McAfee bleibt weiter auf Einkaufstour

Mittwoch, 10. Oktober 2007 um 12:31
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(IT-Times) Nach der Übernahme von Onigma und Citadel bleibt der weltweit zweitgrößte Anti-Virusspezialist McAfee (NYSE: MFE, WKN: A0B6WS) weiter auf Einkaufstour. 350 Mio. Dollar ließ sich McAfee dabei die Übernahme des niederländischen Verschlüsselungs- und Sicherheitstechnikspezialisten SafeBoot kosten.

SafeBoot gilt als die Nummer drei im Encryption-Markt, den McAfee auf aktuell 1,0 Mrd. US-Dollar schätzt. Das Unternehmen betreute zuletzt mehr als 4.200 Firmenkunden, davon 150 Großunternehmen (Fortune 500). Mit dem Zukauf verbessert McAfee gleichzeitig auch seine Marktstellung in Europa, denn 47 Prozent der SafeBoot-Kundschaft kommt aus europäischen Gefilden.

Durch die Akquisition übernimmt McAfee auch gleichzeitig die mobilen Verschlüsselungs- und Datensicherheitslösungen von SafeBoot. Nachdem immer mehr Internet-fähige Handys und Smartphones auf den Markt kommen, rechnen Marktforscher aus dem Hause Juniper Research mit einem starken Wachstum in diesem Bereich. Der Umsatz im Bereich mobiler Datenverschlüsselungstechnik dürfte bereits im Jahr 2011 größer sein, als der Markt für PC-Verschlüsselungstechnologien, so die Analysten. Der Zukauf dürfte zwar zunächst den GAAP-Gewinn im Jahr 2008 verwässern, insgesamt soll sich die Akquisition aber neutral gegenüber dem Nettogewinn pro Aktie verhalten, so McAfee.

McAfee setzt auf Triple-Play-Lösungen


Gleichzeitig präsentierte McAfee mit seiner 2008er Version die Industrie-weit erste Triple-Play-Lösung in Sachen Computersicherheit, die nicht nur den PC, sondern auch das Mobiltelefon vor Hackerattacken schützen soll. Mit dem Release von McAfee 2008 sieht sich der Anbieter der Konkurrenz voraus, kann die Sicherheitssoftware mit proaktiven Email- und Instant-Messaging-Sicherheitsfeatures aufwarten, die den Nutzer bereits vor unmittelbaren Angriffen durch Hacker und Phisher warnen soll.

Im Rahmen der Produktvorstellung McAfee Total Protection, die für 79,99 US-Dollar zu haben ist und drei Nutzer abdeckt, wartet der Anti-Virushersteller auch mit einem neuen Lizenzmodell auf. Durch Unified Licensing sollen insbesondere Familienmitglieder zusätzliche Lizenzen für 10 US-Dollar weitere PCs innerhalb des Haushalts absichern können.

Kurzportrait

Das Unternehmen McAfee mit Hauptsitz in Santa Clara/Kalifornien, wurde ursprünglich im Jahre 1992 gegründet und ging im Jahre 1997 aus der Fusion von McAfee Associates und Network General hervor. Im Jahr 2004 entschied sich das Unternehmen, seinen Namen von Network Associates in McAfee zu ändern.

McAfee bietet im Rahmen seines Produktportfolios verschiedene Sicherheitslösungen aus einer Hand an. Über McAfee.com will das Unternehmen Antiviren-Software nicht nur über das Internet an Privatanwender vermarkten, sondern auch Geschäftskunden ansprechen. Entsprechende Updates und Upgrades, sowie Support werden über die gleichnamige Internet-Seite angeboten. McAfee.com betreut heute mehr als 30 Mio. Online-Anwender, welche für die Inanspruchnahme der Dienstleistungen des Unternehmens Abogebühren entrichten. Gleichzeitig gilt der gebührenpflichtige McAfee-Service als einer der größten Bezahldienste im World Wide Web, welcher von den Nutzern in Folge der steigenden Virus-Attacken in den letzten Jahren rege in Anspruch genommen wird.

Mit seiner Lösung IntruShield will das Unternehmen den Markt für Netzwerküberwachungssoftware angehen. Hierzu übernahm das Unternehmen im Jahr 2003 unter anderem die Spezialisten IntruVert und Entercept, sowie Foundstone. Im Gegenzug wurde die Desktop-Produktlinie Magic Solutions Anfang 2004 an BMC Software verkauft. Gleichzeitig trennte sich McAfee auch von seiner Sniffer-Produktlinie und veräußerte diese an Silver Lake Partners und Texas Pacific Group für 235 Mio. Dollar. Mitte 2005 verstärkte sich McAfee durch die Übernahme des Sicherheitsspezialisten Wireless Security. Im Bereich Spam-Filter tätigte McAfee durch die Akquisition von Deersoft einen weiteren Zukauf. Durch den Aufkauf des Resellers Bysupport stärkte McAfee dagegen seine Präsenz in Lateinamerika. Anfang 2006 übernahm McAfee den Anti-Spyware-Spezialisten SiteAdvisor. Nach der Übernahme von Preventsys folgten in 2006 mit der Übernahme der Sicherheitsspezialisten Citadel Security Software und Onigma weitere Zukäufe. In 2007 kaufte McAfee dann den Encryption-Spezialisten SafeBoot.

Die Forschungseinheit NAI Labs entwickelt neue Lösungen für den Bereich Netzwerk-Sicherheit, Verschlüsselungstechnologien und komplexer Sicherheitsarchitekturen und Systeme. Mehr als 100 Wissenschaftler, Professoren und Spezialisten beschäftigen sich in Zusammenarbeit mit dem US-Verteidigungsministerium mit neuen Lösungen im Bereich der Internet-Sicherheit. Jedoch trägt das Geschäft mit Firmenkunden nach wie vor den Großteil der McAfee-Umsätze.

Zahlen

Für das vergangene zweite Quartal 2007 meldete McAfee einen Umsatzanstieg auf 314,3 Mio. US-Dollar, ein Zuwachs von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn kletterte zunächst um 57 Prozent auf 49,4 Mio. Dollar oder 30 US-Cent je Aktie, nach einem Plus von 31,4 Mio. Dollar oder 19 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Der angepasste Nettogewinn zog um 39 Prozent auf 67,1 Mio. Dollar oder 41 US-Cent je Aktie an, nach einem Plus von 48,4 Mio. Dollar oder 30 US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Mit den vorgelegten Zahlen konnte McAfee die Markterwartungen übertreffen. Analysten hatten im Vorfeld mit Einnahmen von 306,5 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 37 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Das Nordamerika-Geschäft steuerte 163 Mio. Dollar bzw. 52 Prozent der Gesamterlöse bei, wobei das Geschäft um acht Prozent zulegte. Das internationale Geschäft wuchs um 20 Prozent auf 151 Mio. Dollar, wobei hier das Lateinamerika-Geschäft mit 80 Prozent am stärksten zulegte, gefolgt von Asien/Pazfik mit einem Zuwachs von 53 Prozent.

Das Geschäft mit Privatverbrauchern zog um 19 Prozent auf 132 Mio. Dollar an, während das Geschäft mit Firmenkunden um neun Prozent auf 182 Mio. Dollar zulegte.

Markt und Wettbewerb

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