Wirecard: Verdi will Betriebsrat gründen und mitmischen

Bereits Anfang dieses Monats forderten Beschäftigte von Wirecard mit Unterstützung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Betriebsratswahlen, die bei drei Gesellschaften auf die Beine gestellt werden sollen.

Mitte August fanden dann bei der Wirecard Bank AG, der Wirecard Service Technologies GmbH und der Wirecard Acceptance Technologies GmbH jeweils Wahlversammlungen statt, auf denen ein Wahlvorstand gewählt wurde.

Besondere Solidarität sollen dabei Mitarbeiter erfahren, die aus dem Ausland kommen und mit einer BlueCard bei Wirecard angestellt sind. Viele seien mit ihren Familien in Deutschland und in großer Sorge, wie es für sie weitergeht.

„Für diese Beschäftigten ist die Unsicherheit besonders schlimm, da sie durch den Verlust des Arbeitsvisums ihre Aufenthaltsgenehmigungen verlieren und Deutschland verlassen müssen“, hieß es im Vorfeld.

Bislang gab es bei der Wirecard AG bzw. Ihren Tochtergesellschaften keinen Betriebsrat´, was für ein Dax-Unternehmen eher untypisch ist. Der Zahlungsdienstleister musste durch einen Bilanzskandal mit den meisten Gesellschaften den Bankrott bestätigen.

Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt derweil gegen mehrere hochrangige Manager des Unternehmens wegen diverser Fehlverhalten, darunter auch gewerbsmäßiger Bandenbetrug und Untreue.

Nun will die Gewerkschaft Verdi während des laufenden Insolvenzprozesses einen Betriebsrat bei der Wirecard AG installieren, berichtet heute das Handelsblatt in der Online-Ausgabe.