Wirecard hofft auf den Durchbruch von Online-Zahlsystemen

Dienstag, 30. Dezember 2008 um 12:49

In den ersten neun Monaten 2008 wurde ein Umsatzzuwachs um 50,4 Prozent auf 141,1 Mio. Euro verzeichnet. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei 35,2 Mio. Euro, ein Zuwachs um 55,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 22,6 Mio. Euro. Wirecard erzielte somit eine EBIT-Marge von 25 Prozent, in 2007 waren es 24 Prozent.

In den ersten neun Monaten 2008 wurde im Kernsegment 'Payment Processing & Risk Management' eine Umsatzsteigerung um 54,4 Prozent auf 131,2 Mio. Euro erzielt. Der Anteil der Sparte „Acquiring & Issuing“ und damit der Anteil der Wirecard Bank AG am Konzernumsatz stieg in den ersten neun Monaten 2008 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 13,7 Mio. Euro in 2007 auf 28,5 Mio. Euro. Insgesamt umfasse der Kundenstamm bei Wirecard nun rund 10.000 Unternehmen aus Europa und Asien.

Markt und Wettbewerb

Wirecard steht mit seinem IT- und Finanzdienstleistungsangebot im direkten Wettbewerb mit anderen internationalen Anbietern in diesem Marktsegment. Der Internet-Bezahldienst „Wirecard“ steht im direkten Wettbewerb zum eBay-Service PayPal und zu Online-Angeboten von Western Union.

Im Bereich der Zahlungsabwicklung steht Wirecard im direkten Wettbewerb mit anderen Abwicklungsanbietern wie dem amerikanischen Spezialisten Fiserv, der sich durch die Übernahme des Online-Zahlungsabwicklers CheckFree verstärkt hat.

Auch andere Unternehmen bieten inzwischen eigene Online-Zahlungslösungen an wie zum Beispiel Google. Der Suchmaschinenmarktführer ist in diesem Bereich mit seiner Lösung Google Checkout präsent. Weitere Wettbewerber sind Firstgate (Click&Buy), sowie der von der T-Com angebotene T-Pay-Service, giropay, Paysafecard und Moneybookers. Als Marktführer im Bereich Online-Zahlungslösungen hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr der eBay-Dienst PayPal durchgesetzt.

Ausblick

Für das Gesamtjahr 2008 bekräftigte Wirecard zuletzt nochmals seine Prognosen. Das EBIT für das Gesamtjahr werde sich um 45 bis 60 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöhen, somit rechnet Wirecard mit einem Wert zwischen 48 bis 53 Mio. Euro.

Analysten erwarten für 2008 einen Jahresumsatz bei Wirecard von 200,3 Mio. Euro sowie einen Nettogewinn von 0,43 Euro je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 239,5 Mio. Euro und der Nettogewinn auf 0,51 Euro je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Wirecard-Aktien wurden zuletzt in Frankfurt weiter freundlich bei 4,20 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von knapp 430 Mio. Euro für den Online-Zahlungsspezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von acht. Gleichzeitig wird Wirecard mit dem 1,8-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten des Hauses Bankhaus Lampe sehen Wirecard-Aktien in einem positiven Licht. Im Rahmen einer ersten Einschätzung bewertet Lampe-Analyst Christoph Schlienkamp das Papier mit „halten“. Schlienkamp verweist auf die gewonnen Marktanteile sowie die etwas höhere EBIT-Marge. Daneben habe die schwierige Konjunkturlage zu einer weiteren Verlagerung der Geschäftsprozesse aus der Offline- in die Online-Welt geführt. Daneben habe das Unternehmen seinen internationalen Vertrieb durch Kooperationen weiter ausbauen können, heißt es. Insgesamt dürfte der Online-Handel weiter zunehmen, wobei weitere Wachstumsimpulse aus dem Geschäft mit der Herausgabe mit virtuellen und physischen Kartenprodukten erwachsen könnten, meint Schlienkamp, der ein Kursziel von 4,9 Euro für Wirecard-Aktien sieht.

Bei SES Research ist man sogar noch eine Spur optimistischer. Die Analysten empfehlen Wirecard-Aktien weiterhin zum Kauf. Die Analysten schreiben Wirecard eine hohe Kostenflexibilität zu, wobei der Trend zu Outsourcing und die Expansion in Asien sowie neue Produkte das Wachstum beflügeln könnten. Einen Rückgang des Geschäfts erwarten die SES-Experten allerdings im E-Commerce Bereich, falls die Konsumzurückhaltung wirksam werde. Auch im Flugliniengeschäft rechnen die Analysten mit Volumenrückgängen. Insgesamt aber bekräftigten die SES-Analysten nochmals ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 6,70 Euro.

Auch bei der WestLB ist man weiter zuversichtlich. Die Analysten bekräftigten Ende November nochmals ihre Kaufempfehlung für Wirecard-Anteile und verweisen unter anderem auf die Zahlen des dritten Quartals, welche die Wachstumsstory untermauert hätten. Insgesamt sehen die WestLB-Banker ein Kursziel von 8,70 Euro für den Wert.

Die Analysten bei J.P. Morgan Securities raten Anlegern Wirecard-Aktien „überzugewichten“. Die Analysten bewerten die jüngsten Zahlen positiv und erkennen darin eine nachhaltige Geschäftsdynamik. Insgesamt sehe man den Wert positiv, da der Markt für Online-Zahlungen trotz Wirtschaftskrise weiter zulegen dürfte.

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