Youku, Alibaba, Tencent oder iQiyi - wer dominiert künftig Chinas Online-Videomarkt?
Online-Videomarkt in China
(IT-Times) - Der chinesische Online-Videomarkt ist in Aufruhr. Nach dem der E-Commerce-Gigant Alibaba Group angekündigt hat, in wenigen Monaten mit seinem eigenen Angebot Tmall Box Office (TBO) starten zu wollen, wird heftig spekuliert, wer künftig den Video-Streaming-Markt in China dominieren wird.
Online-Videos - ein Milliardengeschäft in China
Die bisherigen Player Youku Tudou und die Baidu-Tochter iQiyi reklamieren die führende Position im Markt für sich. Die etablierten Anbieter wittern ein Milliardengeschäft. China zählt rund 650 Mio. Internet-Nutzer, zwei Drittel sehen sich regelmäßig im Internet Videos an, heißt es beim China Internet Network Information Center.
Insgesamt setzte die chinesische Online-Videobranche im Jahr 2014 rund 3,8 Mrd. US-Dollar um - 76 Prozent mehr als in 2013, so das Marktforschungshaus iResearch. Bis Ende 2016 könnte das Marktvolumen auf über 33 Mrd. Yuan bzw. 5,3 Mrd. US-Dollar steigen, glauben Marktanalysten.
Der Großteil der Umsätze der Online-Videobranche entfiel bislang auf Werbeeinnahmen - dies soll sich künftig ändern. Insbesondere Alibaba will bei seinem neuen Service TBO auf ein Abomodell ala Netflix setzen. Zuseher sollen für Inhalte zahlen, dafür entfällt Werbung.
iQiyi sieht sich in aussichtsreicher Position
Beim Online-Videospezialisten iQiyi gibt man sich gelassen, schließlich hat das Unternehmen Chinas größte Internet-Suchmaschine Baidu hinter sich. iQiyi operiert als unabhängige Tochter von Baidu und soll mittelfristig an die Börse, um sich frisches Kapital zu beschaffen.
iQiyi konnte jüngst einen Erfolg melden
. Die entsprechende iOS-App des Unternehmens schaffte es auf den Download-Ranglisten auf Platz eins im chinesischen Apple App Store - dank der eigenproduzierten Inhalte.Video-Streaming-Anbieter schreiben Verluste
Das Problem der Anbieter: Sowohl iQiyi als auch der Branchenprimus Youku Tudou (NYSE: YOKU, WKN: A1CWAY) schreiben noch rote Zahlen. Hintergrund sind nicht nur Aufwendungen für die Bereitstellung von Bandbreiten, sondern insbesondere steigende Kosten im Bezug auf die Produktion von eigenen Inhalten.
Diese Kosten haben auch die Verluste beim Branchenprimus Youku Tudou weiter steigen lassen. Schwarze Zahlen sind vorerst nicht in Sicht. Analysten glauben, dass frühestens in 2017 ein Sprung in die Gewinnzone möglich ist.
Rückendeckung erhofft sich Youku Tudou dabei von seinem Investor Alibaba Group. Der chinesische E-Commerce-Gigant hatte sich im Vorjahr bei Youku Tudou eingekauft und hält inzwischen 16,5 Prozent der Anteile. Seither kursieren Gerüchte über eine mögliche vollständige Übernahme von Youku Tudou durch Alibaba.
Video-Streaming in China - auch Netflix will mitmischen
Interessant in diesem Zusammenhang wird sein, wie sich der Video-Streaming-Pionier Netflix verhalten wird. Die Amerikaner machen keinen Hehl daraus, mittelfristig auch in China starten zu wollen - möglichst ohne fremde Partner.
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