Wirecard: Wer steckte hinter Cardsystems Middle East in Dubai?

E-Commerce: Digitale Bezahllösungen (Digital Payment)

Freitag, 17. Juli 2020 um 12:31

ASCHHEIM/MÜNCHEN IT-Times) - Im Fokus der Ermittlungen beim gescheiterten Payment-Dienstleister Wirecard AG steht insbesondere das Top-Management des Unternehmens sowie Manager und Mittelsmänner aus Dubai und den Philippinen.

Wirecard Vorstand Mai 2020

Nun will ein Manager einer Unit aus Dubai "singen". Dieser wurde bereits vor rund einer Woche in München festgenommen, nachdem er aus Dubai angereist war, um sich freiwillig zu stellen.

Die Staatsanwaltschaft München hat bei der Aufklärung des Wirecard-Skandals offenbar einen wichtigen Schritt getan. Ein Manager räumte über seinen Anwalt bereits eine Tatbeteiligung ein, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Es ist der wegen Betrugsverdachts inhaftierte Ex-Chef der Wirecard-Tochtergesellschaft Cardsystems Middle East, die bereits aufgelöst und auf die Tochtergesellschaft Wirecard Processing übertragen wurde.

Durchsuchungen von Geschäftsräumen der Wirecard AG gab es bereits bei den im Fall wichtigen Wirecard-Tochtergesellschaften in Dublin (Irland), Dubai und Deutschland. Nun folgt das erste offizielle Geständnis.

Der Manager aus Dubai sitzt wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr weiterhin in Untersuchungshaft, während Ex-CEO Markus Braun mit Zahlung einer Kaution auf freiem Fuß und sein Kompagnon Jan Marsalek untergetaucht ist - ein weiterer Skandal.

Vorgeworfen werden von der Staatsanwaltschaft München einzelnen Personen unter anderem schwerer bandenmäßiger Betrug. Zu den weiteren Vorwürfen zählen unter anderem Untreue, Bilanzfälschung und Marktmanipulation.

Bei dem Manager aus Dubai soll es sich um den 46-jährigen Oliver Bellenhaus handeln, berichtete die Financial Times. Er zeichnete verantwortlich für die ehemalige Wirecard-Unit CardSystems Middle East.

Die Wirecard-Tochtergesellschaft leitete er von seiner Wohnung im höchsten Gebäude Burj Khalifa in Dubai aus. Bellenhaus trat nie offiziell in Erscheinung. CardSystems soll allein für rund ein Viertel des Unternehmensumsatzes von Wirecard verantwortlich gewesen sein.

Darüber hinaus soll die Unit auch für rund die Hälfte des nun in den Kassen fehlenden Betrages von 2,1 Mrd. US-Dollar zuständig gewesen sein, der eigentlich auf Treuhandkonten bei zwei Banken liegen sollte, berichtete die Financial Times.

Meldung gespeichert unter: Mobile Payment, E-Commerce, Online-Payment, Insolvenz, Wirecard, Software, IT-Services

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