Evergreen Solar im Aufwind

Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche.

SolarWorld gilt nicht nur in Deutschland als einer der marktführenden Anbieter in Sachen Solarstromtechnik. Nach der Übernahme der Solar-Aktivitäten von Shell Solar stieg das Unternehmen auch in den USA zum größten Produzenten von Solarstromtechnologien auf. Insgesamt gilt SolarWorld als der weltweit drittgrößte Hersteller von Solarzellen.

Weitere Wettbewerber sind unter anderem Kyocera Solar, die Solareinheit des japanischen Elektronikspezialisten, die ebenfalls Solarmodule und Zellen mit einem sehr hohen Wirkungsgrad herstellt.

Ferner konkurriert Evergreen mit dem Branchenriesen Sharp Corporation, der inzwischen als der zweitgrößte Hersteller von Solarmodulen gilt. Führend im Markt für Solarzellen ist allerdings die chinesische SunTech Power Holdings Co. Die Chinesen verdrängten im Jahr 2007 den bisherigen Branchenprimus Sharp von der Spitze als größten Hersteller von Solarmodulen. Weitere Konkurrenten aus China sind unter anderem SunPower Corporation, sowie Trina Solar und Yingli Green.

Ferner steht Evergreen noch in direkter Konkurrenz zu BP Solar International, First Solar, und RWE Schott Solar.

Für das eben abgelaufene zweite Quartal, für welches Evergreen am 17. Juli detaillierte Zahlen vorlegen wird, erwartet das Unternehmen Einnahmen zwischen 21,5 und 22,5 Mio. Dollar. Dabei wird allerdings mit einem Nettoverlust von 12 Mio. Dollar oder zehn US-Cent je Aktie gerechnet. Analysten kalkulieren diesbezüglich mit Einnahmen von 22,11 Mio. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von zehn US-Cent je Aktie.

Für das laufende Geschäftsjahr 2008 kalkulieren Analysten mit Einnahmen von 117 Mio. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von insgesamt 24 US-Cent je Aktie. Erst im Jahr 2009 soll Evergreen nachhaltige Gewinne erwirtschaften. Analysten gehen dann von einem Umsatzsprung auf knapp 400 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von 47 US-Cent je Aktie aus.

Nachdem jüngsten Milliardendeal mit IBC Solar wurden Evergreen Solar-Aktien deutlich fester bei rund 10,2 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 1,2 Mrd. US-Dollar für den amerikanischen Solarkonzern ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Geschäftsjahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 21. Gleichzeitig wird Evergreen mit dem zehnfachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten bei Caris & Company bewerten den Wert mit einer ersten Einschätzung mit „überdurchschnittlich“. Dabei sehen die Analysten ein Kursziel von 11,0 US-Dollar.

Lehman Brothers Analyst Vishal Shah bleibt bei seiner Einschätzung „gleichgewichten“, hebt aber sein Kursziel für das Papier von 12 auf 15 US-Dollar an. Der Analyst sieht signifikantes Aufwärtspotential was die Gewinnprognosen für das Jahr 2009 angeht. Aufgrund der jüngsten Aufträge und Durchschnittspreise hebt Shah seine Gewinnprognose für 2009 von 50 auf 60 US-Cent je Aktie an.

Etwas zurückhaltender ist man noch im Hause Wedbush Morgan. Die Analysten bewerten Evergreen-Aktien mit „halten“ und korrigieren Gewinnschätzungen und Kursziel ebenfalls nach oben. Auf 12-Monatssicht erwarte man nunmehr ein Kursniveau von 13 US-Dollar. Die jüngsten Aufträge hatten den Auftragsbestand des Unternehmens erheblich anschwellen lassen. Darüber hinaus plant Evergreen im dritten Quartal weitere 300 Mio. Dollar aufzunehmen, um seine Produktionskapazitäten weiter auszubauen. Für 2009 sei eine weitere Kapitalaufnahme von 400 Mio. Dollar geplant, heißt es.

Bei Jefferies & Co ist man noch eine Spur optimistischer. Die Analysten empfehlen Evergreen-Aktien mit einem Kursziel von 16 Dollar zum Kauf.