IDS Scheer setzt auf Expansion

Mittwoch, 31. Oktober 2007 um 12:51
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(IT-Times) Deutschlands drittgrößtes Softwarehaus, die IDS Scheer AG (WKN: 625700), konnte zuletzt zwar mit soliden Zahlen aufwarten, jedoch sorgte der verhaltene Ausblick auf das laufende Gesamtjahr eher für Enttäuschung. Analysten und Investoren hatten zum einen mit einem höheren Nettogewinn und zum anderen mit ambitionierteren Zielen auf Jahressicht gerechnet.

Insgesamt geht die IDS Scheer im laufenden Jahr von einem Lizenzwachstum von 28 bis 30 Prozent aus, nachdem man im jüngsten Quartal noch ein Lizenzwachstum von 49 Prozent verbuchen konnte. Während das Geschäft in den Kernmärkten Deutschlands, Österreich und Schweiz rund läuft - hier erzielt IDS Scheer 60 Prozent seiner Erlöse - hackt es nach wie vor in Übersee.

IDS Scheer will in Übersee stärker Fuß fassen


Zwar machte IDS Scheer in Amerika der starke Euro zu schaffen, doch auch auf Dollar-Basis ergibt sich hier bislang nur ein Wachstum von knapp zehn Prozent. IDS Scheer hat zuletzt auf die Schwäche im Amerika-Geschäft reagiert und ein neues Management und einen neuen Vertrieb etabliert, um dem US-Geschäft auf die Sprünge zu helfen.

So will das Unternehmen auch in Australien Fuß fassen. Durch eine eigene Tochter und durch neue Niederlassungen in Sydney und Melbourne soll dies gelingen. Daneben schloss IDS Scheer im Oktober eine Partnerschaft mit dem australischen Oracle-Spezialisten Red Rock Consulting ab. Red Rock wird künftig BPM-Software aus dem Hause IDS Scheer in ganz Australasia vermarkten.

Mit der internationalen Expansion strebt IDS Scheer insgesamt eine größere globale Rolle an. So deutete der IDS-Vorstandsvorsitzende Thomas Volk an, dass man binnen fünf Jahren zum Global Player aufsteigen und an der Eine-Milliarde-Umsatzschwelle kratzen wolle. Um dieses Ziel zu erreichen, muss IDS Scheer in den USA Boden gut machen und dürfte damit auch durch Zukäufe nicht herumkommen. Auch in diesem Punkt kündigte Volk Aktionen an, wenn sich die Chance für einen Zukauf ergeben sollte.

Dies ist auch dringend notwendig, denn vor allem US-Anbieter wie Oracle wollen die Konsolidierungsphase in der Softwareindustrie verstärkt für Zukäufe nutzen. Marktforscher aus dem Hause Gartner und Forrester Research erwarten in den nächsten Jahren eine stärkere Konsolidierung im BPM-Markt, der in den vergangenen Jahren noch mit über 100 Anbietern dicht fragmentiert war. Hier ist eine aktivere Rolle von IDS Scheer gefordert, um nicht selbst als Übernahmekandidat ins Visier großer Softwarekonzerne zu geraten.

Kurzportrait

Die im Jahre 1984 gegründete und in Saarbrücken ansässige IDS Scheer AG sieht sich als weltweiter Marktführer im Bereich Business Process Management (BPM). Das Unternehmen hat sich dabei auf die Optimierung von Geschäftsprozessen in Firmen und Behörden konzentriert.

Flagschiffprodukt des Unternehmens ist die ARIS Plattform. Über dieses Produkt bietet IDS Scheer ein integriertes Lösungspaket bestehend aus Strategie, Design, Implementierung und Controlling der einzelnen Geschäftsprozesse an. Basis für die ARIS Plattform bildete das sogenannte Y-Modell, welches auch heute noch im Firmenlogo des Unternehmens enthalten ist. Das Y-Modell ist ein Referenzmodell, mit dessen Hilfe Geschäftsabläufe identifiziert und klassifiziert werden.

Neben Softwareprodukten bietet IDS Scheer auch Beratung über seine Consulting-Einheit an. Die Mehrheit seines Umsatzes erzielt IDS Scheer in den drei Ländern Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Um seine Produkte optimal für seine Kunden abzustimmen, arbeitet IDS Scheer mit zahlreichen Technologiepartnern zusammen. Zu den namhaften Partnern zählen unter anderem die SAP AG, Oracle, Microsoft, Tibco, sowie Fujitsu, BMC Software und Hewlett-Packard.

Insgesamt betreut die IDS Scheer heute mit rund 2.800 Mitarbeitern rund 6.000 Kunden in über 70 Ländern weltweit. Zu den namhaften Kunden der Gesellschaft zählen unter anderem American Boa, Villeroy & Boch, Henkel, Infineon, Island Oasis, CARBO Ceramics und Blue Jay Associates. Die IDS Scheer ist nach der SAP AG und der Software AG Deutschlands drittgrößter Softwarehersteller.

Zahlen

Im dritten Quartal 2007 stieg der Überschuss der IDS Scheer-Gruppe (ohne Minderheiten) um 121 Prozent auf 4,5 Mio. Euro. Im dritten Quartal des Vorjahres hatte das Unternehmen einen Überschuss von 2,0 Mio. Euro gemeldet. Das Ergebnis pro Aktie stieg im gleichen Zeitraum von 0,06 Euro im Vorjahresquartal auf 0,14 Euro im abgelaufenen Quartal. Der Umsatz kletterte um 14,8 Prozent auf 92,2 Mio. Euro. Die Lizenzerlöse für die ARIS Plattform stiegen um 49% auf 10,1 Mio. Euro.

Meldung gespeichert unter: Software AG, Hintergrundberichte, Software

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