First Solar untermauert Kostenführerschaft

Freitag, 31. Juli 2009 um 12:51
First Solar

(IT-Times) - Der weltweit führende Dünnschichtsolarspezialist First Solar (Nasdaq: FSLR, WKN: A0LEKM) bleibt auch im zweiten Quartal 2009 auf der Überholspur. Nachdem es dem Unternehmen als einzigen Hersteller weltweit gelungen war, seine Kosten pro Watt auf unter einem US-Dollar zu drücken, untermauerte das Unternehmen erneut seine Kostenführerschaft.

So sanken die Herstellungskosten im jüngsten Quartal um weitere 6,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf nur noch 0,87 Dollar je Watt. Hintergrund ist die Inbetriebnahme einer neuen Fabrik in Malaysia sowie niedrigere Materialkosten. Entsprechend zog die Bruttogewinnmarge im jüngsten Quartal dann auch um 0,4 Prozentpunkte auf 56,7 Prozent vom Umsatz an.

First Solar treibt Konkurrenten vor sich her


First Solar will seine Kostenvorteile nicht für sich behalten, sondern in Form eines Rabattprogramms an die Kunden in Kernmärkten wie Deutschland weitergeben. Wenngleich das Förderprogramm im zweiten Halbjahr nach Angaben von First Solar zwischen 40 und 60 Mio. Dollar kosten wird, dürfte sich der Vorstoß langfristig für First Solar auszahlen.

Konkurrenten wie SolarWorld und einige andere Wettbewerber stehen aufgrund der Finanzkrise und der zunehmenden Überkapazitäten heute schon unter Druck. Mit dem neuen Schachzug dürfte First Solar im wichtigen deutschen Markt weiter Marktanteile gewinnen, zumal auch der durchschnittliche Wirkungsgrad der First Solar Dünnschichtmodule leicht auf 10,9 Prozent gesteigert werden konnte.

Gerade wegen des anhaltenden Preisverfalls und des zunehmenden Wettbewerbs in der Branche stellt sich die Frage, welche Hersteller die jetzige Krise überleben werden. Zuletzt produzierten etwa 250 Firmen weltweit Solarmodule. Doch nur ein Dutzend dieser Hersteller dürfte langfristig überleben, glaubt Travis Bradford, Präsident des Prometheus Institute for Sustainable Development in Chicago. Als Gewinner sehen Marktbeobachter vor allem Firmen, die in den letzten Jahren hohe Finanzreserven aufgebaut haben und über eine führende Technologie verfügen, um zu niedrigen Kosten zu produzieren. Kriterien die First Solar schon heute erfüllt.

First Solar baut größte Solarfabrik Frankreichs


Unterstützung erhält First Solar auch immer mehr von staatlicher Seite. Nachdem in den USA ein Konjunkturprogramm für grüne Umwelttechniken aufgelegt wurde, hat First Solar eine Partnerschaft mit einer Tochter der staatlichen Electricite de France geschlossen. Gemeinsam mit EDF Energies Nouvelles will First Solar für 90 Mio. Euro die größte Solarfertigungsanlage in Frankreich bauen, in der zunächst Solarmodule mit einer Leistung von mehr als 100 Megawatt vom Band laufen sollen….

Kurzportrait

Die in Tempe/Arizona ansässige First Solar wurde im Jahre 1999 gegründet und gilt als einer der führenden Solarkonzerne in Amerika. Das Unternehmen hat sich auf die Produktion von Solarmodulen auf Basis der Dünnschichttechnologie spezialisiert und gilt in diesem Bereich als einer der weltweit führenden Anbieter.

Schon im Jahr 2002 nahm First Solar die Produktion von Solarmodulen auf Basis von Cadmium Telluride (CdTe) auf. First Solar hat sich bewusst für den Einsatz von CdTe entschieden, da CdTe ein Halbleiter mit direkter Bandlücke ist und somit in der Lage ist, Sonnenenergie effizienter in elektrische Energie zu wandeln. Darüber hinaus lassen sich durch den Einsatz von CdTe einfache Zellstrukturen und Prozesse auch Produktionskosten minimieren. So hat First Solar im Jahr 2008 die niedrigsten Kosten pro hergestelltem Watt in der Photovoltaic-Industrie erzielt und die Produktionskosten pro Watt unter die magische Marke von einem US-Dollar gedrückt. Zudem ist CdTel für die Produktion aufgrund der hohen Verfügbarkeit reichlich vorhanden, so dass das Material auch in der Massenproduktion zum Einsatz kommen kann.

First Solar hat mit 12 Projektentwicklern in Europa langfristige Lieferverträge abgeschlossen. So wird der Großteil der Solarmodule in Ausland exportiert. Großabnehmer sitzen dabei vornehmlich in Deutschland. Zu den wichtigsten Kunden von First Solar zählen daher auch deutsche Unternehmen wie Blitzstorm, Pfalzsolar, Colexon Energy, Conergy, Gehrlicher Umweltschonende Energiesysteme, Juwi Solar und Phoenix Solar.

Ende 2007 verstärkte sich First Solar durch die Übernahme des US-Solarspezialisten Turner Renewable Energy LLC. Das Unternehmen entwickelt Solarprojekte im Auftrag für Kunden in den USA. Nach der Übernahme durch First Solar tritt das Unternehmen unter dem Namen First Solar Electric LLC auf. Anfang 2009 übernahm First Solar zudem ein 550-Megawatt Solarprojekt von OptiSolar. Darüber hinaus will First Solar gemeinsam mit EDF Energies Nouvelles die größte Solarfabrik Frankreichs bauen.

Durch den Bau neuer Fertigungsanlagen in den USA, Europa (Frankfurt/Oder) und Asien (Malaysia) hat First Solar seine Produktionskapazitäten zuletzt stetig ausgebaut.

Zahlen

Für das vergangene Juniquartal meldet First Solar eine Umsatzverdoppelung auf 525,9 Mio. US-Dollar, nach Einnahmen von 267 Mio. Dollar in der Vorjahresperiode. Der Nettogewinn kletterte dabei auf 180,6 Mio. Dollar oder 2,11 Dollar je Akte, nach einem Plus von 69,7 Mio. Dollar oder 85 US-Cent je Aktie im Vorjahr.

Mit den vorgelegten Zahlen konnte First Solar die Markterwartungen der Analysten deutlich übertreffen, die im Vorfeld mit Einnahmen von lediglich 459,1 Mio. Dollar und mit einem Nettogewinn von nur 1,62 Dollar je Aktie gerechnet hatten.

Meldung gespeichert unter: Dünnschicht-Solarmodule (Thin-Film), First Solar, Hintergrundberichte, Solartechnik

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