Wirecard baut Management inmitten von Untersuchungen um - Braun bleibt im Amt

Personalie: Vorstand

Samstag, 9. Mai 2020 um 16:21

„Der Aufsichtsrat würdigt mit dieser Entscheidung die außerordentlichen und nachhaltigen Wachstumserfolge der Wirecard AG unter der Leitung von Herrn Dr. Braun und schätzt dessen impulsgebende Innovationskraft für das Unternehmen“, so ein offizielles Statement.

„Ich entschuldige mich bei allen unseren Aktionären, Kunden, Partnern und Mitarbeitern für die Turbulenzen der vergangenen Wochen und Monate. Wirecard ist und bleibt ein nachhaltig hochprofitables Unternehmen. Wir werden alles Notwendige unternehmen, um unser Unternehmen mit ruhiger Hand, aber entschlossen und unverändert von operativem Erfolg zu operativem Erfolg zu führen“, sagt Braun.

Die Wirecard AG will in Zukunft auch in Märkten außerhalb von Europa verstärkt eigene Lizenzen erwerben oder sogenannte BIN-Sponsor-Beziehungen, ähnlich einer Eigenlizenz, einzugehen.

Im Vorfeld hatte unter anderem der milliardenschwere Hedge Fonds TCI die Entfernung von Braun gefordert. Vorgeworfen werden dem Unternehmen unter anderem Bilanzmanipulation und Verstöße gegen die Offenlegungspflicht.

Aktuell ermittelt auch die BaFin bei der Wirecard AG wegen möglicher Zurückbehaltung von veröffentlichungspflichtigen Informationen. Zudem gerät die Haus-Wirtschaftsprüfungsgesellschaft der Wirecard AG, EY, ins Visier.

Rund die Hälfte des Unternehmensumsatzes soll mit drei obskuren Drittanbietern gebucht worden sein. KPMG teilte mit an, nicht feststellen zu können, ob diese besagten Umsätze für den Zeitraum 2016 bis 2018 existierten oder nicht.

TCI - Manager Chris Hohn schickte einen offenen Brief an den Aufsichtsrat von Wirecard mit der Bitte, weitere Fragen zu beantworten.

Dabei geht es um die Einhaltung der Gesetze zur Bekämpfung von Geldwäsche und zur Kenntnis von Kunden. Die Wirecard AG besitzt in Europa eine Banklizenz und unterliegt damit besonderen Pflichten.

„Wir sind der Ansicht, dass der Aufsichtsrat gesetzlich zum Eingreifen verpflichtet ist", schrieb Hohn an den Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas Eichelmann und andere Aufsichtsratsmitglieder.

„Unserer Meinung nach besteht die notwendige Intervention nun darin, den CEO von allen Managementaufgaben zu entbinden", sagte Hohn. Mit der von Wirecard angekündigten Umstrukturierung fließt also alter Wein in neuen Schläuchen.

Ob die angekündigte Restrukturierung institutionellen Investoren ausreicht, bleibt zunächst abzuwarten. Der Kapitalmarkt ist offensichtlicherst einmal beruhigt, denn die Wirecard-Aktie stieg am Freitag nachbörslich auf bis zu 92 Euro. (ame/rem)

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