EU: MiCA-Verordnung soll dem „Wilde Westen“ im Krypto-Markt Einhalt gebieten

Kryptowährungen

Sonntag, 3. Juli 2022 um 15:30

BRÜSSEL (IT-Times) - Die Europäische Union (EU) einigt sich auf eine Verordnung, um den Krypto-Asset-Markt in Zukunft zu regulieren und so die Anlegerinnen und Anleger mehr zu schützen.

EU-Kommission - Brüssel HQ Headquarter Zentrale

Die Europäische Kommission (EU-Kommission), die EU-Gesetzgeber und die Mitgliedsstaaten haben sich am vergangenen Donnerstag auf eine Reform für den Krypto-Asset-Markt geeinigt.

Die Regeln folgen auf den Zusammenbruch von terraUSD, einem "algorithmischen" Stablecoin, der mit Hilfe eines komplexen Algorithmus versuchte, einen Wert von einem US-Dollar zu halten. Das Debakel führte dazu, dass Hunderte von Milliarden an US-Dollar im dem gesamten Krypto-Markt einfach verpufften.

Das neue Gesetz, bekannt als europäische Verordnung über Kryptowerte oder Markets in Crypto-Assets (MiCA), ist der erste Versuch der EU, einen umfassenden regulatorischen Rahmen für digitale Vermögenswerte in der Wirtschaftsregion zu schaffen.

Damit unterwirft die EU Krypto-Werte, Emittenten von Krypto-Werten und Anbieter von Krypto-Dienstleistungen erstmals einem Regelungsrahmen. Die Maßnahmen kommen zu einer Zeit, in der die Kryptowährung Bitcoin ihr schlechtestes Quartal seit mehr als einem Jahrzehnt erlebt.

Der Ratsvorsitz und das Europäische Parlament haben eine vorläufige Einigung über den Vorschlag zu Märkten für Kryptowerte (MiCA) erzielt, der sich auf Emittenten ungedeckter Kryptowerte und sogenannte Stablecoins sowie auf die Handelsplätze und die Wallets, in denen Kryptowerte gehalten werden, erstreckt.

Der Regelungsrahmen soll Anleger schützen und die Finanzstabilität wahren, gleichzeitig aber „Innovationen ermöglichen und die Attraktivität der Krypto-Branche fördern“, hieß es aus Brüssel.

Einige EU-Mitgliedstaaten haben bereits nationale Rechtsvorschriften für Krypto-Werte, während es auf EU-Ebene dafür bisher noch keinen spezifischen Regelungsrahmen gibt.

„Die jüngsten Entwicklungen in diesem von rasanten Veränderungen geprägten Sektor haben bestätigt, dass eine EU-weite Regulierung dringend erforderlich ist“, hieß es weiter.

„Die wegweisende Verordnung wird dem Wilden Westen, der bei Kryptowerten herrscht, ein Ende setzen und die Rolle der EU als Normgeber in digitalen Fragen festigen.“

Verbraucher haben, wenn die Transaktionen außerhalb der EU stattfinden, derzeit nur ein sehr begrenztes Recht auf Schutz oder auf Wiedergutmachung bei Problemen mit Krypto-Assets.

Mit den neuen Vorschriften werden Anbieter von Krypto-Dienstleistungen verpflichtet, strenge Vorgaben zum Schutz der Wallets der Verbraucher zu erfüllen, und sind haftbar, wenn sie Krypto-Werte von Anlegern verlieren.

Die neue Verordnung umfasst auch alle Arten von Marktmissbrauch im Zusammenhang mit Transaktionen oder Dienstleistungen jeglicher Art, insbesondere auf Marktmanipulation und Insider-Geschäfte.

Akteure auf dem Markt für Krypto-Werte werden darüber hinaus verpflichtet, eine Erklärung mit Informationen über ihren ökologischen und klimatischen Fußabdruck vorzulegen.

Meldung gespeichert unter: Europäische Union (EU), Bitcoin, Europäisches Parlament (EU-Parlament), Europäischer Rat (ER), Kryptowährung, DLT (Distributed Ledger Technology), Geldwäsche, Europäische Kommission (EU-Kommission), Internet

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