Evergreen Solar im Aufwind

Mittwoch, 16. Juli 2008 um 12:59
Evergreen Solar

(IT-Times) Der amerikanische Solarzellen- und Modulehersteller Evergreen Solar (Nasdaq: ESLR, WKN: 578949) kann einen neuen Rekordauftrag melden. Hintergrund sind weiter steigende Energiekosten durch den Höhenflug beim Ölpreis und durch die bevorstehende Versteigerung von Emissionszertifikaten, die den Druck auf Verbraucher und Firmen auf alternative Energieträger auszuweichen erhöhen.

Davon profitieren Solarspezialisten wie Evergreen Solar, auch wenn Marktbeobachter schon in naher Zukunft Überkapazitäten infolge des massiven Ausbaus der Solar-Produktion erwarten. Vor allem aus Deutschland hält der Auftragsstrom an, obwohl der Gesetzgeber die Einspeisevergütung ab 2009 weiter gekappt hat. Der jüngste 1,2 Mrd. Dollar schwere Auftrag der IBC Solar an Evergreen ist der Beleg dafür, dass es der Branche trotz Rezessionsängste und sinkender Subventionen weiter gut geht.

Der Milliarden-Auftrag von IBC ist bereits der dritte große Auftrag aus Deutschland, nachdem Evergreen zuvor bereits einen Großauftrag von der Wagner & Co Solartechnik erhalten hatte. Im Mai konnte sich Evergreen über einen 750 Mio. Dollar schweren Auftrag von der deutschen Ralos Vertriebs GmbH freuen.

Wettbewerbsvorteil String Ribbon Technik


Die neuen Großaufträge sind gleichzeitig auch ein Beleg dafür, welches Vertrauen die Anbieter inzwischen der von Evergreen angewandten String Ribbon Methode entgegen bringen. Durch das Herstellungsverfahren verspricht Evergreen höchste Qualität und Zuverlässigkeit bei gleichzeitig hoher Nennleistung seiner Solar-Produkte. Doch das String Ribbon-Verfahren soll erst der Anfang sein, verspricht Evergreen. Man arbeite bereits an einem neuen Verfahren, dass die Herstellung noch dünnerer Wafer erlaubt, womit das Unternehmen nicht nur den Wirkungsgrad seiner Produkte steigern, sondern auch das Produktionsaufkommen weiter ausbauen will.

Für die Analysten des Hauses Cowen zählt Evergreen Solar daher zu den Favoriten am Markt. Das Unternehmen dürfte vom Einsatz der neuen Quad-Ribbon Technik sowie von seiner neuen Produktionsanlage in Devens profitieren und seine Gewinnmargen weiter steigern können, glauben die Cowen-Experten….

Kurzportrait

Die im Jahre 1994 gegründete und im amerikanischen Marlboro ansässige Evergreen Solar sieht sich heute als einer der führenden Entwickler und Hersteller von Solarzellen und Solarmodule.

Dabei setzt das Unternehmen bei der Produktion auf seine eigene String Ribbon Wafer-Technik, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Alle Wafer, Solarzellen und Solarmodule werden einem integrierten Fertigungsprozess unter einem Dach hergestellt. Evergreen beansprucht für seine Module die höchsten Qualitätsstandards, wobei die Module laut Firmenangaben auch als die umweltfreundlichsten gelten, die aktuell auf dem Photovoltaik-Markt erhältlich sind.

Flagschiffprodukt des Unternehmens ist die Spruce Line Produktlinie, in der das Unternehmen Solarmodule mit bis zu 195 Watt Leistung anbietet. Bei seinen Modulen verspricht Evergreen flexible Installationsmöglichkeiten und garantiert 98 Prozent Nennleistung für 180/190 Watt-Produkte. Für 195 Watt-Produkte garantiert Evergreen sogar 100 Prozent Nennleistung. Auf alle Module gewährt Evergreen 5 Jahre Garantie auf die Verarbeitung, sowie 25 Jahre Garantie auf die Leistung.

Im September 2007 begann das Unternehmen seine erste eigene Solarfabrik in Devens/Massachusetts zu errichten, wobei bereits eine neue Anlage in Planung ist. Verkauft werden Evergreen-Produkte sowohl in den USA, als auch in Deutschland und Korea. Lieferabkommen bestehen unter anderem mit DC Chemical, der Wacker Chemie AG, Solaricos Trading und der deutschen Wagner & Co Solartechnik sowie der IBC Solar AG.

Gemeinsam mit der Q-Cells AG betreibt Evergreen das Joint Venture EverQ, welches Solarwafer, Solarzellen und Solarmodule im patentierten String Ribbon-Verfahren herstellt.

Zahlen

Für das vergangene erste Quartal 2008 meldet Evergreen einen Umsatz von 18,3 Mio. US-Dollar, nach Einnahmen von 12,6 Mio. Dollar im Jahr vorher. Der Nettoverlust summierte sich im jüngsten Quartal auf 25.000 Dollar bzw. 0,00 Dollar je Aktie, nach einem Minus von 6,2 Mio. Dollar je Aktie im Jahr vorher.

Mit den vorgelegten Zahlen konnte Evergreen die Markterwartungen der Analysten übertreffen. Diese hatten im Vorfeld mit einem Nettoverlust von sieben US-Cent je Aktie gerechnet.

Die Bruttomargen summierten sich im jüngsten Quartal auf 33,6 Prozent vom Umsatz, nach 20,1 Prozent im Jahr vorher. Das gemeinsam mit Q-Cells betriebene Joint Venture EverQ erwirtschaftete Lizenzgebühren in Höhe von 4,7 Mio. Dollar, nach 1,5 Mio. Dollar im Jahr vorher.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Evergreen Solar, Hintergrundberichte, Solartechnik

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