AMD weiter in der Defensive

Dienstag, 14. Juli 2009 um 13:06

Der Wettbewerb in diesem Halbleitersegment ist vor allem durch das Duell der beiden Erzkonkurrenten Intel und AMD geprägt. Während AMD seit Jahren versucht Boden in Sachen Marktanteile gegen Intel mit günstigen Preisen und schnellen Prozessoren gut zu machen, setzt Intel weiter auf seinen bekannten Markennamen und ebenso leistungsfähige Prozessoren.

Zwar konnte AMD im ersten Quartal 2009 etwas aufholen, dennoch dominiert Intel nach wie vor den weltweiten Markt für PC-Prozessoren mit einem Marktanteil von rund 79 Prozent. Auch in Sachen Prozesstechnik kann Intel mit der Umstellung auf die neue 45nm-Prozesstechnik einen Wettbewerbsvorteil verbuchen. Daneben hat Intel auch im Geschäft mit Flash-Speichern die Nase vorn - AMD liegt hier nur an zweiter Stelle, hinter Marktführer Intel.

Neben dem ewigen Duell mit dem Branchengiganten Intel, steht AMD im Bereich mobiler Speicherbausteine und Mikroprozessoren in Konkurrenz mit dem US-Mobilfunkhersteller Motorola und dem französischen Halbleiterhersteller STMicroelectronics.

Durch die Übernahme der kanadischen ATI steht AMD nunmehr auch im Grafikchip-Markt im direkten Wettbewerb mit dem Anbieter nVidia. Weitere Konkurrenten sind Broadcom, Toshiba, Marvell Technology und Trident Microsystems, sowie Samsung Electronics.

Ausblick

Auch für das laufende zweite Quartal 2009 gibt sich AMD nur wenig optimistisch. Die Umsätze im Kerngeschäft dürften auch im laufenden zweiten Quartal sinken, heißt es bei AMD. Damit dürfte AMD auch im laufenden Quartal weiterhin rote Zahlen schreiben. Analysten rechnen für das Juniquartal mit Einnahmen von 1,12 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von 47 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Gesamtjahr 2009 wird mit einem Umsatz von 4,8 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von 1,96 Dollar je Aktie gerechnet. Im nachfolgenden Jahr 2010 sollen die Erlöse dann auf 5,14 Mrd. Dollar steigen, wobei der Nettoverlust dann auf 1,08 Dollar je Aktie sinken soll.

Bewertung

AMD-Aktien präsentierten sich zuletzt uneinheitlich bei 3,57 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 2,4 Mrd. US-Dollar für den weltweit zweitgrößten Prozessorhersteller ergibt. AMD befindet sich in einer typischen Turnaround-Situation. Laut AMD-Finanzchef Bob Rivet benötigt AMD mindestens einen Quartalsumsatz von 1,3 Mrd. Dollar, um die Gewinnschwelle zu erreichen. Wann dieses Ziel realisiert werden soll, steht noch nicht fest.

Die Analysten des Hauses Friedman Billings glauben nicht an eine schnelle Kurserholung bei AMD. Mitte Juni bekräftigten die Analysten nochmals ihre Einschätzung „market perform“, wobei die Analysten ihr Kursziel von 2,50 auf 3,25 Dollar anhoben.

Die US-Broker aus dem Hause Goldman Sachs sind noch pessimistischer und raten Anlegern zum Verkauf von AMD-Aktien. Die Analysten rechnen zwar mit einer saisonal bedingten Erholung im zweiten Halbjahr 2009, dennoch bleibe AMD im Vergleich zu anderen Wettbewerbern hoch bewertet, heißt es. Die Analysten glauben daher an einen sinkenden AMD-Aktienkurs und sehen lediglich ein Kursziel von 1,5 Dollar für den Wert.

Auch die Analysten bei UBS äußerten sich zurückhaltend und bewerten AMD-Aktien weiterhin mit „neutral“. Die Analysten verweisen auf die Schulden von AMD in Höhe von 3,9 Mrd. Dollar, was das Aufwärtspotential einschränke. An eine Verbesserung glauben die Analysten erst im Jahr 2012, dann dürfte der freie Cashflow die Marke von 600 Mio. Dollar erreichen, wodurch sich auch die Wettbewerbssituation zu Intel verbessern dürfte, meinen die Analysten. Bei den Gewinnmargen sehen die Analysten trotz Fortschritte der Geschäftsführung kaum Aufwärtspotential. Die Analysten gehen für 2009 von einem Minus von 1,18 Dollar je Aktie aus, wobei in 2010 nochmals ein Minus von 0,60 Dollar je Anteil anfallen dürfte. Allerdings glauben die UBS-Banker an einen steigenden Aktienkurs und sehen ein Kursziel von 4,50 Dollar für AMD-Papiere.

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