Oracle bekommt den Wettbewerb in der Cloud zu spüren

Software und Cloud-Services

Freitag, 20. September 2013 um 14:58

Insgesamt konnte Oracle im jüngsten Quartal einen Nettogewinn von 2,19 Mrd. US-Dollar oder 47 US-Cent je Aktie einfahren, ein Zuwachs von acht Prozent, nach einem Profit von 2,03 Mrd. Dollar oder 41 US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte Oracle damit einen bereinigten Nettogewinn von 59 US-Cent je Aktie realisieren. Analysten hatten im Vorfeld zwar nur mit einem Nettogewinn von 56 US-Cent je Aktie, aber mit Einnahmen von 8,48 Mrd. Dollar gerechnet.

Insbesondere in Amerika war das neue Softwarelizenzgeschäft stark, wo die Erlöse um 15 Prozent zulegten. Zudem konnte Oracle im Bezug auf den freien Cashflow im ersten Fiskalquartal 2014 einen Rekord von über 6,0 Mrd. Dollar melden, die Barreserven summierten sich zum Quartalsende auf 39,1 Mrd. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Im Datenbankgeschäft lieferte sich Oracle in den letzten Jahren einen harten Wettbewerb mit dem US-Computerkonzern IBM. Auch Microsoft ist im Datenbankgeschäft (Access) aktiv, spielt jedoch bislang nur eine untergeordnet Rolle. Oracle konnte hingegen seine marktführende Stellung zuletzt wieder ausbauen und kontrolliert nahezu die Hälfte des Datenbankmarktes (Quelle: Gartner). Im Cloud-Geschäft ist Oracle inzwischen nach Salesforce.com der zweitgrößte Anbieter, so Oracle-Gründer Larry Ellison. Durch die Übernahme von Siebel ist Oracle auch im Wachstumsmarkt Customer Relationship Management (CRM) präsent. Hier steht das Unternehmen in direkter Konkurrenz zu CRM-Spezialisten wie UpShot, Salesforce.com und Salesnet. Im Bereich Application Server konkurriert Oracle mit IBM.

Als Hauptkonkurrent der Amerikaner gilt jedoch der Walldorfer Softwarekonzern SAP, der bislang im Unternehmenssoftwaremarkt eine herausragende Stellung einnimmt. Durch die Übernahme von Business Objects und Sybase hat sich die Wettbewerbssituation nochmals verschärft, nachdem Oracle zuvor den BI-Spezialisten Hyperion übernommen hatte.

Durch die Übernahme von Sun Microsystems hat sich Oracle auch im Server-Markt vorgewagt. Hier steht das Unternehmen nunmehr im direkten Wettbewerb mit IBM und Hewlett-Packard.

Ausblick

Für das laufende zweite Fiskalquartal 2014 erwartet Oracle ein Umsatzwachstum von ein Prozent bzw. einen Umsatzrückgang von bis zu zwei Prozent. Der bereinigte Gewinn soll sich zwischen 64 und 69 US-Cent je Aktie bewegen.

Für das laufende Novemberquartal erwarten Analysten bei Oracle einen Quartalsumsatz von 9,2 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 67 US-Cent je Aktie. Im laufenden Fiskaljahr 2014 sollen die Erlöse dann auf 38,4 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 2,89 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Für das nachfolgende Fiskaljahr 2015 erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 40,4 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 3,16 Dollar je Aktie.

Bewertung

Oracle-Aktien wurden nach den jüngsten Zahlen uneinheitlich bei 33,89 US-Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von 157 Mrd. US-Dollar für den führenden US-Datenbank- und Softwarespezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2014 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von elf.

Die Analysten der Societe Generale bekräftigten zuletzt nochmals ihre Empfehlung „halten“, reduzierten aber das Kursziel für den Wert von 36,50 auf 35 Euro. Die französischen Investmentbanker glauben, dass Oracle im zweiten Halbjahr 2013 weiter ins Straucheln kommen wird. Für 2014 reduzieren die Banker ihre Gewinnschätzungen um drei Prozent auf 2,83 Dollar je Aktie.

Bei JMP Securities sieht man fundamentale Veränderungen im Zusammenhang mit dem Wechsel vom traditionellen Softwarelizenzgeschäft und hin zum Software-as-a-Service (SaaS) Geschäft. JMP-Experte Pat Walravens verweist darauf, dass es sich dabei um keine neuen Umsätze, sondern nur um Ersatzerlöse handelt. Insgesamt bleiben die Analysten bei ihrer Empfehlung „halten“.

Be Constellation Research verweist man darauf, dass das Hardware-Geschäft nach wie vor schrumpft.

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