CA im Wandel - Mittelstand im Visier

Donnerstag, 21. Juni 2007 um 12:39
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US-Softwarefirma will Kosten stark senken - neue Einheit für Mittelstandskunden gegründet...

(IT-Times) Der US-Softwareentwickler und Management-Spezialist CA Inc (NYSE: CA, WKN: A0JC59) war in den vergangenen Jahren nicht zuletzt durch Zukäufe gewachsen. MDY, Cybermation und XOSoft sind nur einige Beispiele, die allein im letzten Jahr durch CA übernommen wurden.

Geholfen hat dies dem Aktienkurs bislang wenig. Nachdem CA-Papiere Ende 2006 bei über 30 Dollar notierten, dümpelt der CA-Aktienkurs seit geraumer Zeit zwischen 20 und 30 Dollar. Mit Firmenzukäufen soll vorerst Schluss sein. So seien in diesem Jahr keine weiteren Akquisitionen geplant, heißt es bei CA. Vielmehr sollen die bestehenden Geschäftsbereiche auf Effizienz getrimmt werden.

Nachdem CA sein Geschäftsmodell mehr und mehr auf Subscriptions ausrichtet und damit Lizenzgebühren über die gesamte Vertragslaufzeit verbucht, setzt das Unternehmen weiter auf Kostenreduktionen. So seien weitere Restrukturierungsaktivitäten im laufenden Fiskaljahr 2008 zu erwarten, heißt es aus dem Management. So sollen die laufenden Kosten bis zum Fiskaljahr 2009 unter anderem um 200 Mio. Dollar sinken.

Aber nicht nur auf der Kostenseite will man arbeiten. An der Technologiefront hat man bereits nachgelegt und in den vergangenen 12 Monaten jede größere Produktlinie überarbeitet und erneuert. Zudem wurden die bestehenden Produkte in 16 verschiedenen Lösungskategorien eingeteilt, womit Kunden künftig einen besseren Überblick haben sollen. Intention dieser Aktion: Der Kauf von CA-Produkten soll künftig einfacher werden.

CA setzt auf den Mittelstand


Wie viele andere Softwarefirmen auch, hat CA nunmehr den Mittelstand entdeckt. Ende April hat das Unternehmen einen neuen Geschäftsbereich gegründet, der sich speziell um die Belange von mittelständischen Firmenkunden kümmern soll. Als Teil der Mittelstandsinitiative stellte man gleich mit CA Recovery Management eine Backup-Lösung für Firmen mit 500 bis 5.000 Mitarbeitern vor.

Der Mittelstandsmarkt gilt inzwischen als äußerst viel versprechend. Rund 66.000 kleinere und mittlere Unternehmen tummeln sich derzeit weltweit, womit sich damit ein potentielles Marktvolumen von rund 10 Mrd. Dollar ergibt. Auch bei CA glaubt man offensichtlich an diese Chance, schließlich kaufte man jüngst 16,9 Mio. eigene Aktien oder drei Prozent der ausstehenden Anteile für rund 435 Mio. Dollar zurück.

Kurzportrait

CA, vormals bekannt unter dem Namen Computer Associates, gegründet im Jahre 1976 von Charles Wang, Judy Cedeno und Russ Artzt, befasst sich seit seiner Gründung mit der Entwicklung von Computer-Software. Wang, welcher vor kurzem den Rücktritt vom Chairman-Posten bekannt gab, baute die einstige Garagenfirma kontinuierlich zu einem weltweit operierenden Softwarehaus aus, welches heute über 800 verschiedene Software-Produkte anbietet und einen Umsatz von über vier Mrd. Dollar erzielt. Das Produktsortiment umfasst inzwischen nicht nur Sicherheits-Software, sondern auch Netzwerk-Management-Software und eBusiness-Lösungen. Das Flagschiffprodukt Unicenter erlaubt Unternehmen komplexe Softwareanwendungen, Hardware und Computer-Netzwerke über eine Anwendung zu kontrollieren und zu steuern.

Die Gesellschaft mit Sitz in Islandia/New York, kann auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken. Im Jahre 1981 hatte CA bereits 20 Softwareanwendungen in seinem Produktangebot. In diesem Jahr erfolgte auch der Börsengang. Im Jahre 1987 erfolgte bereits die Übernahme der Firma UCCEL, zwei Jahre später wurde das Technologie-Unternehmen ADR übernommen. Im Jahre 1994 folgte ein weiterer Meilenstein mit der Übernahme der ASK Group, woraus neue Produkte im Bereich der rationalen Datenbanken hervorgingen. Im Jahre 1995 sorgte das Unternehmen durch die Übernahme des Softwarehauses Legent für Aufsehen. Mit 1,74 Mrd. Dollar war dies die größte Übernahme in der damaligen Softwareindustrie. Im Jahre 1996 folgte die Übernahme des Softwareentwicklers Cheyenne Software, der unter anderem die mehrfach ausgezeichneten Anwendungen ARCserve und InocuLAN entwickelte. Zwei Jahre später folgte eine Reihe von weiteren Firmenzukäufen. So wurden REALOGIC, LDA Systems, Aventura Systems ASA und Computer Management Sciences, als auch die 3D-Softwareentwickler Viewpoint DataLabs und 3Name3D aufgekauft. Im Jahre 1999 und 2000 folgten mit der Übernahme von Platinum Technology und Sterling Software erneut eine Reihe größerer Übernahmen in der Softwareindustrie. Im Jahr 2004 verstärke sich CA vor allem im Sicherheitsbereich, durch die Übernahme von PestPatrol und den Aufkauf von Netegrity. Im Frühjahr 2005 übernahm CA den Netzwerk-Management-Spezialisten Concord Communications. Gleichzeitig wurde der Firewall-Spezialist Tiny Software aufgekauft. Im Jahr 2006 folgten mit Cendura, MDY, Cybermation und XOSoft weitere Zukäufe.

Heute beschäftigt das Unternehmen über 18.000 Mitarbeiter und deckt von Datenbanklösungen bis hin zu eBusiness-Lösungen nahezu alle Softwarebereiche ab. Zuletzt hat sich das Unternehmen in fünf Kerngeschäftsbereiche (Enterprise Systems Management, Security Management, Business Services Optimization, CA Products Group und Storage Management) reorganisiert.

Zahlen

Für das vergangene vierte Fiskalquartal 2007 meldete CA einen Umsatzanstieg auf 1,0 Mrd. Dollar, ein Zuwachs von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dabei entstand zunächst ein Verlust von 20 Mio. Dollar oder vier US-Cent je Aktie, nach einem Minus von 41 Mio. Dollar oder sieben US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen in Form von Restrukturierungskosten konnte CA aber einen Nettogewinn von 20 US-Cent je Aktie realisieren und damit die Analystenerwartungen erfüllen.

Meldung gespeichert unter: CA Technologies, Hintergrundberichte, Software

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