GAIA-X - was hinter der europäischen Cloud-Strategie steckt

Beabsichtigt ist besonders der Schutz gegen Industriespionage und Zugriffe ausländischer Regierungen auf sensible Daten, wie sie beispielsweise durch den in den USA 2018 verabschiedeten Cloud Act möglich wurden.

Auch soll die Wertschöpfung durch digitale Dienstleistungen in Europa gefördert werden. Europäische Unternehmen sollen Cloud-Angebote bereitstellen, die gegenüber der Konkurrenz der großen US-Konzerne wettbewerbsfähig sind.

Internationale Kooperationen, beispielsweise im Gesundheitsbereich, sollen durch GAIA-X einfacher werden. Zusätzlich werden positive Verbundeffekte erwartet, wenn Infrastrukturen mehrfach genutzt werden.

Technische Realisierung von GAIA-X

GAIA-X soll nicht in der Form eines zentralen europäischen Cloud-Anbieters, sondern als teilweise dezentrales Konzept realisiert werden. Die einzelnen Cloud-Dienste werden von verschiedenen Unternehmen angeboten. Diese stellen Knoten des Netzwerks bereit, deren Aufbau sich nach einer gemeinsamen Referenz-Architektur richtet.

Die Knoten teilen gemeinsame Standards und Schnittstellen, ein einheitliches Identitätsmanagement sowie eine Software-Plattform. Es werden offene Technologien genutzt, die sichere Verbindungen zwischen Anbietern und Nutzern ermöglichen.

Schließlich wird ein zentrales Verzeichnis bereitgestellt, das die teilnehmenden Unternehmen und ihre Dienste auflistet, so dass die Nutzer einfach passende Anbieter finden.