EU-Copyright-Gesetz: Google erwägt Exit aus dem News-Aggregations-Business in Europa

News-Aggregatoren

Dienstag, 22. Januar 2019 um 10:59

Das neue EU-Gesetz betrifft aber nicht nur den Schutz von Texten, sondern auch von Online-Videos und digitaler Musik. Wann die EU die neuen Richtlinien vorlegt, ist bislang unklar, wird aber in den kommenden Monaten erwartet.

Sollte es bis zum Herbst dieses Jahres nicht mehr klappen, wird eine Gesetzesvorlage erst Ende dieses Jahres erwartet, da im Herbst das Europäische Parlament neu gewählt wird.

Google News steht im Wettbewerb zu Unternehmen wie Apple Inc. (Apple News) und Facebook, die jeweils ihre eigenen News-Aggregationsdienste entwickeln.

Es bleibt abzuwarten, was es letztendlich bedeutet, wenn Alphabet den Google News Service aus Europa entfernt, denn einige Publisher sind völlig abhängig vom Traffic und den Online-Werbeeinnahmen von Google.

Spammer, also Websites, die sich mit übertriebener SEO-Optimierung in die vordersten Suchergebnisse bei Google geschlichen haben, um Traffic und damit Werbeeinnahmen abzugreifen, würde es sehr hart treffen.

In Spanien wurde bereits ein ähnliches Gesetz verabschiedet, das dazu führte, dass sich Google in 2014 aus dem News-Aggregationsgeschäft verabschiedete. Publisher wurden damit gezwungen, Geld von Google für ihre Snippets zu verlangen. 

Google könnte allerdings bei Verbleib mit Google News in der EU auch zum Richter über Erfolg oder Misserfolg werden, denn das Unternehmen kann sich die Lizenzpartner aussuchen, mit denen Verträge geschlossen werden.

Treffen würde dies vermutlich viele kleinere Anbieter bzw. Websites, denn große Medienkonzerne haben ein oftmals breiteres Angebot. Dann aber würden unter Umständen eine große Anzahl interessanter Inhalte wegfallen.

Unterdessen ist Google in Europa ohnehin in den Fokus von Wettbewerbshütern geraten, denn die Kalifornier sind auch in anderen Gebieten mächtig, so auch mit dem mobilen Betriebssystem Android.

Immer wieder wird Google wettbewerbsbeschränkendes Verhalten vorgeworfen. Bei Android sei dies die Bevorzugung von eigenen Diensten wie Google News und Google Maps sowie der E-Mail Dienst Gmail.

Für das Erscheinen des eigenen Shopping-Dienstes in den Suchergebnissen der gleichnamigen Suchmaschine wurde Google bereits in Europa mit einer Milliardensumme abgestraft.

Auch die neue Datenschutzgrundverordnung der EU (EU-DSGVO) hat Google nun zur Zahlung einer Strafe in Höhe von 50 Mio. Euro in Frankreich gezwungen, die bislang höchste Strafe nach der Einführung des Gesetzes. (lim/rem)

Folgen Sie uns zum Thema Alphabet, Internet und/oder Europäische Kommission (EU-Kommission) via Nachrichten-Alarm (E-Mail Push), RSS, Newsletter, Widget oder Social Media Kanal!

Meldung gespeichert unter: Europäische Kommission (EU-Kommission), Europäische Union (EU), Facebook, Google News, LinkedIn, Microsoft, News-Aggregatoren, Online-Werbung, Search Engine Optimization (SEO), Twitter, Google Search, Google Inc., Apple News, Alphabet, Internet

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...