbar war“, meint Insolvenzverwalter Dr. jur. Michael Jaffé.

Doch damit sind längst nicht alle Fragen von Beteiligten und Marktbeobachtern beantwortet. Heute findet eine Gläubigerversammlung statt, bei der es Tumulte von aufgebrachten Gläubigern geben dürfte.

Mit dem Verkauf des Kernbereichs von Wirecard ist knapp drei Monate nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens des Online-Zahlungsdienstleisters ein wesentlicher Teil des operativen Geschäftes abgewickelt bzw. verwertet.

Zuvor wurden die eigenständigen Tochtergesellschaften in Brasilien, Rumänien und Nordamerika veräußert. Aktuell wird noch über den Verkauf weiterer Tochtergesellschaften unter anderem in Asien, Südafrika und der Türkei verhandelt.

Der Insolvenzverwalter rechnet „in den nächsten Wochen“ mit Ergebnissen dieser Gespräche. Viel dürfte dabei ebenfalls nicht mehr herumkommen. Aktuell ermitteln Behörden hierzulande und im Ausland weiter.

Darunter befindet sich auch die Münchner Staatsanwaltschaft, die gegen mehrere Verantwortliche ermittelt. Die Behörde geht von einem „streng hierarchischen System“ mit einem Korpsgeist und Treueschwüren“ gegenüber Markus Braun aus.

Strafverfolger ermitteln wegen bandenmäßigen Betrugs und Bilanzfälschung sowie Untreue und anderer Delikte. Ein Fokus liegt dabei auf dem Asiengeschäft von Wirecard, dass wohl zum größten Teil frei erfunden war.

Verantwortlich für das Asiengeschäft war hier das flüchtige ehemalige Vorstandsmitglied und ehemaliger COO Jan Marsalek. Bislang sieht sich unterdessen Braun selbst als Opfer und sei getäuscht worden.

Heute findet im Münchner Löwenbräukeller eine Gläubigerversammlung der Wirecard AG statt. Dabei ist auch die Fondsgesellschaft DWS, die zeitweise der größte Wirecard-Einzelaktionär war und Ansprüche über mehr als 600 Mio. Euro geltend machen will.

Markus Braun, Jan Marsalek und weitere Verantwortliche dürften mit zahlreichen Strafanzeigen geprellter Investoren und Banken rechnen, um zivilrechtlich an Geld der ehemaligen Manager zu kommen.

Was mit der Aktie der Wirecard AG passiert, bleibt indes unklar. Sie dürfte aber weiterhin an der Börse gehandelt werden. (lim/rem)

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