Salesforce.com nimmt Dropbox und Okta ins Visier

Software & Cloud

Mittwoch, 12. September 2012 um 14:02
Salesforce.com

(IT-Times) - Cloud Computing boomt weltweit. Der US-Softwarespezialist Salesforce.com gilt am Umsatz gemessen inzwischen als der weltgrößte Cloud-Anbieter. In diesem Fiskaljahr dürfte Salesforce.com die Umsatzmarke von drei Mrd. US-Dollar überschreiten.

Salesforce CEO Marc Benioff will nunmehr den nächsten großen Schritt tun und in weitere Servicebereiche expandieren. Analystenhäuser wie Wunderlich Securities heben ihre Kursziele für Salesforce-Aktien schon mal an und sehen den Wert bald über 200 US-Dollar. Im Analystenlager ist man der Meinung, dass Salesforce.com (NYSE: CRM, WKN: A0B87V) noch eine große Zukunft vor sich hat.

Salesforce.com bringt Dropbox- und Okta-Konkurrenten


Salesforce.com selbst rüstet sich derweil für die nächste Welle neuer Serviceangebote. Cloud-Speicherdienste wie Dropbox oder der Identity-Management-Service Okta erfreuen sich großer Beliebtheit. Kunden haben nach derartigen Lösungen gefragt, daher habe man sich nunmehr entschieden, derartige Produkte in Eigenregie auf den Markt zu bringen, so der Salesforce-Chef.

Der Dropbox-Konkurrent von Salesforce.com wird Chatterbox heißen und damit den Namen des erfolgreichen Collaboration Tools (Chatter) tragen, dass bereits im Vorjahr um 40 Prozent gewachsen ist und auch in diesem Jahr in gleicher Höhe zulegen dürfte, so Benioff.

Der Okta-Konkurrent aus dem Hause Salesforce.com soll Salesforce.com Identity heißen, wodurch sich Kunden mit einem Login in mehrere Cloud-Anwendungen einloggen und diese verwalten können.

Dreamforce-Konferenz mit 70.000 Teilnehmern - neue Produkte erwartet


In der nächsten Woche startet die Salesforce-Kundenmesse Dreamforce (18. bis 21. September) im Rahmen dessen Salesforce.com seine neue Human Ressource Software Work.com und eine neue Marketing Cloud Lösung vorstellen will.

Über welche neuen Funktionen diese verfügen werden, wurde zunächst nicht bekannt, doch eines steht heute schon fest: Die Konkurrenz in Form von SAP, Oracle & Co kann sich schon mal warm anziehen.

Kurzportrait

Salesforce.com, gegründet im Februar 1999 und ansässig in San Francisco, sieht sich selbst als führender Anbieter von Kunden-Management-Lösungen (Customer Relationship Management). Das Unternehmen bietet so gehostete CRM-Lösungen an, welche als vergleichsweise kostengünstiger gelten, als traditionelle Kunden-Management-Lösungen. Der Service der Gesellschaft kann sowohl von einem herkömmlichen PC, als auch von Handys oder Handheld-Computern aufgerufen werden

Die von Salesforce.com angebotene Software soll es Firmenkunden ermöglichen, Kundendaten effektiv zu sammeln und für Marketingzwecke bzw. zur Vertriebsoptimierung zu nutzen. Salesforce.com erzielt seine Umsätze im Wesentlichen aus zwei Einnahmequellen: Abo-Dienste und weiterreichenden Support. Nutzer der Web-basierten Software zahlen an die Gesellschaft Abo-Gebühren, um Zugang zu den On-Demand-Services von Salesforce.com in Anspruch zu nehmen.

Insgesamt bietet Salesforce.com drei verschiedene Produktpakete an, welche auf verschiedene Anforderungen der Unternehmen zugeschnitten sind. So ist die Enterprise-Edition vornehmlich auf große Gesellschaften zugeschnitten und verfügt damit über weit reichende Features, während die Professional-Edition vor allem auf mittlere und kleine Firmenkunden zugeschnitten ist. Die Team-Edition zielt hingegen vornehmlich auf kleine Unternehmen ab. Zu den Kunden von Salesforce.com zählen neben Cisco und Dell auch der Medienkonzern Time Warner, DuPont sowie Nokia, Merrill Lynch und Wachovia. Insgesamt betreut das Unternehmen derzeit mehr als 90.000 Firmenkunden.

Im Dezember 2000 gründete das Unternehmen gemeinsam mit dem japanischen Unternehmen SunBridge das Joint Venture Kabushiki Kaisha Salesforce.com, wobei Salesforce.com Ende 2010 die Einheit für 170 Mio. Dollar vollständig übernahm. Mitte 2007 ging das Unternehmen eine umfangreiche Kooperation mit dem US-Suchmaschinenspezialisten Google ein. Gemeinsam mit dem Virtualisierungsspezialisten VMware betreibt Salesforce.com die Plattform VMforce. Im Frühjahr 2010 verstärkte sich Salesforce.com durch die Übernahme des Cloud-Spezialisten Jigsaw. Im Herbst 2010 wurde zudem der Messaging-Spezialist Activa Live übernommen. Auch in 2011 setzte Salesforce.com seinen aggressiven Expansionskurs weiter fort. Nach der Übernahme von Heroku und Dimdim, kaufte Saleforce.com Ende März den Social-Media-Spezialisten Radian6. Mit Rypple und Assistly kaufte Salesforce.com weitere Firmen auf. Anfang 2012 rief Salesforce.com mit Desk.com einen neuen Support-Dienst ins Leben, zudem wurden mit Buddy Media und GoInstant weitere Zukäufe abgeschlossen.

Firmengründer und CEO Marc Benioff hielt in der Vergangenheit etwa 30 Prozent der Anteile an Salesforce.com.

Zahlen

Für das vergangene zweite Fiskalquartal 2013 meldet Salesforce.com einen Umsatzanstieg um 34 Prozent auf 732 Mio. US-Dollar. Dabei musste das Unternehmen einen Verlust von 9,8 Mio. Dollar oder sieben US-Cent je Aktie ausweisen, nach einem Minus von 4,3 Mio. Dollar oder drei US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte Salesforce.com einen Nettogewinn von 42 US-Cent je Aktie realisieren und damit die Analystenerwartungen übertreffen, die im Vorfeld mit einem Profit von 39 US-Cent je Aktie sowie mit Einnahmen von 728 Mio. Dollar gerechnet hatten.

Im jüngsten Quartal konnte der Cloud-Spezialist einen positiven Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit von 136 Mio. Dollar erwirtschaften, ein Zuwachs von 64 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Barreserven summierten sich zum Quartalsende auf 1,8 Mrd. Dollar. Allerdings kletterten auch die Marketing- und Vertriebskosten um 34 Prozent auf 380,2 Mio. Dollar.

Markt und Wettbewerb

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