Facebooks 19-Milliarden-Zukauf - brillant oder Irrsinn?

Für das vergangene vierte Quartal 2013 meldet Facebook einen Umsatzsprung auf 2,59 Mrd. US-Dollar, ein Zuwachs von 63 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Online-Werbegeschäft kletterte auf 2,34 Mrd. US-Dollar, ein Zuwachs von 76 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei erzielte Facebook 53 Prozent der Werbeumsätze im Bereich Mobile-Werbung. Das Geschäft mit Zahlungsdienste und anderen Gebühren summierte sich auf 241 Mio. US-Dollar. Der Nettogewinn kletterte im jüngsten Quartal auf 523 Mio. US-Dollar, nach 64 Mio. Dollar im Jahr vorher. Ausgenommen etwaiger Sonderfaktoren konnte Facebook einen bereinigten Nettogewinn (Non-GAAP) von 780 Mio. US-Dollar oder 31 US-Cent je Aktie ausweisen und damit die Markterwartungen der Analysten übertreffen. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Nettogewinn von 27 US-Cent je Aktie gerechnet.

Die Zahl der aktiven Facebook-Mitglieder kletterte zum Jahresende auf 1,23 Milliarden Menschen, ein Zuwachs von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Facebook-Nutzer, die täglich aktiv sind, kletterte um 22 Prozent auf 757 Millionen. Die Zahl der Mobile-Nutzer, die täglich auf Facebook aktiv sind, zog um 49 Prozent auf 556 Millionen an.

Mit mehr als 1,2 Milliarden registrierte Nutzer ist Facebook die klare Nummer eins im weltweiten Social-Networking-Markt. Zuvor hatte Facebook das inzwischen zu Specific Media gehörende Portal MySpace.com überholt. Im Mobile-Werbemarkt ist Facebook inzwischen die Nummer zwei hinter Google (Quelle: eMarketer).

Als ernster Herausforderer gilt inzwischen das von Google in 2011 ins Leben gerufene Social-Networking-Portal Google+, dass inzwischen die Marke von 100 Millionen Nutzern deutlich überschritten hat. Als weitere Wettbewerber gelten unter anderem Twitter sowie Foursquare. In Japan steht Facebook in direkter Konkurrenz mit dem Social-Netzwerk Mixi.

In China konkurriert Facebook mit dem führenden Social-Netz RenRen. Facebook ist in China bislang allerdings blockiert. Ansonsten steht Facebook noch im Wettbewerb mit Hi5, Cyworld und vKontakte.

Für das laufende Märzquartal erwarten Analysten bei Facebook einen Quartalsumsatz von 2,31 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 23 US-Cent je Aktie. Im laufenden Gesamtjahr 2013 wird mit einem Jahresumsatz von 11,23 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,24 Dollar je Aktie kalkuliert.

Im nachfolgenden Jahr 2015 sollen die Erlöse dann auf 14,73 Mrd. US-Dollar und der Nettogewinn auf 1,67 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Unmittelbar nach Bekanntwerden der Übernahme von WhatsApp präsentierten sich Facebook-Aktien in New York zunächst leichter, später kletterten die Papiere auf ein neues Jahreshoch bei 69,63 US-Dollar. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 177 Mrd. US-Dollar für das Social Network.

Die Analysten aus dem Hause Evercore Partners stuften Facebook-Aktien von „übergewichten“ auf „untergewichten“ nach unten. Gleichzeitig reduzierten die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 70 auf 60 US-Dollar.

Bei RBC Capital Markets merkt man an, dass Facebook 42 US-Dollar pro WhatsApp-Nutzer (450 Millionen aktiven Nutzern im Monat) gezahlt hat. Bei Instagram zahlte Facebook 48 Dollar pro MAU.

Die Analysten bei Jefferies bekräftigten zuletzt nochmals ihre Kaufempfehlung für Facebook-Aktien und hoben zuletzt ihr Kursziel für den Wert von 60 auf 80 US-Dollar an. Auch bei Cowen & Co glaubt man an steigende Kurse. Die Analysten hoben zuletzt ihr Kursziel für Facebook-Aktien ebenfalls von 68 auf 80 US-Dollar an.