Varta: Angeschlagener Batterie-Produzent kündigt Kapitalerhöhung und Entlassungen an - Aktie stürzt erneut ab

Die Varta AG (ISIN: DE000A0TGJ55) erwirtschaftet seit mehreren Quartalen hohe Verluste, die liquiden Mittel schwinden. Nun plant der Batterie-Produzent die Durchführung einer Kapitalerhöhung.

Darüber hinaus führe das Unternehmen fortgeschrittene Gespräche mit Banken und der Mehrheitseigentümerin über weitere Restrukturierungsmaßnahmen und zur Finanzierungssicherung.

In einem von KPMG erstellten Gutachten sei ein "kurzfristiger Finanzierungsbedarf für die weitere Stabilisierung und Restrukturierung des Unternehmens" festgestellt worden.

Die Varta AG stehe mit finanzierenden Banken und dem Mehrheitseigentümer Montana Tech Components in fortgeschrittenen Gesprächen, hieß es in einem offiziellen Statement.

Vorstand und Aufsichtsrat haben beschlossen, eine Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital durch Ausgabe von bis zu 4.042.168 Aktien durchzuführen. Die Varta AG rechnet mit einem Erlös von 50 Mio. Euro.

Die Kapitalerhöhung erfolge unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre zu einem Verkaufspreis, der den Varta-Aktienkurs "nicht wesentlich" unterschreite.

Zur Zeichnung der neuen Aktien wird ausschließlich die VGG Beteiligungen SE, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Montana Tech Components zugelassen, hieß es.

Die Zeichnung der Aktien durch die Montana Tech Components stehe allerdings unter der Bedingung einer finalen Einigung mit den finanzierenden Banken.

"Der Vorstand der Varta AG ist überzeugt, diese in den Gesprächen mit den Banken kurzfristig zu erzielen", so der Batterie-Produzent.

Darüber hinaus will die Varta AG weitere Maßnahmen für eine operative und finanzielle Restrukturierung einleiten. Dazu sollen die Kosten in den Bereichen Beschaffung, Prozesssteuerung und Personal gesenkt werden.

Mit den neuen finanziellen Mitteln aus der Kapitalerhöhung soll auch das Geschäft mit Energiespeichern ausgebaut und das Geschäft mit großformatigen Lithium-Ionen-Zellen abgesichert werden.

Im Rahmen der Reduzierung der Produktions- und Strukturkosten, die mit Entlassungen von Mitarbeitern verbunden sind, sollen zeitnah Gespräche mit dem Betriebsrat aufgenommen werden.