Sohu.com übt sich in Zuversicht

Freitag, 18. Mai 2007 um 12:39
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(IT-Times) Das führende chinesische Internet-Portal Sohu.com (Nasdaq: SOHU, WKN: 502687) enttäuschte zwar mit seinem Ausblick auf das laufende Quartal, dennoch zeigt der Trend nach oben. Hierfür gibt es insbesondere zwei Gründe: Zum einen stehen die Olympischen Spiele in der chinesischen Hauptstadt in 2008 vor der Tür, zum anderen dürfte der Abwärtstrend im Online-Spielesegment womöglich schon im zweiten Halbjahr 2007 gestoppt sein.

Offensive bei Online-Spiele


Während das Geschäft mit Online-Werbung im jüngsten Quartal weiter boomte, musste Sohu im Geschäft mit Online-Spiele im jüngsten Quartal einen Umsatzeinbruch um 23 Prozent auf 1,6 Mio. Dollar hinnehmen. Hintergrund ist die Umstellung des MMORPGs „Blade Online“ auf ein free-to-play Geschäftsmodell. Sohu erhofft sich durch die Umstellung auf ein Item-basiertes Modell eine längere Lebenszeit des Online-Spiels, dessen Nutzerzahlen sich nach der Umstellung verdreifacht haben.

Gleichzeitig hat Sohu ein eigenes Entwicklerteam ins Leben gerufen, welches mit „Tian Long Ba Bu“ (TLBB) jüngst ein eigenes Online-Rollenspiel auf den Markt gebracht hat. Der offene Beta-Test verlief versprechend, so dass man bereits auf ein kommerzielles Marktdebüt Anfang Juni spekuliert. Positive Effekte erhofft man sich dann im dritten Quartal 2007, wenn sich das Online-Spiel voll in der Bilanz niederschlägt. Insgesamt geht Sohu von besseren Gewinnmargen aus, da keine Lizenzgebühren zu entrichten sind. Auch deutete das Management an, dass man künftig weitere Online-Spiele selbst entwickeln wolle. Nähere Details hierzu will man dann in nächsten Quartalen bekannt geben.

Sohu Passport für mehr Sicherheit - und bessere Geschäfte


Mit dem Ende März vorgestellten Service Sohu Passport können Nutzer einfach und schnell mit einem einzelnen Login ihr gesamtes Sohu-Nutzerkonto verwalten. Sohu verspricht sich dadurch eine erhöhte Nutzeraktivität und effektivere Cross-Selling- und Marketing-Möglichkeiten. Durch die Einführung von Sohu Passport habe sich bereits die Zahl der registrieren Blogger auf den Sohu-Seiten um 50 Prozent erhöht, so dass man insgesamt von einem steigenden Traffic auf den Webseiten ausgeht, so das Management.

Kurzportrait

Die in der chinesischen Wachstumsmetropole Beijing ansässige Sohu.com gilt als eines der größten chinesischen Internet-Portale. Das Unternehmen, welches im Jahre 1996 aus der Technologiefirma Internet Technologies hervorging, gilt als Chinas drittgrößtes Web-Portal. Die Internet-Suchmaschine, welche 1998 den Namen Sohu.com annahm und auf deutsch übersetzt soviel heißt wie „Suchfuchs“, verzeichnet deutlich mehr als 100 Mio. registrierte Nutzer. Durch den späteren Aufkauf von ChinaRen.com ergänzte Sohu.com seine Internet-Suchmaschine durch zahlreiche weitere Community-Features, welche zusätzliche Nutzer anlocken soll. Insgesamt verlinkt die Suchmaschine derzeit auf mehr auf 500.000 chinesischsprachige Web-Seiten. Weitere 15 Nachrichtenkanäle sollen den Wissensdurst der chinesischen Nutzer stillen, wobei Sohu.com im Wesentlichen Nachrichten aus den Themenbereichen Sport und der Unternehmenswelt anbietet. Die Einnahmequelle Online-Werbung verzeichnete zuletzt die höchsten Wachstumsraten, wobei der Bereich inzwischen mehr als 50 Prozent des gesamten Umsatzes beisteuert. Daneben agiert das Unternehmen aber auch erfolgreich im Mobilfunk- und SMS-Service-Markt.

Ferner betreibt das Unternehmen aber auch noch das Spiele-Portal 17173.com. Inzwischen ist Sohu.com auch im Bereich Online-Rollenspiele aktiv und betreibt unter anderem das im eigenen Haus entwickelte MMORPG „Tian Long Ba Bu“ (TLBB). Zu den weiteren Tochterfirmen gehören die Unternehmen Beijing ITC, Sohu Era, Sohu Software, Kylie Enterprises Ltd. und All Honest International Ltd.

Nach der Übernahme der Internetspezialisten Focus.cn und der größten chinesischen Online-Gaming Webseite 17173.com in 2003, übernahm Sohu.com im Mai 2004 den WAP-Spezialisten Goodfeel Technology, um sich im Bereich mobile Inhalte zu verstärken. Hieraus ging unter anderem auch das WAP-Portal wap.sohu.com hervor. Im Jahr 2004 rief Sohu.com seine Internet-Suchmaschine Sogou.com ins Leben. Zuletzt verstärkte sich Sohu.com durch die Übernahme des Landkarten-Spezialisten Go2Map. Gleichzeitig ist Sohu der Exklusiv-Sponsor bzw. Betreiber der Olympia-Seite Beijing2008.com. Unternehmensgründer, Chief Executive Officer (CEO) und Chairman Charles Zhang hält nach wie vor 25 Prozent der Anteile an dem Internet-Portal.

Zahlen

Sohu.com erwirtschaftete im ersten Quartal 2007 einen Nettogewinn von 4,47 Mio. US-Dollar bzw. 0,12 Dollar je Aktie. Im Vorjahreszeitraum hatte man noch einen Gewinn von 6,04 Mio. Dollar oder 0,16 Dollar je Aktie erreicht. Davon abgezogen werden noch Sonderbelastungen, so dass in der abgelaufenen Periode sieben Mio. US-Dollar bzw. 0,18 Dollar je Aktie verdient wurden. Der Umsatz stieg derweil um neun Prozent von 30,4 Mio. auf 33,1 Mio. Dollar an. Vor allem im Bereich Online-Werbung stiegen die Erlöse kräftig - hier verbuchte Sohu einen Zuwachs von 27 Prozent auf 25,6 Mio. Dollar.

Die GAAP-Bruttomarge verringerte sich von 67 auf 61 Prozentpunkte. Marktbeobachter hatten zuvor einen Gewinn von 0,15 Dollar pro Aktie und Erlöse in Höhe von 33 Mio. Dollar erwartet. Die Hongkonger enttäuschten also vor allem bei ihrer Gewinnmarge. Die Barreserven summierten sich zum Quartalsende auf 97,5 Mio. Dollar, nach 129,7 Mio. Dollar im Jahr vorher. Der Rückgang ist auf den Kauf des Hauptsitz-Gebäudes in Beijing zurückzuführen. Die Transaktion kostete demnach 35,3 Mio. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Das chinesische Internet-Portal und Suchmaschine Sohu.com steht vor allem in direkter Konkurrenz zu den zwei führenden chinesischen Internet-Portalen Netease.com und Sina.com sowie Tom Online. Gleichzeitig konkurriert Sohu.com.com auch mit dem Online-Vermarkter chinadotcom.

Meldung gespeichert unter: Sohu.com, Hintergrundberichte,

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