Philippinische Zentralbank dementiert Existenz der Wirecard-Milliarden im Land

E-Commerce: Digitale Bezahllösungen (Digital Payment)

Sonntag, 21. Juni 2020 um 13:52
Bangko Sentral ng Pilipinas - BSP

ASCHHEIM/MÜNCHEN (IT-Times) - Es wird immer skurriler und abenteuerlicher um den deutschen Online-Bezahldienste-Anbieter Wirecard, nun sollen sich die fehlenden Milliarden gar nicht auf den Philippinen befinden.

Während bei Wirecard sukzessive das Management ausgetauscht wird, startet die Suche nach den verschwundenen Milliarden, die auf Treuhandkonten geparkt sein sollten. Die Spuren führen nach Singapur und auf die Philippinen

Im Zentrum steht ein Treuhänder mit nebulösem Auftritt, der für die Wirecard AG erst seit 2019 tätig sein soll. Der Name des Unternehmens mit Sitz im Finanzdistrikt des Stadtstaates Singapur ist „Citadelle Corporate Services“.

Dieser Treuhänder hat während der Untersuchungen seinen Vertrag gekündigt und verweigerte jedwede Zusammenarbeit mit den von der Wirecard AG beauftragten Wirtschaftsprüfern von KPMG.

Braun sprach am Freitagabend in einem auf der Website veröffentlichten Video von zwei „asiatischen Banken“, auf denen sich das verwaltetet Geld eigentlich befinden sollte. Auch ein Treuhänder sei in der Angelegenheit involviert. Details nannte er aber nicht.

Auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY wollte der Bilanz des Zahlungsdienstleisters für das Jahr 2019 kein Testat ausstellen, da nicht geklärt werden konnte, ob die Gelder in Höhe von 1,9 Mrd. Euro überhaupt existieren.

Bei den beiden asiatischen Banken handelt es sich um die philippinischen Großbanken BDO Unibank (BDO) und die Bank of the Philippine Islands (BPI), allerdings haben beide bereits dementiert, Geschäftsbeziehungen zu Wirecard zu halten.

Dokumente, die externe Prüfer von Wirecard vorgelegt hätten, seien gefälscht, erklärte BPI. „Wirecard ist kein Kunde von uns“, zudem gäbe es auch keine Treuhandkonten in dieser Sache, so die Banken.

Der Fall Wirecard ist am Wochenende sodann an die philippinische Zentralbank, die Bangko Sentral ng Pilipinas, weitergeleitet worden.

„Das Dokument, in dem die Existenz eines Wirecard-Kontos bei BDO behauptet wird, ist ein manipuliertes Dokument, das gefälschte Unterschriften von Bankangestellten trägt“, hieß es in der Stellungnahme der BDO Unibank aus Manila.

Die Indizien für einen unglaublichen Betrugsfall in Milliardenhöhe scheinen sich weiter zu verdichten. Unklar ist, ob der gesuchte Betrag von 1,9 Mrd. Euro überhaupt existiert oder ob dieser „verschwand“.

Meldung gespeichert unter: Mobile Payment, E-Commerce, Online-Payment, Wirecard, Software, IT-Services

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