Netflix: Streaming-Anbieter meldet kaum neue Abos - Aktie stürzt regelrecht ab

Es ist das zugleich schlechteste Quartal des Unternehmens seit acht Jahren. Das erste Quartal 2020 war mit 15,8 Millionen neuer Kunden das stärkste in der Unternehmensgeschichte, auch das vierte Quartal war mit 8,51 Millionen noch zufriedenstellend.

Neben den Auswirkungen der Covid-19 Pandemie machte Netflix auch einen Mangel an neuen Shows für den Einbruch verantwortlich. Die meisten Filme und Programme, die im letzten Jahr in den Dreharbeiten sein sollten, wurden entweder verschoben oder abgesagt.

Der US-amerikanische Streaming-Markt ist mit zusätzlichen Angeboten von Disney+, HBO Max und Peacock bereits gut bestückt. Netflix hatte die Preise in den USA im Oktober erhöht.

Nachdem Netflix jahrelang Kredite aufgenommen hat, um die Produktion von Inhalten zu finanzieren, hat das Unternehmen erklärt, keine Fremdfinanzierung mehr zu benötigen, um das Tagesgeschäft zu finanzieren.

Der Streaming-Anbieter plant nun, Verbindlichkeiten abzubauen und Aktien im Volumen von bis zu fünf Mrd. US-Dollar zurückkaufen.

Netflix Aktie - Ausblick

Für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2021 erwartet Netflix Inc. einen Umsatz von 7,3 Mrd. US-Dollar (plus 18,8 Prozent) sowie ein operatives Ergebnis in Höhe von knapp 1,87 Mrd. US-Dollar und ein Nettoergebnis von 1,44 Mrd. US-Dollar bzw. 3,16 US-Dollar je Aktie (verwässert).

Weltweit sollen zudem rund eine Million neue Kunden (netto) bei Netflix hinzukommen (Vorjahr: 19,09 Millionen) und die Zahl der Abos auf 208,64 Millionen steigen (plus 8,1 Prozent). Die operative Marge soll unterdessen bei rund 25,5 Prozent liegen (Vorjahr: 22,1 Prozent).

Netflix rechnet für das gesamte Geschäftsjahr 2021 weiterhin mit einem Free Cash-Flow (FCF) auf Break-even Basis. In diesem Jahr will Netflix 17 Mrd. US-Dollar für die Content-Produktion ausgeben, nach 12,5 Mrd. US-Dollar im letzten Jahr.

Nachbörslich fiel der Aktienkurs von Netflix nach der Meldung der Quartalsergebnisse in den USA zeitweise um mehr als zwölf Prozent. Das Nutzerwachstum lag unter den Erwartungen der Wall Street. (lim/rem)