Software-as-a-Service gewinnt an Relevanz

Freitag, 18. Juni 2010 um 15:56

Das liegt auch an den oben beschriebenen vier Trends: SaaS nimmt zwar zu, verringert aber die Margen der Softwareindustrie: Software-as-a-Service ermöglicht die Gewinnung neuer Kundengruppen, die sich komplexe Software bisher nicht geleistet haben. Zudem können bestehende Kunden neue Funktionalitäten testen, ohne große Investitionen tätigen zu müssen. SaaS wird vor allem beim Customer-Relationship-Management, Content-Management und Human-Resources-Management eingesetzt werden. SaaS hebt zusätzliches Umsatzpotenzial in neuen Hybridbereichen aus Produkt und Dienstleistung, substituiert aber auch bestehende Softwareumsätze und teilt sie in kleinere Zahlungsströme. Hohe Einrichtungs- und Betriebskosten für die Softwareanbieter bei gleichzeitigem Preisdruck gefährden die Erträge der Branche.

Die Differenzierung der Branche in Hardware-, Software- und Serviceanbieter beginnt sich aufzulösen. Unternehmen stoßen zunehmend in angrenzende IT-Segmente vor und bieten - wie Oracle nach der Sun-Akquisition - integrierte IT-Produkte an. Kunden kaufen Serverleistung zusammen mit dem benötigten Betriebssystem oder fertig nutzbare Datenbankserver, ohne selbst Hardware, Betriebssystem und Software aufeinander abstimmen zu müssen.

Open-Source entwickelt sich zu einer echten Alternative

Bei Betriebssystemen und Datenbanken hat Open-Source-Software bereits einen hohen zweistelligen Marktanteil. Bei geschäftskritischen und komplexen Anwendungen wie ERP dominiert jedoch weiterhin die Closed-Source-Software mit kostenpflichtiger Unterstützung und Wartung durch den Anbieter. Doch auch dieses Modell ist zunehmend in Gefahr durch Open-Source-ERP wie Compiere und OpenBravo, die insbesondere in Kombination mit flexibel nutzbaren On-Demand-Infrastruktur-Angeboten ("Cloud") massive Kostensenkungen ermöglichen und die heutigen Enterprise-Softwareanbieter unter Umsatz- und Margendruck setzen. Softwareanbieter haben mittelfristig zwei Möglichkeiten, sich im SaaS-Markt zu positionieren: Entweder sie werden Zulieferer einer SaaS-Plattform, die von Dritten betrieben wird oder sie entwickeln sich selbst zum integrierten SaaS-Anbieter. Wer nicht den Weg eines SaaS-Providers einschlägt, muss eine starke Position als Softwarezulieferer aufbauen, um nicht mittelfristig zum Beispiel durch Open-Source ausgetauscht oder komplett vom Markt verdrängt zu werden. Wer sich als SaaS-Anbieter positioniert, muss Infrastrukturkapazitäten aufbauen oder zukaufen sowie Fähigkeiten zum Management eines SaaS-Ökosystems erwerben, wie etwa die Einbindung von Angeboten Dritter oder nutzungsabhängige Abrechnung. In der Bain-Studie heißt es hierzu: „Software-as-a-Service wird sich als bedeutendes Segment im Enterprise-Softwaremarkt etablieren. Wie die zukünftige Landschaft aussieht und ob sich primär Softwareunternehmen oder IT-Serviceanbieter durchsetzen werden, ist noch völlig offen.“ Neben Start-ups wie Salesforce.com entwickeln sich etablierte Softwareanbieter wie Oracle und SAP in Richtung SaaS, ebenso Infrastruktur- und Serviceprovider wie T-Systems. Der Kuchen steht aber gerade einmal auf dem Tisch, verteilt ist er noch lange nicht: In dem SaaS-Markt gibt es noch viele Möglichkeiten, um seine Claims zu sichern oder aber durch falsche Entscheidungen, schnell den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Auch ein SaaS-Anbieter sollte sorgfältig ausgewählt werden

Analysten aus dem Hause Gartner geben IT-Verantwortlichen den Rat, gut zu prüfen, ob sich SaaS für sie lohnen wird. Hierzu sollten sie ihren Bedarf an Software sehr sorgfältig unter die Lupe nehmen. Kein Unternehmen solle zwingend auf die Auslagerung seiner Software setzen. Zunächst müsse man sich - wie bei jeder Investitionsentscheidung -  den Wert und Preis von SaaS vor Augen führen. SaaS kann die Infrastruktur- und Management-Kosten senken, jedoch sind Anwendungen von Drittanbietern häufig begrenzt und können auch nicht als Vermögenswerte in die Bilanz einfließen. Zudem sollten die einzelnen Applikationen eines Anbieters bewertet und evaluiert werden, da man sich auch bei SaaS in eigne gewisse Abhängigkeit begibt -  was passiert zum Beispiel, wenn man nach einigen Jahren den Anbieter wechseln möchte? Zudem sollten Unternehmen auf die Schnittstellen von SaaS-Applikationen zu den eigenen Anwendungen im Unternehmen achten. Dazu gehöre auch ein genauer Integrationsplan für die bereits genutzten SaaS-Lösungen. beobachten, sagt der Gartner Vice President David Cearley.

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