Mobile Telesystems - intensiver Wettbewerb und Probleme in Usbekistan

Im zweiten Quartal 2012 sank der Umsatz der russischen Mobile TeleSystems leicht um 0,2 Prozent auf 3,12 Mrd. US-Dollar. Das operative Ergebnis fiel von plus 672,2 Mio. Dollar im zweiten Quartal 2011 auf minus 284,4 Mio. Dollar im zweiten Quartal 2012. Während das Nettoergebnis im Vorjahreszeitraum noch bei 367 Mio. Dollar lag, sank es im nun abgeschlossenen Quartal auf minus 681,8 Mio. Dollar.

Auf Halbjahressicht verbesserte sich der Umsatz von 6,06 Mrd. Dollar im ersten Halbjahr 2011 auf 6,14 Mrd. Dollar im ersten Halbjahr 2012. Das operative Ergebnis sank allerdings auf 365,25 Mio. Dollar, nach 1,24 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum. Somit ergab sich nach einem positiven Ergebnis von plus 688,66 Mio. Dollar im ersten Halbjahr 2011 ein Ergebnis von minus 170,02 Mio. Dollar im nun abgeschlossenen Halbjahr. Der Cash-Flow aus operativer Tätigkeit wuchs entgegen der allgemeinen Geschäftsentwicklung und notierte am Ende des ersten Halbjahres bei 2,27 Mrd. Dollar, nach 1,67 Mrd. Dollar am 30. Juni 2011.

Mobile TeleSystems (MTS) liefert sich als marktführender Mobilfunkanbieter in Russland und in Osteuropa einen Preiskampf mit der Nummer zwei der MegaFon. Mobile TeleSystems sieht seinen Marktanteil bei über 30 Prozent in Russland und in der Ukraine sowie über 50 Prozent in Usbekistan.

Neben MegaFon konkurriert MTS auch mit Russlands drittgrößtem Mobilfunknetzbetreiber VimpelCom auch in Kasachstan und in der Ukraine. Auch VimpelCom kann mit seinen Mobilfunklizenzen mehr als 90 Prozent der gesamten russischen Bevölkerung erreichen. Zuletzt verstärkte sich VimpelCom im Internetbereich durch die Übernahme von Golden Telecom.

Neben MagaFon agieren noch eine ganze Reihe kleinerer, regionaler Mobilfunkanbieter in Russland, welche in Konkurrenz zu den großen Anbietern stehen. Zu den lokalen Anbietern zählen dabei unter anderem Tele2, MCC, JSC Personal Communications, Fora Communications, Delta Telecom, Uralsvyazinform, SMARTS und Sibirtelecom und Tatinkom.

Die hohe Fragmentierung des Mobilfunkmarktes dürfte in den nächsten Jahren zu einer weiteren Konsolidierung, insbesondere unter den regionalen Anbietern in den ehemaligen Sowjet-Republiken führen.

Für das laufende Jahr 2012 erwarten Analysten bei MTS einen Jahresumsatz von 12,39 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,71 Dollar je Aktie. Für das nachfolgende Jahr 2013 erwarten Analysten einen Umsatzanstieg auf 12,92 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,79 Dollar je Aktie.

MTS-Aktien zeigten sich zuletzt uneinheitlich an der New Yorker Börse bei 17,22 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 17 Mrd. US-Dollar für Russlands führender Mobilfunker ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Jahr 2013 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von neun ergibt.

Die Analysten bei JPMorgan Chase stuften die Aktien von MTS im September von "neutral" auf "untergewichten" nach unten. Auch bei der Londoner Barclays Capital bleibt man zurückhaltend und bewertet MTS-Papiere mit "gleichgewichten". Dabei sehen die Analysten ein Kursziel von 18,20 US-Dollar für den Wert.

Die Analysten der Deutschen Bank stufen MTS-Aktien von "kaufen" auf "halten" zurück. Die Deutsch Banker sehen nunmehr ein Kursziel von 20 US-Dollar für den Wert.