Yingli rüstet sich mit vertikaler Aufstellung für die Zukunft

Der weltweite Solar-Energiemarkt soll von 11,0 Mrd. Dollar im Jahre 2005, auf bis zu 51 Mrd. Dollar im Jahr 2015 wachsen, so die Schätzungen der Marktforscher aus dem Hause Clean Edge. China gilt neben Europa und den USA als einer der weltweit größten Märkte für Solar-Energie. Die Bank Sarasin schätzt im Rahmen ihrer Studie „Solarenergie 2006“, dass die in China installierte Solarenergieleistung bis 2010 um über 60 Prozent pro Jahr steigen wird.

Auch in China haben sich inzwischen eine ganze Reihe von Solartechnikfirmen etabliert. Allen voran die chinesische Suntech Power Holdings, die ebenfalls Solarmodule entwickelt, herstellt und vermarktet.

Direkter Wettbewerber ist auch die chinesische Trina Solar, die ebenfalls die gesamte Produktpalette abdeckt. Auch Trina Solar ist ein vertikal integrierter Anbieter und entwickelt, plant, produziert und vermarktet Solarmodule.

Zu den weiteren Wettbewerben zählen daneben BP Solar International, Sharp, Suntech Power, die deutsche SolarWorld AG sowie die Renewable Energy Corporation.

Die Eigenproduktion von Polysilizium soll in der neuen Anlage Fine Silicon Ende 2009 anlaufen, wobei Yingli Green mit nennenswerten Beiträgen der Anlage ab 2010 rechnet. Dadurch will Yingli seine Marktstellung weiter ausbauen und weitere Kostenvorteile nutzen.

Für das laufende Gesamtjahr 2009 geht das Unternehmen von Bruttomargen zwischen 19 und 20 Prozent aus, nachdem man bislang Margen von 18 bis 20 Prozent in Aussicht stellte. Gleichzeitig will Yingli Green Solarmodule mit einer Kapazität von 490 bis 500 Megawatt zur Auslieferung bringen.

Für das laufende Dezemberquartal rechnen Analysten bei Yingli Green mit einem Umsatz von 279 Mio. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 13 US-Cent je Aktie. Auf Jahressicht erwarten Analysten bei Yingli Green einen Umsatz von 983,8 Mio. Dollar sowie einen Nettoverlust von 22 US-Cent je Aktie.

An der New Yorker Börse präsentierten sich Yingli-Aktien zuletzt deutlich fester bei rund 13,5 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 1,7 Mrd. US-Dollar für Chinas zweitgrößten Solarkonzern ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 18. Gleichzeitig wird Yingli mit dem 1,7-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die US-Investmentbank UBS rät Anlegern weiter zum Kauf der Papiere, senkt aber das Kursziel für Yingli-Aktien auf 15 US-Dollar. Auch Banc of America Securities-Merrill Lynch Analyst Lu Yeung glaubt weiter an den Wert und stuft das Papier unmittelbar nach den jüngsten Zahlen mit „outperform“ ein. Dabei sieht Lu Yeung ein Kursziel von 16 US-Dollar für das Papier.

Bei der US-Investmentbank Barclays Capital bleibt man bei seiner Einschätzung „übergewichten“ und sieht ein Kursziel von 15 US-Dollar für das Papier. Auch bei der US-Investmentbank Piper Jaffray ist man weiter zuversichtlich und bewertet das Papier weiterhin mit „übergewichten“ und hebt das Kursziel für den Wert von 14 auf 17 US-Dollar an.

Deutlicher pessimistischer bewerten die Analysten bei der Deutsche Bank Securities die Situation bei Yingli Green und bewerten das Papier mit „hold“. Dabei senken die Deutsch Banker ihr Kursziel für das Papier von 11,7 auf 9,9 Dollar.