DVPT: Konvergenz: Viele Mittelständler mit Service- und Beratungsqualität der Anbieter unzufrieden

Montag, 19. November 2007 um 15:59
DVPT

Pressemitteilung

- DVPT-Umfrage zeigt Realitäten des Mega-Trends

Offenbach, 19. November 2007 - Die Konvergenz, also das Zusammenwachsen von bisher getrennten Netzen, Diensten und Anwendungen auf Basis des Internet-Protokolls, ist der wichtigste technische Trend in der Kommunikation. Doch die Angebote im Markt entsprechen vielfach noch nicht den Erwartungen und Wünschen der Anwender, wie eine Umfrage des Deutschen Verbandes für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation e.V. (DVPT) ergeben hat. Vorgestellt wurden die Umfrageergebnisse Ende Oktober auf der diesjährigen VO.IP Germany, die unter dem Motto „Konvergenz ist Chefsache“ stand. Demnach konnten nur 36 Prozent der befragten Unternehmen der Aussage uneingeschränkt zustimmen, dass der Markt für sie die richtigen Produkte und Lösungen zur Verfügung stellt. 45 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass sich die Servicequalität der Anbieter in den letzten Jahren verschlechtert hat, weitere 34 Prozent konnten zumindest keine Verbesserung feststellen.

Mit ein Grund: Fusionen im IT-/TK-Markt und die zunehmende Internationalisierung der Anbieterlandschaft  haben in der Vergangenheit zu einer Vielzahl von Umstrukturierungen und Neuorganisationen geführt. Weltweite Strategien der Anbieter vernachlässigen regionale Besonderheiten und Wünsche auf Kundenseite. Für die Kunden bedeutet dies häufig wechselnde Ansprechpartner und die Umstellung auf teilweise europaweite Call-Center. Servicetechniker vor Ort werden in Zukunft immer seltener, da nahezu jede Störung über Fernwartungssysteme bearbeitet wird. Bereits heute werden im Falle defekter Hardware Ersatzteile mit Kurierdiensten zum Kunden gebracht, der sich so weit wie möglich selbst „supporten“ muss. Das spüren insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen. Weil die Anbieter mit dieser Klientel durch den enormen Preisverfall der letzten Jahre nur vergleichsweise wenig Umsatz machen, übersteigen die Kosten die tatsächlichen Einnahmen für z.B. Serviceverträge.

„Enorme Qualifizierungsaufgabe“

Eine weitere Entwicklung auf Anbieterseite könnte laut DVPT-Studie die Marktdurchdringung konvergenter Lösungen in der Wirtschaft verlangsamen. „Es liegt auf der Hand, dass die Verschmelzung von Technologien und Anwendungen an die Vertriebsmitarbeiter eines Anbieters ganz neue Anforderungen stellt“, erläutert DVPT-Vorstand Hans Joachim Wolff. Die Komplexität des Themas erfordere eine hohe Beratungskompetenz und umfassende Kenntnisse von Produkten und Prozessen. Der Kauf und Verkauf einzelner Geräte und Anlagen ohne Einbindung in die konvergenten Kommunikationsprozesse werde bald der Vergangenheit angehören. „Die gesamte Branche und Wirtschaft steht vor einer enormen Qualifizierungsaufgabe“, stellt Wolff fest.

Insgesamt laufen in fast zwei Drittel der befragten Unternehmen Telefonie und Datenkommunikation bereits über ein Netz, bei den meisten aber erst zum Teil. Insbesondere kleine und mittelständische Produktionsbetriebe tun sich mit einer Umstellung schwer. Die Kommunikationsstrukturen sind hier oft sehr heterogen und durch über Jahrzehnte gewachsene Gebäudestrukturen geprägt. Auch fehlt es an ausreichenden personellen Ressourcen im IT-Bereich, die sich mit dem Thema über den laufenden Betrieb hinaus intensiv befassen können.

Bereichsübergreifende Strategien fehlen

Mittel- bis langfristige, bereichsübergreifende Kommunikationsstrategien zu entwickeln, halten 85 Prozent der befragen Unternehmen für wichtig, aber nur 42 Prozent verfügen bereits über solche Vorgaben. Weitere 25 Prozent planen diesen Schritt. Oftmals fehlen die nötigen Informationen für die richtige strategische Entscheidung. Knapp 60 Prozent haben keinen ausreichenden Sach-Kenntnisstand, der ihnen eine solche Entscheidung ermöglichen würde.

Mobil ist Trend

Als wichtigste Kommunikations-Trends in den nächsten Jahren wurden Mobile Office (22 Prozent), Voice over IP (21 Prozent) und Unified Communication (18 Prozent) genannt. Überraschend: Das Outsourcing landet auf einem der hinteren Plätze (5 Prozent). „Viele Unternehmen erkennen, dass die Kommunikation zu ihren Kernkompetenzen gehört und zumindest nicht auf mehrere externe Dienstleister verteilt werden darf“, folgert Wolff.

Die Umfrage „Konvergenz in den Unternehmen“ hat der DVPT im Zeitraum Mai bis September 2007 unter seinen Mitgliedern durchgeführt. Ziel war es, den Stand und die Einschätzungen der Unternehmen in Bezug auf das Zusammenwachsen von Sprach- und Datenkommunikation zu ermitteln. Ergebnisse und Auswertung stehen im Community-Bereich der Internetseite www.voipgermany.de als Download zur Verfügung.

Links

http://voipgermany.de/community

http://dvpt.de

Pressekontakt

Dr. Stephan Pesch

Meldung gespeichert unter: DVPT,

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