Wirecard: Ex-Vorstand und COO Marsalek untergetaucht

E-Commerce: Digitale Bezahllösungen (Digital Payment)

Montag, 29. Juni 2020 um 10:10

ASCHHEIM BEI MÜNCHEN (IT-Times) - Die Wirecard AG musste am vergangenen Donnerstag Insolvenzantrag stellen. Zu hoch ist der Schuldenberg und zu wenig Geld noch vorhanden. Unterdessen bleibt Ex-Vorstand Marsalek verschwunden.

Jan Marsalek

Das flüchtige Ex-Vorstandsmitglied der insolventen Wirecard AG, der Österreicher Jan Marsalek, ist offensichtlich untergetaucht. Die letzten Spuren führen auf die Philippinen, wo er mit seiner philippinischen Frau gesichtet wurde.

Der Ex-Vorstand Marsalek, der zuvor noch angekündigt hatte, sich der Justiz in München zu stellen, hat offenbar seine Meinung wieder geändert, berichten verschiedene Medien, darunter auch NDR und WDR sowie die „Süddeutsche Zeitung (SZ)".

Marsalek war seit 2000 im Unternehmen, das aus einer Fusion der beiden Gesellschaften Wire Card und InfoGenie entstand, wobei das Nemax-Unternehmen InfoGenie die Wire Card übernahm und sich in Wirecard umbenannte.

Seit rund zehn Jahren ist Marsalek nun Mitglied im Vorstand des Online-Payment-Anbieters Wirecard. Er gilt als Vertrauter von Markus Braun, ebenfalls aus Österreich stammend und seit 18 Jahren CEO des Unternehmens.

Bei der Wirecard AG war Marsalek als COO für das operative Geschäft des Unternehmens verantwortlich und damit auch für den Raum Asien und internationale Partnerunternehmen zuständig. Am vergangenen Montag wurde er fristlos entlassen.

Die Staatsanwaltschaft München hatte in der vergangenen Woche neben Braun, der sich der Justiz am Montag der vergangenen Woche stellte und aus Wien anreiste, auch einen Haftbefehl gegen den 40-jährigen österreichischen Staatsbürger Marsalek erwirkt.

Der Katalog der Vorwürfe gegen die Vorstandsmitglieder ist umfangreich, darunter Bilanzfälschung, Marktmanipulation und möglicherweise auch bandenmäßiger Betrug.

In den Bilanzen der Wirecard AG fehlen insgesamt mindestens 1,9 Mrd. Euro, die auf Treuhandkonten bei zwei philippinischen Banken geparkt sein und von einem Treuhänder überwacht werden sollten.

Das aber erwies sich als Trugschluss. Die beiden betroffenen lokalen Großbanken BDO Unibank und die Bank of the Philippine Islands wollen keine Geschäftsbeziehungen zur Wirecard AG gepflegt haben.

Meldung gespeichert unter: Mobile Payment, E-Commerce, Online-Payment, Vorstand, Person, Wirecard, Software, IT-Services

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