VW will mit "New Auto" - Plattform-Strategie bis 2030 durchstarten

Automobilhersteller Deutschland

Dienstag, 13. Juli 2021 um 15:13

WOLFBURG (IT-Times) - Der deutsche Automobilkonzern Volkswagen (VW) AG hat heute unter dem Slogan „New Auto“ seine neue Unternehmensstrategie für die Zukunft der Öffentlichkeit vorgestellt.

Volkswagen VW - New Auto

VW Aktie: New Auto – Strategie 2030

Die Volkswagen AG präsentierte heute mit „New Auto“ ihre neue langfristige  Unternehmensstrategie, die bis zum Jahr 2030 ihre Gültigkeit haben und den Konzern in ein softwaregetriebenen Mobilitätsunternehmen transformieren soll.

Der Automobilkonzern, zu dem Hersteller wie Audi, Bentley, Lamborghini, Seat, Skoda und Porsche gehören, setzt dabei auf seine Mehrmarkenstrategie und Technologie-Plattformen, die Synergien und Skalierung ermöglichen sollen.

„Wir haben uns das strategische Ziel gesetzt, Weltmarktführer für Elektrofahrzeuge zu werden – und wir sind auf einem guten Weg. Jetzt setzen wir neue Parameter“, sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Herbert Diess heute bei der Vorstellung von New Auto, der Konzernstrategie bis 2030.

„Auf der Basis von Software ist der nächste, weitaus radikalere Wandel der Übergang zu deutlich sichereren, intelligenteren und schließlich autonomen Fahrzeugen. Das bedeutet für uns: Technologie, Geschwindigkeit und Skalierung werden eine zentralere Rolle spielen als heute.“

Bis 2030 soll bei VW der Anteil der Verkäufe von Elektrofahrzeugen auf rund 50 Prozent wachsen und bis 2040 nahezu 100 Prozent bei Neufahrzeugen in den Hauptmärkten erreichen. Spätestens im Jahr 2050 will VW vollständig klimaneutral sein.

Volkswagen erwartet eine „schrittweise Verschiebung der Umsatz- und Profit-Pools“, von Automobilen mit Verbrennungsmotor (ICEs) hin zu batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) und später stärker in Richtung Software und Dienstleistungen.

Die Wolfsburger erwarten, dass der ICE-Markt in den nächsten zehn Jahren um über 20 Prozent zurückgehen wird. Der Absatz von Elektrofahrzeugen soll hingegen gleichzeitig rasant wachsen und Verbrenner-Fahrzeuge ablösen.

Individuelle Mobilität soll auch in 2030 voraussichtlich rund 85 Prozent des Geschäftes von Volkswagen ausmachen. Just wurde auch der Vertrag mit dem Vorstandsvorsitzenden Diess verlängert.

Das Hochfahren der Produktion von Elektroautos soll durch Synergien aus niedrigeren Batterie- und Produktionskosten sowie steigender Skalierung angetrieben werden und so die Margen im BEV-Segment verbessern.

Im verbrenner-Segment werden steigende CO2/Euro7-Kosten sowie steuerliche Nachteile die ICE-Margen zunehmend belasten. Die Margen aus beiden Bereichen sollen sich laut VW innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre angleichen.

„Wir werden unsere BEV-Plattformen skalieren, wir wollen einen führenden Automotive-Software-Stack entwickeln. Und wir werden weiter in autonomes Fahren und Mobilitätsdienstleistungen investieren“, sagt CFO Arno Antlitz.

„Während dieses Übergangs wird unser robustes ICE-Geschäft dazu beitragen, die dafür nötigen Gewinne und Cashflows zu generieren.“

Insgesamt vier große Technologie-Plattformen hat VW ausgemacht: Eine universelle BEV-Produktarchitektur, die Software-Plattform CARIAD, die Zell- und Batterieproduktion und eine Mobilitätsplattform für Dienstleistungen.

VW Aktie: BEV-Produktarchitektur

Mit SSP (Scalable Systems Platform) entwickelt die Volkswagen AG eine Mechatronics-Plattform der nächsten Generation als Nachfolgeplattform von MQB, MSB, MLB, sowie MEB und PPE.

Ab 2026 will der VW-Konzern die Produktion von reinen Elektrofahrzeugen auf der SSP-Plattform starten. Auf der Mechatronics-Plattform sind mehr als 40 Millionen Fahrzeuge geplant.

SSP soll auch für andere Automobilhersteller offen sein. Hierfür sollen rund 800 Mio. Euro in ein neues Zentrum für die Technische Entwicklung in Wolfsburg investiert werden.

„Langfristig wird unsere SSP die Komplexität in der Mechatronik deutlich reduzieren. Dabei ist sie nicht nur eine zentrale Voraussetzung, um CAPEX-, F&E- und Stückkosten im Vergleich zu MEB und PPE zu senken und dem Konzern das Erreichen seiner finanziellen Ziele zu ermöglichen“, sagt Markus Duesmann, CEO von Audi.

VW Aktie: Software-Plattform CARIAD

Die Automotive-Software-Einheit CARIAD des Volkswagen Konzerns soll bis 2025 sozusagen als Backbone für alle Konzernfahrzeuge als Basis dienen. Hierzu gehören Upgrades, Over-the-Air-Updates, Infotainment-Systeme, ein einheitliches Betriebssystem für alle Konzernmarken und die Level-4-Fähigkeit.

„Software spielt die entscheidende Rolle bei der Transformation von einem reinen Autohersteller zum integrierten Mobilitätskonzern. Bis 2030 kann Software – auf Basis des autonomen Fahrens – eine bedeutende Einnahmequelle in unserer Branche werden.“ Die neue einheitliche 2.0 Plattform für On-Board-Konnektivität und Software, die mit der SSP konzernweit ausgerollt wird, ebnet den Weg für ein ganz neues digitales Ökosystem und damit auch für neue datenbasierte Geschäftsmodelle“, erläuterte Dirk Hilgenberg, CEO von CARIAD.

VW Aktie: Battery & Charging

Volkswagen entwickelt zudem eigene Batterietechnologie, Ladeinfrastruktur und Energiedienstleistungen. Dazu beitragen sollen die beiden Säulen „Batteriezelle und System“ sowie „Laden und Energie“ unter dem Dach des neuen Konzernbereichs „Technologie“.

Darüber hinaus sollen auch neue Partnerschaften mit anderen Unternehmen und eine selbst kontrollierte Batterielieferkette aufgebaut werden, von Teilbereichen wie Rohstoffe bis hin zum Recycling.

Die Volkswagen AG hatte im Vorfeld angekündigt, eine Einheitszelle einsetzen zu wollen. Bis 2030 soll sechs Giga-Fabriken in Europa mit einer Gesamtkapazität von 240 Gigawattstunden die Batterieversorgung sichern.

Der erste Standort in Skellefteå, Schweden, wird von Northvolt AB betrieben, an dem VW gerade die Beteiligung aufgestockt hat. Der Produktionsstart von Northvolt ist für das Jahr 2023 vorgesehen.

Für den zweiten Standort in Salzgitter hat Volkswagen gestern einen Vertrag mit dem chinesischen Zell-Spezialisten Gotion High-Tech als Technologiepartner für einen Produktionsstart im Jahr 2025 unterzeichnet. Hier soll auch die Einheitszelle in einem deutschen Werk entstehen.

Meldung gespeichert unter: Elektroauto, Audi, Batterie-Speicher, Selbstfahrende Autos (Autonome Autos), Elektromobilität, Taxi-App (Ride-Hailing), Lamborghini, Autonomes Fahren, Porsche, Mitfahrgelegenheit (Ride Sharing), Skoda, Seat, Automobile, Northvolt, Volkswagen (VW), Software, E-Mobility

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