Xing gibt Gas - LinkedIn holt auf

Business-Netzwerke

Mittwoch, 27. März 2013 um 13:44
Xing

(IT-Times) - Das deutsche Business-Netzwerk Xing hat im vergangenen Jahr 2012 das stärkste Mitgliederwachstum seit drei Jahren verzeichnet. Insgesamt kamen im Vorjahr 816.000 neue Mitglieder dazu, Xing betreut dadurch nunmehr insgesamt 12,9 Millionen Mitglieder.

Der Umsatz kletterte in 2012 um elf Prozent auf 73 Mio. Euro. Xings neuer Vorstandschef Thomas Vollmoeller ist zuversichtlich, dass man das Wachstum in den nächsten Jahren weiter steigern kann. In den nächsten vier Jahren will Xing seinen Umsatz verdoppeln, so Vollmoeller gegenüber Reuters.

Xing springt auf den Recruiting-Zug auf


Realisiert werden soll das Wachstum mit neuen Produkten für zahlende Premium-Mitglieder sowie Unternehmen, die Xing (WKN: XNG888) für die Mitarbeitergewinnung nutzen. In diesem Bereich ist Xing bereits mit Xing Recruiting 2.0 am Start.

Das sogenannte E-Recruiting gewinnt immer mehr an Bedeutung. Immer mehr Firmen setzen auf diese kostengünstige Variante, um Top-Kräfte für Unternehmen zu gewinnen. Auf diesen Trend hat auch Xing reagiert. Mit dem Talentmanager stellt Xing ein leistungsstarkes Tool bereit, dass es Kunden ermöglicht, bis zu 1.000 Kandidaten im Monat zu erreichen, ohne mit diesen Personen verknüpft zu sein. Die Mitgliedschaft kostet für kleine und mittelgroße Firmen zwischen 1.600 und 2.000 Euro jährlich.

Der große Konkurrent aus Amerika, LinkedIn, hat dieses Marktpotential schon lange erkannt. Recruiting-Produkte tragen den Großteil des LinkedIn-Umsatzes.

LinkedIn ist bereits die Nummer 1 in Europa


Insbesondere in Deutschland würde LinkedIn den Platzhirschen Xing nur allzu gerne vom Spitzenplatz verdrängen. Xing zählte in der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) zuletzt 6,1 Millionen Mitglieder, doch LinkedIn ist dem deutschen Business-Netzwerk dicht auf den Fersen. Ende 2012 ließ LinkedIn verlauten, dass inzwischen mehr als drei Millionen Menschen in der D-A-CH-Region ein professionelles LinkedIn-Profil besitzen. Dadurch sei man in 2012 um rund 47 Prozent gewachsen, heißt es bei LinkedIn.

In Europa hat LinkedIn bereits die führende Position erobert. Hier zählt LinkedIn mehr als 48 Millionen Mitglieder. Davon kommen allein über 11,5 Millionen Mitglieder aus England, 4,8 Millionen Mitglieder aus Frankreich, 4,2 Millionen aus Spanien und 2,1 Millionen aus Deutschland.

Anfang 2013 hat LinkedIn eine deutschsprachige Version seiner Recruiting-Lösung auf den Markt gebracht. Dabei hegt LinkedIn insbesondere große Erwartungen an seine Job-Suchfunktionen und Apps für Mobilfunkgeräte, die bereits bei 42 Prozent der LinkedIn-Mitglieder in der D-A-CH-Region im Einsatz sind.

Will Xing mit dem großen Konkurrenten aus Übersee Schritt halten, dürften wohl noch weitere Investitionen erforderlich sein, um das anvisierte Wachstumsziel (Umsatzverdoppelung in vier Jahren) zu erreichen.

Kurzportrait


Xing wurde 2003 in Hamburg als openBC gegründet. Mit dem Börsengang im Jahr 2006 wurde das Unternehmen in Xing umbenannt, um auf diese Weise auch einen international besser nutzbaren Namen zu erhalten - so lautet die Begründung des Unternehmens zu diesem Schritt. In den vielen Social-Networks im Internet ist Xing als Business-Portal mit der Zielgruppe „Geschäftsleute weltweit“ positioniert. Zuletzt verzeichnete Xing knapp 13 Millionen Mitglieder. Xing erzielt 60 Prozent seiner Umsätze mit Abo-Modellen für Mitgliedschaften.

Bei Xing wird den Mitgliedern die Möglichkeit geboten, Kontakte zu knüpfen und zu verwalten sowie sich in Themenforen auszutauschen, wichtige Informationen zu finden oder Aufträge, neue Mitarbeiter oder einen neuen Job zu erhalten. Auf das Xing-Netzwerk kann weltweit über das Internet, jedes internetfähige Mobiltelefon inklusive dem iPhone, Anroid-Telefon und Blackberry zugegriffen werden. Beim eigenen Wachstum setzt Xing bis heute auf „virales Marketing“, also die Empfehlung des Netzwerks durch seine Mitglieder. Heute ist Xing in den Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Niederländisch, Schwedisch, Finnisch, Chinesisch, Japanisch, Koreanisch, Russisch, Polnisch, Ungarisch und Türkisch verfügbar.

Von den mehr als 12 Millionen Mitgliedern stammt ein Großteil aus dem deutschen Heimatmarkt, weitere bedeutende Mitgliederanteile kommen aus Spanien, sowie aus Südamerika und der Türkei. Zuletzt verstärkte sich Xing in der Türkei durch die Übernahme der cember.net Mitglieder. In Spanien hatte man sich durch die Übernahme von eConozco und Neurona verstärkt.

Knapp 800.000 Mitglieder nutzen das Premium-Angebot von Xing. Eine Premium-Mitgliedschaft ist ab 5,55 Euro möglich. Als weitere Quellen zur Generierung von Einnahmen zählt seit rund einem Jahr die Säule eCommerce. Sie erzielt Umsätze insbesondere durch die Vermarktung von Stellenangeboten über den „Xing-Marketplace“. Die zusätzliche Säule „Advertising“ trägt durch die Vermarktung von Werbeflächen auf der Xing-Plattform zum Umsatz bei. Ende 2010 verstärkte sich Xing durch die Übernahme des Online-Event-Managers amiando AG. Anfang 2013 kaufte Xing die österreichische Bewertungsplattform für Arbeitgeber Kununu.

Rund 39 Prozent der Xing-Aktien befinden sich im Streubesitz, die Burda Digital GmbH hält inzwischen 29,51 Prozent. Xing ist an den Standorten Hamburg, Bejing, Istanbul und Barcelona vertreten.

Zahlen


Xing konnte den Umsatz im Geschäftsjahr 2012 um elf Prozent auf 72,13 Mio. Euro steigern. Damit realisierte das Internetunternehmen den höchsten Umsatz in der Unternehmensgeschichte. Nachdem das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in 2011 noch negativ ausgefallen war, lag es in 2012 bei 11,73 Mio. Euro. Damit erzielte Xing in 2012 eine EBIT-Marge in Höhe von rund 16 Prozent. Im Vorjahr war diese Marge noch negativ ausgefallen.

Meldung gespeichert unter: Social Networks, Xing, Hintergrundberichte, Internet

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