Logitech - Schweizer Innovationsschmiede strauchelt

Mittwoch, 7. Januar 2009 um 12:50
Logitech International

(IT-Times) Die weltweite Rezession hat den Schweizer Peripheriehersteller Logitech International (Nasdaq: LOGI, WKN: A0J3YT) stärker getroffen, als zunächst erwartet. Das Unternehmen sah sich nunmehr veranlasst, die Notbremse zu ziehen und mit einem umfangreichen Kostensenkungsprogramm dagegen zu steuern.

So sollen 15 Prozent der Mitarbeiter, die auf der Gehaltsliste stehen, das Unternehmen verlassen. Damit dürften rund 525 Stellen wegfallen. Die Sparmaßnahmen sollen sich dann im ersten Quartal 2010 positiv bemerkbar machen, heißt es bei den Schweizern.

Aufgrund von Sparmaßnahmen hatte Logitech bereits zuvor auf einen eigenen Stand auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas verzichtet. Nichts desto trotz präsentierte Logitech pünktlich zur CES eine Reihe von neuen Produkten, insbesondere für den Gaming-Markt vor, der bislang weitgehend glimpflich davon gekommen ist.

Logitech gewinnt sieben Auszeichnungen


Punkten will das Unternehmen insbesondere mit seinem Logitech G13 Gameboard, das mit drei Game-Modi und 25 programmierbaren Tasten daherkommt und zudem über ein 160x43 Pixel LCD-Display verfügt, welches laufende Spielstände, Systeminfos und Nachrichten anderer Spieler einblendet.

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Keine schlechte Idee in Zeiten, in denen Online-Spiele wie „World of Warcraft“ zunehmend an Bedeutung gewinnen, fand auch die Jury der CES, die das Produkt mit der Auszeichnung „Best of Electronic Gaming“ bedachte.

Insgesamt konnte Logitech sieben Auszeichnungen im Rahmen der CES abräumen, wobei auch die Fernbedienung Logitech Harmony 1100 einen Preis einheimste. Dabei handelt es sich um die erste Fernbedienung mit einem 3,5-Zoll großen Touchscreen-Display. Zu den weiteren Preisträgern gehörten die Gaming-Produkte Logitech G35 Headset und das Logitech Driving Force GT, sowie der All-in-One Musik-Player Logitech Squeezebox Boom.

Zwar lassen sich durch Auszeichnungen allein noch keine Rückschlüsse auf die künftige Umsatzentwicklung ziehen, dennoch zeigen die Awards, dass Logitech versucht den Innovationsmotor weiter auf Touren zu halten, um sich für den nächsten Aufschwung zu rüsten. Daran lässt auch Logitech-Chef Gerald Qindlen keinen Zweifel, der langfristig zu zweistelligen Wachstumsraten zurückkehren will…

Kurzportrait

Die in der Schweiz ansässige Logitech ist längst mehr ein Entwickler von Computermäusen und anderen Anzeigegeräten. Durch die Übernahme von Labtec bietet das Unternehmen inzwischen auch Lautsprecher und entsprechendes Audio-Zubehör für den PC an. Dennoch gehört das Geschäft mit Computermäusen und Anzeigegeräten nach wie vor zum Kerngeschäft des Schweizer Technologiespezialisten. Als Marktführer in diesem Bereich entwickelt die Gesellschaft nicht nur kabellose Computermäuse und Keyboards, sondern auch Joysticks, Gamepads, PC-Lenkräder, Headsets und auch Webcams. Das Geschäft mit Scanner fuhr Logitech zugunsten der Entwicklung von Webcams zurück.

Zuletzt feierte das Unternehmen ein kleines Jubiläum. Mit der Auslieferung der 500 Millionsten Computermaus und der 25 Millionsten Webcam erreichte Logitech einen neuen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte. Vor allem will die Schweizer Technologieschmiede weiter durch eine hohe Innovationsfähigkeit glänzen. Mit zahlreichen Branchenneuheiten in den letzten Jahren, vor allem im Bereich der schnurrlosen und optischen Computermäuse, setzt das Unternehmen Maßstäbe. Diese hohe Innovationsfähigkeit erreicht die Gesellschaft vor allem durch ausgebildete Fachkräfte. Mehr als die Hälfte der beschäftigten Techniker haben ihr Handwerk in der Informatik gelernt und sind Programmierer. Als Ergebnis dieser Unternehmenspolitik kann Logitech nicht nur mit Rekordergebnissen glänzen, sondern erhielt in den letzten Jahren mehr als 50 Industriepreise für seine Produkte im Bezug auf industrielles Design und innovative Technik. Logitech fertigt seine Produkte allerdings nicht selbst, sondern lagert die Fertigung in Länder, wie Taiwan und China aus. Der Vertrieb erfolgt an OEM-Hersteller und Einzelhändler weltweit. Über den Katalogvertrieb, Systemhersteller und Systemintegratoren verfügt Logitech über ein umfangreiches Vertriebsnetz.

Durch die vollständige Übernahme des Online-Dienstes SpotLife, welcher sich auf die Vermarktung von Video-Inhalten spezialisiert hat, rückintegriert der Schweizer Technologiekonzern seine ehemalige Tochter wieder in das Unternehmen. Nachdem man im Jahr 2004 Intrigue Technologies übernahm, kaufte Logitech im Herbst 2006 den Musiksystem-Spezialisten Slim Devices. Ende 2007 schluckte Logitech den Anbieter von Web-Videolösungen WiLife. In 2008 verstärkte sich Logitech durch die Übernahme des Kopfhörer-Spezialisten Ultimate Ears sowie durch den Konferenzsoftwareanbieter SightSpeed.

Zahlen

Der Umsatz von Logitech legte im vergangenen Septemberquartal um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu und summierte sich auf 665 Mio. US-Dollar. Es wurde eine Bruttomarge von 34,3 Prozent erzielt. Im Vorjahreszeitraum meldete Logitech allerdings noch eine Marge von 36,3 Prozent.

Der operative Gewinn hingegen blieb mit 80 Mio. Dollar auf dem Niveau des zweiten Quartals 2008. Eine Steigerung gelang unterdessen beim Nettogewinn, dieser erhöhte sich von zwölf Mio. Dollar in 2008 auf nunmehr 72 Mio. Dollar. Entsprechend legte auch der Gewinn je Aktie zu: Nach sechs Cent in 2008 wurden nun 39 Cent erzielt. Allerdings enthielt das Ergebnis des zweiten Quartals 2008 eine Minderung (Impairment Loss) von 67,4 Mio. Dollar bzw. von 36 Cent je Aktie auf kurzzeitige Investitionen. Analysten hatten für das jüngste Quartal mit einem Plus von 44 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Meldung gespeichert unter: Logitech, Hintergrundberichte, Hardware

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