Lenovo greift nach der Krone im PC-Markt - Expansion in Lateinamerika

Das Nettoergebnis verbesserte sich um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal und erreichte einen Wert von 141 Mio. Dollar. Damit ergab sich ein Ergebnis pro Aktie von 1,37 Dollar (Vorjahreszeitraum: 1,11 Dollar). Die Netto-Cash-Reserven zum Ende des ersten Fiskalquartals bezifferte Lenovo mit 3,7 Mrd. Dollar. Mittlerweile hat das Unternehmen einen Marktanteil von 15 Prozent am weltweiten PC-Markt, die Auslieferungen im ersten Fiskalquartal stiegen im Jahresvergleich um 24,4 Prozent.

Im Segment Laptop erwirtschaftete Lenovo mit 4,3 Mrd. Dollar 54 Prozent des Umsatzes. Desktop-PCs trugen mit 2,5 Mrd. Dollar rund 32 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Das Geschäftsfeld Mobile Internet Digital Home (MIDH) generierte Umsätze in Höhe von 587 Mio. Dollar und damit sieben Prozent vom Gesamtumsatz.

Der chinesische PC-Markt verzeichnete in den vergangenen Jahren stets zweistellige Zuwachsraten. Lenovo gilt in China mit einem Marktanteil von über 30 Prozent als Marktführer.

Weltweit gilt Lenovo (Quelle: Gartner, Stand: Q2 2012) hinter dem PC-Hersteller Hewlett-Packard, als die Nummer zwei im Markt, wobei Lenovo zuletzt auf einen Marktanteil von 14,7 Prozent kam. Die taiwanische Acer hat sich durch die Übernahme der amerikanischen Gateway verstärkt. Daneben konkurriert Lenovo auch mit der taiwanischen Asustek Computer.

HP konnte den bisherigen Marktführer Dell im Jahr 2006 von der Spitze ablösen. Seither versucht der texanische Computerbauer im Einzelhandel stärker Fuß zu fassen, um wieder Marktanteile aufzuholen.

Auch Apple konnte zuletzt bedingt durch seine Mac-Produkte und seines Betriebssystems Mac OS X aufholen und Marktanteile gewinnen. Weitere Lenovo-Konkurrenten sind unter anderem Sony und Toshiba. In China konkurriert Lenovo unter anderem mit der Founder Group.

Für das laufende Gesamtjahr 2012/2013 erwarten Analysten bei Lenovo einen Umsatzanstieg auf 34,3 Mrd. US-Dollar, nach Einnahmen von 29,6 Mrd. Dollar in der Vorjahresperiode. Den Nettogewinn sehen Analysten im laufenden Fiskaljahr bei 0,06 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Geschäftsjahr 2013/2014 wird ein weiterer Umsatzanstieg auf 38,9 Mrd. Dollar sowie ein Nettogewinn von 0,07 Dollar je Aktie erwartet.

Lenovo-Papiere präsentierten sich an der Hongkonger Börse nachdem jüngsten Kurseinbruch wieder freundlich bei 6,36 HK-Dollar, womit das Unternehmen mit rund 65 Mrd. HK-Dollar an der Börse bewertet wird. In Frankfurt wurden die Papiere zuletzt bei 0,645 Euro gehandelt.

Die Analysten aus dem Hause Jefferies und CLSA haben Lenovo-Aktien zuletzt jeweils auf "underperform" nach unten gestuft. Bei den beiden Investmenthäusern ist man der Meinung, dass Lenovo durch den schwächeren Ausblick im PC-Sektor betroffen sei.

Die Analystenbanker aus dem Hause Jefferies geht man davon aus, dass Lenovo seine Marktanteile im PC-Markt weiter ausbauen wird, die etwas schwächere Nachfrage in China werde das Wachstum aber insgesamt negativ beeinflussen, so die Jefferies-Analysten. Die Experten stufen das Papier von "halten" auf "underperform" nach unten und senken das Kursziel für den Wert von 6,0 auf 5,70 HK-Dollar.

Bei CLSA sieht man ebenfalls die Gefahr eines langsameren Wachstums in China und Risiken im Bezug auf steigende Lagerbestände, nachdem Lenovo neue Fabriken in Chengdu, Hefei und Wuhan errichtet. Die CLSA-Analysten senken daher ihr Kursziel für Lenovo-Papiere von 7,01 auf 7,75 HK-Dollar.