Wirecard: Mysteriöse Buchungen bei Tochtergesellschaft in Österreich entdeckt

E-Commerce: Digitale Bezahllösungen (Digital Payment)

Mittwoch, 29. Juli 2020 um 11:00

Alleingesellschafterin der Wirecard CEE ist die Wirecard Sales International Holding. Diese hatte kurz vor der Insolvenz noch am 14. April 2020 beschlossen, eine Dividendenausschüttung für April bis Juni von 2,7 Mio. Euro durchzuführen.

Weitere Fragen gibt es auch zur Bilanzierung von Vorräten in Höhe von 1,85 Mio. Euro der Wirecard CEE, die vielleicht gar nicht existierten, da der Vertrieb von fertigen Erzeugnissen und Waren im Geschäftsjahr 2018 offenbar eingestellt wurde.

Offene Fragen ergeben sich auch zu den Positionen "Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen und "Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten". Gläubiger könnten so unter Umständen zivilrechtliche Ansprüche geltend machen.

Bei der Wirecard CEE geht es zwar nur um vergleichsweise kleine Beträge, der Vorfall aber zeigt, wie man mit der Bilanzierung und Sorgfaltspflicht eines ordentlichen Kaufmanns bei der Wirecard AG umgegangen zu sein scheint.

Zum Fall Wirecard hat sich gestern auch der Nationale Sicherheitsrat in Österreich auf Antrag der ÖVP zusammengesetzt. Dabei stehen unter anderem ein angebliches Milizprojekt in Libyen sowie SPÖ und FPÖ Politiker im Fokus.

Der frühere Wirecard-Manager von Markus Braun, Jan Marsalek, soll FPÖ-Politiker mit Informationen über das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) versorgt haben, berichtet das ORF.

Marsalek soll zudem versucht haben, unter dem Deckmantel eines Wiederaufbauprojektes eine Miliz in Libyen aufzubauen und dafür um Unterstützung beim damals FPÖ-geführten Verteidigungsministerium gebeten haben.

Zudem sollen mögliche Verbindungen der ÖVP zum Ex-Wirecard-Manager Markus Braun thematisiert werden. Dabei stehe auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) „im Zentrum vieler offener Fragen“.

Kurz soll enge Verbindungen zu seinem persönlichen Berater und früherem Wirecard-Manager Braun gepflegt haben. Braun wurde erneut in München festgenommen und sitzt derweil in Deutschland in Untersuchungshaft.

Ihm, der als Kopf einer Art Verschwörung gilt, werden zahlreiche Straftaten vorgeworden, insbesondere gewerbsmäßiger Bandenbetrug, Marktmanipulation und Untreue. (lim/rem)

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Meldung gespeichert unter: Mobile Payment, E-Commerce, Online-Payment, Jahresabschluss & Bilanz, Vorstand, Wirecard, Software, IT-Services

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