Limelight sucht den Weg aus der Dunkelheit

Montag, 27. August 2007 um 12:17
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(IT-Times) Der amerikanische CDN-Spezialist Limelight Networks (Nasdaq: LLNW, WKN: A0MSRH) legte zunächst einen Traumstart an der Börse hin. Nachdem die Papiere zunächst bei 15 Dollar am Markt platziert wurden, kletterten die Papiere im Zuge der Euphorie auf über 20 Dollar. Nach den jüngsten Quartalszahlen folgte nunmehr das böse Erwachen.

Die hohen Erwartungen konnten nicht erfüllt werden. Limelight musste für das laufende dritte Quartal vor Verlusten warnen. Die Umsätze blieben im jüngsten Quartal hinter den Markterwartungen - der Aktienkurs stürzte daraufhin in den Keller und gab seitdem Marktdebüt im Juni um 60 Prozent nach.

Dabei gilt das Unternehmen als eines der wachstumsstärksten Firmen überhaupt. Allein im Jahr 2005 konnte Limelight seinen Umsatz um 200 Prozent auf 64,3 Mio. Dollar steigern. Im laufenden Jahr soll erstmals die Umsatzmarke von 100 Mio. Dollar fallen. Doch der Wettbewerb wird zunehmend härter im lukrativen, aber kapitalintensiven Geschäft mit Content Delivery Network-Services (CDN). Allein im letzten Jahr gab das Unternehmen 41 Mio. Dollar für die Erweiterung seines Computer- und Server-Netzes aus. Zudem konkurriert Limelight nicht nur mit dem Marktführer Akamai, inzwischen drängen eine Reihe von Newcomern in den Markt, die mit kostengünstigen Services aufwarten können: CDNetworks oder die chinesische ChinaCache drücken auf die Preise.

Microsoft setzt auf Limelight


Nach den Negativschlagzeilen der letzten Wochen sorgte in der Vorwoche eine Meldung für einen Lichtblick. Microsoft wird die Dienste von Limelight in Anspruch nehmen, um seine Online- und Mediaservices zu optimieren. Über finanzielle Details wurde zwar nichts bekannt, jedoch wollen die beiden Firmen in Zukunft gemeinsam neue Wege gehen.

Dennoch wirkte die Nachricht nur kurzfristig positiv auf den Limelight-Aktienkurs. Zum einen war Microsoft bereits zuvor schon ein Limelight-Kunde, zum anderen schreibt Limelight nach wie vor Verluste, was sich angesichts eines möglichen Preiskrieges und weiterer Investitionen auch nicht so schnell ändern dürfte.

Kurzportrait

Die im Jahre 2001 gegründete und in Tempe/Arizona Limelight Networks gilt als einer der führenden Spezialisten für Content Delivery Network (CDN) Services. Das Unternehmen betreibt ein umfassendes Computer- und Servernetzwerk, um digitale Medieninhalte beschleunigt an den Endnutzer auszuliefern.

Durch die Beschleunigung von Webinhalten sollen lange Wartezeiten vermieden werden. Limelight-Lösungen setzt dabei auf der Kernangebote. Limelight Networks Content Delivery (HTTP, Web), Limelight Networks Streaming Media (Streaming) und Limelight Networks Custom. Limelight Networks Content Delivery kommt insbesondere bei der Auslieferung von digitalen Mediendateien wie Videos, Musik, Spiele und Software über das Internet zum Einsatz. Über das Streaming-Angebot werden alle gängigen Formate wie Adobe Flash, MP3, QuickTime, RealPlayer und Windows Media unterstützt. Für spezielle Kundenwünsche steht das Angebot Custom CDN zur Verfügung. Dies wird in etwa dazu genutzt, um zum Beispiel Software über Edge-Server auszuführen.

Zu den Kunden des Unternehmens, die auf ein oder mehrere CDN-Angebote aus dem Hause Limelight setzen, zählen unter anderem Electronic Arts, Microsoft, msnbc.com, metacafe, Nokia, DreamWorks, MyVideo.de, iFilm, Sony aber auch die Social Networking Community Facebook, on24 und Viacom.

Limelight unterhält ein weltweites Vertriebsnetz, um seine CDN-Servicenangebote zu vermarkten. Neben dem Hauptsitz in Tempe werden Büros in New York, Washington DC, Chicago, Los Angeles, aber auch in Singapur, sowie in London unterhalten.

Zahlen

Für das vergangene zweite Quartal 2007 meldet Limelight einen Umsatzsprung auf 21,2 Mio. US-Dollar, was einem Zuwachs von 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dabei entstand jedoch ein Verlust von 10,5 Mio. Dollar oder 23 US-Cent je Aktie, nachdem Limelight im Jahr vorher noch einen Gewinn von 1,72 Mio. Dollar oder vier US-Cent je Aktie ausweisen konnte.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich für das jüngste Quartal ein ausgeglichnes Ergebnis je Aktie. Analysten hatten im Vorfeld allerdings mit Einnahmen von 24,1 Mio. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von einem US-Cent je Aktie gerechnet.

Insgesamt konnte Limelight zuletzt 149 neue Kunden in den USA, Europa und Asien hinzugewinnen, womit die Gesamtzahl der Kunden auf 876 kletterte.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Limelight Networks, Hintergrundberichte,

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