Northern Data - Aktie gerät wegen Spekulationen und Ermittlungen der BaFin in unruhiges Fahrwasser

Rechenzentren

Dienstag, 5. Oktober 2021 um 08:56

FRANKFURT (IT-Times) - Der Rechenzentrumsanbieter Northern Data, der durch die Kryptowährung Bitcoin bekannt geworden ist, ist erneut in die Schusslinie von Aufsichtsbehörden geraten.

Bafin

Bereits am 7. Dezember 2020 hatte die BaFin eine eher symbolisch anmutende Geldbuße in Höhe von 34.000 Euro gegen das Unternehmen Northern Data AG festgesetzt.

Die Aufsichtsbehörde warf dem Unternehmen einen Verstoß gegen Artikel 17 Absatz 1 Unterabsatz 1 der Marktmissbrauchsverordnung vor. Die Northern Data AG hatte eine Insiderinformation nicht unverzüglich bekannt gemacht.

Nach dem Zusammenbruch der Wirecard AG im Juli 2020 wurden die deutschen Finanzaufsichtsbehörden dafür kritisiert, dass sie es versäumt haben, die finanziellen Machenschaften von Finanztechnologie-Unternehmen ausreichend zu kontrollieren.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist sensibilisiert hat nun bei der Frankfurter Staatsanwaltschaft eine Anzeige wegen möglicherweise irreführender Finanzangaben der Northern Data AG eingereicht.

Zudem bestehe der Verdacht der mutmaßlichen Marktmanipulation. Das alles erinnert doch sehr stark an die Entwicklung im  Wirecard AG - Fall. Bereits im August kam es zu einem heftigen Kurseinbruch, nachdem die Veröffentlichung der Bilanz für 2020 verschoben wurde.

Die Aktie von Northern Data stürzte  am vergangenen Freitag erneut um mehr als 20 Prozent ab. Northern Data bietet als Rechenzentrumsbetreiber die Infrastruktur für Bitcoin-Mining und andere datenintensive Anwendungen.

Der Tiefstkurs der letzten drei Tage lag bei 45 Euro und damit nur fünf Euro über dem Tief der letzten 52 Wochen. Das 52-Wochen-Hoch der Aktie von Northern Data wurde indes mit rund 143 Euro markiert.

Hinter Northern Data steckt der milliardenschwere Technologie-Investor Christian Angermayer. Für den Jahresabschluss 2020 fehlt immer noch das Testat der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG.

Im Dezember hatte Northern Data für das Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von rund 130 Mio. Euro und einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 52,5 Mio. Euro in Aussicht gestellt.

Tatsächlich wird das deutsche Hosting-Unternehmen für dieses Jahr 2020 wohl einen Gesamtumsatz von nur 16,4 Mio. Euro und ein EBITDA von minus 12,3 Mio. Euro ausweisen müssen.

Auch die Finanzprognose für 2021 erwies sich als völlig unzutreffend. Statt rund 305 Mio. Euro Umsatz rechnet Northern Data nun mit rund 195 Mio. Euro. Das EBITDA für 2021 soll aber immer noch bei 112,5 Mio. Euro (Mittelwert) liegen.

Meldung gespeichert unter: Datenzentren (Data Center), BaFin, Northern Data, Hintergrundberichte, Hardware

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