Wirecard hofft auf den Durchbruch von Online-Zahlsystemen

Dienstag, 30. Dezember 2008 um 12:49
Wirecard Unternehmenslogo

(IT-Times) - Die Weihnachtszeit ist bekanntlich die beste Zeit für den Einzelhandel. Aber auch andere Unternehmen, wie zum Beispiel der Online-Zahlungslösungsanbieter Wirecard AG (WKN: 747206) profitieren vom Rummel um die Feiertage. Denn immer mehr Produkte und Waren werden über das Internet geordert und die Waren auch gleich Online bezahlt.

Dies hat man auch beim Einzelhandelsriesen Lidl erkannt, der sich Anfang Dezember für die Wirecard-Lösung entschieden hat. So wird Wirecard die Abwicklung von Kreditkartenzahlungen im Online-Shop des Discounters Lidl übernehmen. Auch für die Malaysia Airlines wird Wirecard künftig elektronische Zahlungs- und Risikomanagementlösungen anbieten.

Das Geschäft mit Online-Zahlungslösungen im Internet boomt. Inzwischen tummeln sich mehr als 30 Anbieter im Markt, die bargeldloses Bezahlen im Internet anbieten. Doch nur wenige Anbieter werden sich letztendlich am Markt durchsetzen können. Beste Aussichten hat hier die eBay-Tochter PayPal, die sich in den vergangenen Jahren als einer der Marktführer in diesem Bereich positionieren konnte.

Trend geht zur Prepaid-Karte


Aber auch Wirecard hofft in diesem Wettbewerb durch die Kooperation mit MasterCard bestehen zu können. Wirecard-Besitzer können überall auf der Welt dort bezahlen, wo auch MasterCard akzeptiert wird, so dass die Bezahlung von Waren und Produkten bei Millionen von Händlern weltweit möglich ist. Daneben baut Wirecard auf einen weiteren wichtigen Trend. Um Überziehungen und Missbrauch zu verhindern, basiert die Wirecard auf dem Prepaid-Prinzip. Die virtuelle Kreditkarte wird durch Überweisung aufgeladen.

Mit einer Prepaid-Karte hatte zuletzt auch der Anbieter paysafecard enormen Erfolg. Der Grund: Immer wieder sind Meldungen über gestohlene Kreditkarten- und Kontodaten im Internet zu finden. Das Vertrauen der Konsumenten in das bargeldlose Bezahlen via Kreditkarte hat gelitten. Viele Online-Shopper fürchten, dass ihre Kontodaten via Phising ausgelesen werden und in den Händen von Betrügern landen.

Der Anbieter paysafecard verspricht hier Abhilfe. Durch die Bezahlung via Prepaid-Karte wird nicht nur die Sicherheit beim Online-Shopping gewahrt, sondern auch die Anonymität des Konsumenten. Ein weiterer Vorteil der Prepaid-Karte: Der Nutzer benötigt weder Kreditkarte noch Konto. Ein entscheidender Wettbewerbsvorteil in der heutigen Zeit.

Dennoch dürfte die Prepaid-Karte die traditionelle Kreditkarte nicht ablösen. Vielmehr werden sich beide Zahlungsmöglichkeiten in der Zukunft ergänzen, wobei sich der Trend hin zu Online-Bezahlsystemen trotz Wirtschafts- und Finanzkrise und Sicherheitsbedenken nicht mehr aufhalten lassen wird…

Kurzportrait

Die Wirecard AG mit Hauptsitz in München sieht sich als einer der führenden Anbieter von elektronischen Zahlungs- und Risikomanagementlösungen. Das Angebot der Gesellschaft erstreckt sich über die Automatisierung von Zahlungsprozessen, bis hin zu branchen- und kundenspezifischen Risikomanagementsystemen, die Forderungs- und Zahlungsausfällen vorbeugen sollen.

Stationäre Terminallösungen gehören ebenfalls zum Produktangebot wie auch Konten- und Kreditkartenleistungen für Geschäfts- und Privatkunden. In diesem Bereich ist das Unternehmen seit 2006 über seine Tochter Wirecard Bank AG am Markt vertreten. Die Wirecard Bank verfügt über eine deutsche Banklizenz und ist ferner Principal Member von VISA, MasterCard und JCB. Zudem betreibt das Unternehmen mit dem Internet-Bezahldienst „Wirecard“ einen eigenen Online-Bezahlservice für Mastercard-Kunden, der es registrierten Nutzern erlaubt, untereinander Geld zu versenden und zu empfangen.

Mit dem Produkt „Supplier and Commission Payments“ (SCP) bietet das Unternehmen einen Service für die automatische Herausgabe von virtuellen Kreditkarten an, um so elektronische Auszahlungen (Provisionen) für Partner und Zulieferer abzuwickeln. Dadurch sollen internationale Zahlungen noch sicherer und schneller abgewickelt werden können, verspricht der Anbieter.

Wirecard bietet zugeschnittene Produkte für bestimmte Branchen an. So sind spezielle Lösungspakte für die Airline- und Tourismusindustrie, aber auch für den E-Commerce-, Retail- und Spielebereich verfügbar. Im Jahr 2007 verstärkte sich Wirecard durch die Übernahme der TrustPay International AG und deren Tochtergesellschaften. Mit der Gründung der der Wirecard Asia Pacific in Manila (Philippinen) ist Wirecard seit Ende 2007 auch mit einer 100-prozentigen Tochter in Asien präsent.

Insgesamt betreut die Wirecard AG weltweit mehr als 10.000 Geschäftskunden im Bereich Lösungen für den elektronischen Zahlungsverkehr, Herausgabe von Kreditkarten und Risikomanagement. Zu den Kunden der Gesellschaft gehören unter anderem der Einzelhandelsriese Lidl sowie QVC, HSE und Sony Europe.

Zahlen

Im dritten Quartal 2008 verbesserten sich die konsolidierten Umsatzerlöse bei Wirecard von 37,3 Mio. Euro in 2007 auf 52,8 Mio. Euro. Der operative Gewinn (EBIT) summierte sich auf 13 Mio. Euro nach 9,3 Mio. Euro im Vorjahr. In diesem Ergebnis seien allerdings auch außerordentliche Aufwendungen von rund einer Mio. Euro enthalten, die auf zusätzliche Rechts- und Beratungskosten sowie für ein Sondergutachten entfielen. Das Ergebnis nach Steuern sei allerdings von 13,1 Mio. Euro auf 10,7 Mio. Euro gesunken.

Meldung gespeichert unter: Online-Payment, Wirecard, Hintergrundberichte, Software, IT-Services

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