Wirecard: Philippinischer Treuhänder vermutlich eine Schlüsselfigur im rätselhaften Fall

E-Commerce: Digitale Bezahllösungen (Digital Payment)

Dienstag, 23. Juni 2020 um 20:31

ASCHHEIM/MÜNCHEN (IT-Times) - Eine gigantische Summe von rund 1,9 Mrd. Euro sollen sich bei der Wirecard in Luft aufgelöst oder erst gar nicht existiert haben. Nun rückt ein Treuhänder in den Fokus der Ermittlungen.

Wirecard - Karte

Der Treuhänder heißt Mark Tolentino. Der erst 39 Jahre alte Rechtsanwalt, der sich insbesondere im Familienrecht auskennen soll, sitzt auf den Philippinen im Finanzzentrum Makati City.

Er soll mit seiner Kanzlei MKT Law Treuhandkonten bei zwei philippinischen Banken für die Wirecard AG verwaltet haben, auf denen die rund 1,9 Mrd. Euro bislang vermutet wurden.

Warum gerade ein auf Familienrecht spezialisierter Rechtsanwalt und dann noch ein recht junger Mann derartige Summen für die Wirecard verwaltet, ist unklar und mutet ein wenig abenteuerlich an.

Die beiden philippinischen Großbanken und die Zentralbank des Landes haben bereits mitgeteilt, dass diese Konten nicht existieren, es aber Hinweise auf Dokumentenfälschung gäbe. Eine Geschäftsbeziehung zur Wirecard bestreiten die Banken indes.

Wirecard fehlen nun 1,9 Mrd. Euro in den Kassen, rund ein Viertel der gesamten Bilanzsumme. Der Rechtsanwalt, der als Treuhänder für Wirecard agieren soll, habe „keine Kenntnis von Unregelmäßigkeiten“.

Tolentino hat mit Dennis Manalo bereits selbst einen Anwalt eingeschaltet, berichtet der Spiegel. Belege über Bankguthaben bei zwei philippinischen Banken könnten demnach gefälscht worden sein.

Das Management von Wirecard selbst geht mittlerweile davon aus, dass das angebliche Bankguthaben "mit überwiegender Wahrscheinlichkeit" nicht existiert. Wirecard kämpft nun ums nackte Überleben.

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