JinkoSolar gewinnt Marktanteile - Projekt-Geschäft soll ausgegliedert werden

Chinas viertgrößter Solarkonzern im Aufwind

Freitag, 30. Mai 2014 um 13:12
JinkoSolar Holding Co. Unternehmenslogo

(IT-Times) - JinkoSolar-Aktien gerieten zuletzt kurzzeitig unter die Räder, nachdem Chinas viertgrößter Solarkonzern zunächst die Gewinnerwartungen der Analysten deutlich verfehlte. Inzwischen haben sich die Papiere wieder erholt und gehörten am Vortag mit einem Kursplus von mehr als elf Prozent zu den Hauptgewinnern an der New Yorker Börse.

Der Grund für den Optimismus der Anleger ist in der näheren Betrachtung der Kennzahlen zu suchen. So weist JinkoSolar (NYSE: JKS, WKN: A0Q87R) trotz verfehlter Gewinnerwartungen mit 24 Prozent mit die höchsten Bruttomargen in der gesamten Solarindustrie aus. Die Gewinnerwartungen wurden nicht zuletzt durch Wechselkursverschiebungen verfehlt, andere Kennzahlen lagen über den Erwartungen.

Preisverfall gestoppt, Marktanteile gewonnen
Der Preisverfall scheint zudem gestoppt. Die durchschnittlichen Verkaufspreise pro Solarmodul zogen im jüngsten Quartal leicht auf 0,64 US-Dollar pro Watt an, nach 0,63 Dollar pro Watt im vierten Quartal 2013. Darüber hinaus hat JinkoSolar eigenen Angaben zufolge weiter Marktanteile in den USA und Japan gewinnen können. Die beiden Regionen zeichnen für 22 und 10 Prozent der gesamten Auslieferungen verantwortlich.

Darüber hinaus ist JinkoSolar inzwischen in Schwellenmärkten wie in Südafrika, Chile und Indien zu einem der führenden Solaranbieter aufgestiegen. In Südafrika hat man inzwischen eigenen Angaben zufolge einen Marktanteil von über 40 Prozent, in Chile einen Marktanteil von über 30 Prozent.

Hohe Nachfrage aus China und Japan erwartet
Ferner erhofft sich JinkoSolar weiteres Wachstum im Heimatmarkt China und auch in Japan. Im Reich der Mitte geht JinkoSolar trotz des schleppenden Jahresauftakts weiter davon aus, dass in diesem Jahr 12 bis 14 Gigawatt an Solarleistung installiert werden. Japan dürfte in 2014 mit einer installierten Solarleistung von sieben bis neun Gigawatt der zweitgrößte PV-Markt bleiben.

JinkoSolar plant Yieldco - aber nicht vor Ende 2014
JinkoSolar-Finanzchef Zhang Longgen ließ im Conference Call mit Analysten durchblicken, dass man keine Eile habe, dass Projektgeschäft auszugliedern und im Rahmen einer eigenständigen Einheit an die Börse zu bringen. Unter einem Yieldco wird ein an Börse notiertes Unternehmen verstanden, das mit eigenen Assets eigenen Cashflow produziert und dieses Geld an Investoren in Form von Dividenden ausschüttet.

Der Grund für das Vorhaben, sind bessere Finanzierungsmöglichkeiten für das Downstream- bzw. Projektgeschäft. Nachdem JinkoSolar im Vormonat bereits zwei PV-Projekte in der Jiangsu Provinz ans Netz gebracht hat, summiert sich das Projekt-Geschäft bereits auf 252 Megawatt.

Kurzportrait

Die in der Sonderwirtschaftszone Shangrao/China ansässige JinkoSolar wurde erst im Jahr 2007 gegründet, gilt aber bereits heute als einer der führenden, vertikal voll integrierten Solarkonzerne im Reich der Mitte.

Das Unternehmen fertigt nicht nur multikristalline Solar-Wafer und Ingots, sondern auch Solarzellen und Solarmodule. Hierfür unterhält JinkoSolar in den chinesischen Provinzen Jiangxi und Zhjiang Produktionsanlagen. Darüber hinaus ist JinkoSolar auch als PV-Projektentwickler aktiv. Daneben betreibt das Unternehmen noch Vertriebs- und Verkaufsniederlassungen in Pudong/Shanghai, sowie in München (JinkoSolar GmbH). Seit Anfang 2010 ist JinkoSolar mit einem weiteren Vertriebscenter bzw. Lagerhaus in Rotterdam präsent. Im dritten Quartal 2010 gründete JinkoSolar eine neue Niederlassung in San Francisco/USA, um das Amerika-Geschäft zu erschließen. Seit Februar 2012 ist das Unternehmen mit einer Tochter in Australien am Start (JinkoSolar Australia Co). Insgesamt beschäftigte JinkoSolar zuletzt mehr als 5.000 Mitarbeiter weltweit.

Zudem sollen die Produktionskapazitäten sowohl im Zell- als auch im Modulbereich weiter ausgebaut werden. Die von JinkoSolar produzierten Solarprodukte erfüllen eine ganze Reihe von Normen und Qualitätsstandards (IEC, TÜV, UL, VDE, CE, ISO14001 und ISO9001).

Neben Fertigungsfabriken und Vertriebsniederlassung unterhält JinkoSolar auch ein Forschungscenter, das mit führenden Universitäten in China kooperiert, um neue Solartechnologien zu entwickeln. Ferner unterhält JinkoSolar noch eine weitere Anlage in der Shangrao Wirtschaftszone, um Produkte zu recyceln, um so Silizium-Material zurückzugewinnen. Dieses zurückgewonnene Silizium wird nicht nur verkauft, sondern auch in der eigenen Ingot- und Solar-Wafer-Produktion eingesetzt. In 2009 verstärkte sich das Unternehmen durch eine Übernahme und schluckte die Zhejiang Jinko Solar Co., Ltd (Zhejiang Jinko). Seit Februar 2012 ist JinkoSolar auch mit einer eigenen Tochter in Australien (JinkoSolar Australia) präsent.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: JinkoSolar, Hintergrundberichte, Solartechnik

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