SanDisk profitiert vom iPhone-Hype

Dienstag, 24. Juli 2007 um 12:56
sndk.gif

(IT-Times) Der US-Flashspeicherhersteller SanDisk (Nasdaq: SNDK, WKN: 897826) musste im vergangenen zweiten Quartal zwar einen Gewinnrückgang melden, dennoch blickt das Unternehmen optimistisch in die Zukunft. Der Grund: Nachdem die durchschnittlichen Verkaufspreise zuletzt um 65 Prozent einbrachen, scheint die Preisabwärtsspirale Ende des zweiten Quartals gestoppt.

Nachfragemotor iPhone


Bei SanDisk rechnet man insbesondere im zweiten Halbjahr 2007 damit, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen wird und die Nachfrage nach Flashspeichern das Angebot überschreiten wird. Ursächlich hierfür ist zum einen die hohe Nachfrage nach Unterhaltungselektronikprodukten in Schwellenländern und zum anderen der Hype um das Apple-Handy iPhone. Das neue Apple-Handy, welches seit Ende Juni in den USA auf den Markt ist, wird je nach Modell mit einem 4GB bzw. 8GB Flashspeicher ausgeliefert. Um sich für das lukrative Weihnachtsgeschäft zu rüsten, deckt sich Apple bereits ausreichend mit Flashspeichern ein. Marktbeobachter gehen davon aus, dass Apple allein für rund 25 Prozent des Gesamtmarktes von Flashspeicherchips verantwortlich zeichnen dürfte.

Aufgrund des iPhone-Erfolgs erwartet SanDisk in den nächsten 12 bis 18 Monaten eine Reihe von Nachahmer-Produkten, wobei Unternehmen mit neuen Multimedia-Handys auf den fahrenden iPhone-Zug aufspringen könnten. Gleichzeitig dürften auch die Speicherkapazitäten steigen, mit denen Handys künftig ausgestattet werden. SanDisk rechnet bis zum Jahresende im Einzelhandel mit durchschnittlichen Speicherkapazitäten von 2GB pro Handy.

Umstellung auf 56 Nanometer-Produktion


Um mit den sinkenden Preisen Schritt halten zu können, setzt SanDisk nicht nur auf neue Produkte, sondern auch auf neue Produktionstechniken. Durch die Umstellung auf die 56 Nanometer-Fertigung rechnet SanDisk mit sinkenden Stückkosten, die sich vor allem im zweiten Halbjahr 2007 positiv in der Bilanz niederschlagen sollen. Bis Jahresende soll die Mehrheit der Produktion auf die 56 Nanometer-Fertigung in den Fabriken umgestellt sein, so das ehrgeizige Ziel der SanDisk-Manager.

Kurzportrait

Die im Jahre 1998 gegründete im kalifornischen Sunnyvale ansässige SanDisk gilt als einer der weltgrößten Hersteller von Flash-Speicherkarten, welche in einer Reihe von Elektronikprodukten wie in Digitalkameras, PDAs und Multimedia-Handys zum Einsatz kommen.

Das SanDisk-Produktprogramm umfasst dabei nicht nur ComactFlash-Karten, sondern auch auch SD-Karten und Memory-Sticks. Die Flash-Drive Produktlinie umfasst daneben Multimedia-Karten, Flash-Chipsets, sowie TriFlash- und T-Flash-Module (seit Februar 2004). Die von SanDisk entwickelten portablen Speicher sind zu nahezu allen Computersystemen und Industriestandards kompatibel. Das Unternehmen verkauft seine Produkte überwiegend direkt an OEM-Hersteller wie Eastman Kodak, Ericsson, Matsushita und Siemens, aber auch an Händler, wie Best Buy und Office Depot. SanDisk hält rund 250 Patente im Zusammenhang mit der Flash-Speichertechnik und lizenziert seine Technologie an Kunden wie Intel, Sharp, Sony oder Toshiba.

SanDisk bietet aber nicht nur Speicherkomponenten an, sondern auch ganze Produkte im Bereich der Unterhaltungselektronik. So ist der Speicherspezialist inzwischen mit einem eigenen Flash-basierten MP3-Musikplayern (Sansa) im Markt vertreten und hat mit dem SanDisk Photo Album ein Gerät auf den Markt gebracht, das digitale Fotos speichern und auf dem Fernseher wiedergeben kann, ohne das hierfür ein PC benötigt wird. Anfang 2006 schloss SanDisk die Übernahme des 3D-Chipentwicklers Matrix Semiconductor ab. Ende 2006 wurde dann die israelische Msystems Ltd. übernommen und in das Unternehmen integriert.

Mit dem japanischen Partner Toshiba betreibt SanDisk das Joint Venture FlashVision, um die Flash-Speichertechnik weiter zu entwickeln. Gemeinsam mit Toshiba will SanDisk eine neue Flash-Speicherfabrik in Japan erreichten, welche im vierten Quartal 2007 seine Produktion aufnehmen soll. Gleichzeitig betreibt SanDisk zwei hochmoderne Chipfabriken in Japan. Darüber hinaus ist SanDisk mit einer Minderheitsbeteiligung an seinem Lieferanten, dem israelischen Halbleiterspezialisten Tower Semiconductor, beteiligt.

Zahlen

Für das vergangene Juniquartal meldet SanDisk einen Umsatzanstieg auf 827 Mio. US-Dollar, ein Zuwachs von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Gewinn brach dabei auf 28,5 Mio. Dollar oder 12 US-Cent je Aktie ein, nachdem im Jahr vorher noch ein Plus von 95,6 Mio. Dollar oder 47 US-Cent je Aktie zu Buche stand.

Ausgenommen etwaiger Sonderbelastungen und Einmalkosten ergibt sich für das jüngste Quartal ein Nettogewinn von 72 Mio. Dollar oder 30 US-Cent je Aktie, womit SanDisk die Markterwartungen deutlich übertreffen konnte. Analysten hatten im Schnitt mit Einnahmen von rund 793 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 16 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Wie SanDisk weiter erklärt, seien die durchschnittlichen Verkaufspreise für Flashspeicher um 65 Prozent gegenüber dem Vorjahr gefallen. Gegenüber dem Vorquartal gaben die Preise um 26 Prozent nach. Dies hatte zur Folge, dass die Bruttomargen bei SanDisk auf 16,2 Prozent vom Umsatz einbrachen, nach 32,4 Prozent im Jahr vorher. Die Barreserven sanken zum Quartalsende um 267 Mio. Dollar auf 3,2 Mrd. Dollar.

Markt und Wettbewerb

SanDisk konkurriert in einem von Preisverfall geprägten Markt für Flashspeicher insbesondere mit Renesas, Samsung Electronics, sowie mit Europas größtem Halbleiterhersteller STMicroelectronics.

Meldung gespeichert unter: SanDisk, Hintergrundberichte, Halbleiter

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...