Leoni: Sanierungskonzept für den Automobilzulieferer steht offenbar

Die Leoni AG (ISIN: DE0005408884) teilte am 3. April 2023 mit, zusammen mit Kreditgebern und Investoren auf ein finanzielles Sanierungskonzept geeinigt zu haben.

Involviert waren in den Verhandlungen sämtliche Konsortialdarlehensgeber, wesentliche Schuldscheindarlehensgläubiger und Stefan Pierer als Investor unter Beteiligung der Leoni AG.

Eine entsprechende Vereinbarung zur Umsetzung wurde von den Konsortialbanken, Stefan Pierer und Leoni unterzeichnet, hieß es in einem Statement.

Zusätzlich hat ein wesentlicher Teil der Schuldscheingläubiger mit einem Volumen von 168 Mio. Euro zum 3. April 2023 erklärt, dem Konzept zuzustimmen.

Damit ist jetzt die erforderliche Mehrheit für die Umsetzung der Sanierung gesichert, teilte das Unternehmen mit. Gestern hat auch der Aufsichtsrat der Leoni AG der Vereinbarung zugestimmt.

Die Konsortialdarlehensgeber und die beitretenden Schuldschein-darlehensgläubiger der Leoni AG sind bereit, 50 Prozent ihrer Forderungen an eine von Stefan Pierer neu zu gründende Gesellschaft gegen "Ausreichung eines Wertaufholungsinstruments" zu übertragen.

Die verbleibenden Schuldscheindarlehensgläubiger können entweder ebenfalls dem Konzept beitreten und 50 Prozent ihrer Forderungen auf die neu  gegründete Gesellschaft übertragen oder auf einen entsprechenden Forderungsbetrag verzichten.

Der Gesamtbetrag der zu übertragenden oder zu verzichtenden Forderungen beläuft sich insgesamt auf 708 Mio. Euro, rund die Hälfte der Gesamtverbindlichkeiten.

Die neu gegründete Gesellschaft wird nach einer Herabsetzung des Grundkapitals der Leoni AG auf null Euro im Wege einer Barkapitalerhöhung mit Sachagio einen Betrag von 150 Mio. Euro gegen Ausgabe neuer Aktien der Leoni AG einbringen und zusätzlich auf die erworbenen Forderungen in Höhe von bis zu 708 Mio. Euro verzichten.

Die neu gegründete Gesellschaft von Stefan Pierer wird dann neue Alleingesellschafterin der Leoni AG und die Aktien der Leoni AG von der Börse genommen.