Netflix: Asiengeschäft rettet Streaming-Plattform, starker US-Dollar belastet Margen und Ergebnis – werbegestütztes Produkt soll Anfang 2023 kommen

Streaming-Dienste

Mittwoch, 20. Juli 2022 um 08:55

LOS GATOS (IT-Times) - Der Streaming-Anbieter Netflix hat seine Ergebnisse für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2022 veröffentlicht und ein sehr gemischtes Bild gezeigt. Die Aktie konnte dennoch nachbörslich deutlich zulegen.

Netflix Aktie: Quartalszahlen

Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2022 wuchs der Unternehmensumsatz bei Netflix Inc. (Nasdaq: NFLX, ISIN: US64110L1061) im Vergleich zum Vorjahr um 8,6 Prozent auf 7,970 Mrd. US-Dollar.

Damit verlangsamte sich das Umsatzwachstum des US-amerikanischen Streaming-Anbieters weiter, im Vorquartal betrug dieses noch bei 9,8 Prozent (Q4: plus 16 Prozent).

Die ursprüngliche Umsatzprognose des Unternehmens wurde erneut knapp verfehlt, das Wachstum des US-amerikanischen Streaming-Anbieters aus Los Gatos verlangsamte sich zum Vorjahr mit plus 19,4 Prozent deutlich.

Das operative Ergebnis von Netflix fiel im gleichen Zeitraum auf 1,578 Mrd. US-Dollar (Vorjahr: 1,848 Mrd. US-Dollar). Die operative Marge verschlechterte sich damit auf 19,8 Prozent (Vorquartal: 25,1 Prozent, Vorjahr: 25,2 Prozent).

Übrig blieb im abgelaufenen Quartal ein Nettoergebnis in Höhe von 1,441 Mrd. US-Dollar (Vorjahr: 1,353 Mrd. US-Dollar) bzw. ein (verwässertes) Ergebnis je Aktie von 3,20 US-Dollar (Vorjahr: 2,97 US-Dollar).

Netflix wies im Berichtszeitraum einen operativen Cash-Flow in Höhe von plus 103 Mio. US-Dollar aus (Vorjahr: minus 64 Mio. US-Dollar). Der Free Cash-Flow lag bei plus 13 Mio. US-Dollar (Vorjahr: minus 175 Mio. US-Dollar).

„Das 2. Quartal verlief aufgrund des Mitgliederwachstums besser als erwartet, und die Wechselkursentwicklung war schlechter als erwartet (stärkerer US-Dollar), was zu einem Umsatzwachstum von neun Prozent führte (13 Prozent währungsbereinigt).“

Der US-Dollar wertet gegenüber den meisten Währungen in einem historischen Tempo weiter deutlich auf, wobei der Euro vor kurzem zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten unter den US-Dollar und Parität gefallen ist, was einen erheblichen Gegenwind für alle multinationalen US-Unternehmen bedeutet.

„Wir sind dieser beispiellosen Aufwertung des US-Dollar in hohem Maße ausgesetzt, da fast 60 Prozent unserer Einnahmen aus Ländern außerhalb der USA stammen und sich Wechselkursschwankungen stark auf das Betriebsergebnis auswirken, da die meisten unserer Ausgaben in US-Dollar anfallen und von einem stärkeren US-Dollar nicht profitieren.

Netflix: Entwicklung Abonnenten, Regionen und ARPU

Netflix verzeichnete im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2022 insgesamt 970.000 weniger neue zahlende Abonnement-Kunden (Vorquartal: minus 200.000, Vorjahr: plus 31,54 Millionen), das zweite Mal seit 2011.

Die kostenpflichtige Abo-Zahl in Nordamerika (USA und Kanada) fiel um 1,3 Millionen Nutzer (Vorquartal: minus 640.000 Nutzer) auf 73,28 Millionen (Vorquartal: 74,58 Millionen) bleibt aber größte Region. Der Umsatz betrug 3,538 Mrd. US-Dollar (Vorjahr: 3,235 Mrd. US-Dollar).