Jenoptik: Großer Schuldenabbau geplant

Die Jenoptik AG, die im Bereich Photonics in den Sparten Optik, Laser und Sensoren aktiv ist, will neben einem Ausbau des Auslandsgeschäfts und einem organischen Wachstum nun auch Verbindlichkeiten reduzieren. Dies gab Alexander von Witzleben, Vorstandsmitglied von Jenoptik, in einem Gespräch mit dem Handelsblatt bekannt. Zum Ende des Geschäftsjahres 2005 wies das Unternehmen eine Nettoverschuldung von 275 Mio. Euro bei einer Eigenkapitalquote von 21 Prozent aus. Durch den Verkauf des Bereichs Clean Systems konnten 150 Mio. Euro erzielt werden, die von Witzleben für den Schuldenabbau verwenden will. So soll Ende 2007 eine hochverzinsliche Anleihe schon vorzeitig getilgt werden. Für 2009 ist zudem der Umtausch einer Wandelanleihe in Aktienanteile geplant. Damit würde Jenoptik Verbindlichleiten von 120 bis 130 Mio. Euro bei einer Eigenkapitalquote von rund 50 Prozent aufweisen.

Auf Grund der neuen Maßnahmen zum Schuldenabbau werden Aktionäre noch weiter auf die Auszahlung einer Dividende warten müssen. Zuletzt zahlte Jenoptik im Jahr 2003 eine Dividende. Laut von Witzleben könne Jenoptik zum Ende des Jahrezehnts wieder über eine erneute Ausschüttung nachdenken, da sich dann die Bilanzrelationen dem internationalem Standard angepasst hätten. Auch eine Unternehmensexpansion soll bis dahin langsam verlaufen, Übernahmen seien aber weiterhin nicht vollkommen ausgeschlossen. Zudem will von Witzleben das Auslandsgeschäft von Jenoptik weiter ausbauen, etwa durch neue Niederlassungen in den USA oder Asien. In Zukunft sei ein Umsatzwachstum von jährlich zehn Prozent geplant, so von Witzleben weiter. Ab 2008 könne Jenoptik operative Margen von neun bis zehn Prozent erreichen, vorausgesetzt die starke Nachfrage der Halbleiterindustrie halte weiter an. (kat/rem)