Electronic Arts - its Spore-Time

Dienstag, 26. August 2008 um 13:00
Electronic Arts

(IT-Times) Nach der Fusion von Activision mit Blizzard Entertainment musste der weltgrößte PC- und Videospielentwickler Electronic Arts (Nasdaq: ERTS, WKN: 878372) ins zweite Glied zurück. EA ist nicht länger mehr der weltgrößte Hersteller von PC- und Videospielen.

Nachdem das Unternehmen für das jüngste Quartal einen höheren Nettoverlust ausweisen musste als erwartet, folgte eine weitere Demütigung. Auch die geplante Übernahme von Take-Two Interactive kam nicht wie erhofft zustande - ein weiterer Rückschlag für das Unternehmen.

Schon spricht die Branche vom Schicksalsjahr für den verwöhnten Branchenprimus, der in den vergangenen Jahren hauptsächlich durch Sportspiele, aber weniger mit Innovationen glänzte. Im laufenden Fiskaljahr 2009 will EA nunmehr die Wende einleiten und zu alter Stärke zurückfinden. Als Schlüsselspiel gilt unter anderem das von Sims-Erfinder Will Wright erdachte Evolutionsspiel „Spore“, dass am 7. September sowohl für den PC als auch für den Mac in den Handel kommen wird.

Spore soll neue Maßstäbe setzen


Die Erwartungen an „Spore“ sind riesig. Das Spiel, dass unter anderem als "Massive Single Player" Game beworben wird, soll die spielweise der Menschen verändern und damit neue Maßstäbe in der Branche setzen. Euphorische Medien sprechen bereits vom besten Spiel aller Zeiten.

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Dass Will Wright sensationelle Spiele konzipieren kann, weiß die Branche spätestens nach dem Marktdebüt von „The Sims“. Rund 100 Mio. Kopien wurden weltweit seit dem Marktdebüt der ersten Version verkauft. Am 20. Februar 2009 soll nun der dritte Teil folgen.

Doch der Name Will Wright steht nicht gleich für einen Selbstläufer. Die Online-Version von „The Sims“ scheiterte kläglich und wurde jüngst geschlossen. Überhaupt tat sich EA im Online-Segment bislang schwer. Diesen Bereich beherrscht bislang Blizzard Entertainment mit seinem Blockbuster-Titel „World of Warcraft“.

EA Mythic schickt Warhammer gegen Wacraft ins Rennen


Doch auch im MMORPG-Segment geht EA in die Offensive. Mit dem Marktdebüt von „Spore“ startet auch gleichzeitig die Open-Beta-Phase für „Warhammer Online: Age of Reckoning“. Am 18. September soll das Online-Spiel, das direkt auf die Warcraft-Gamer abzielt, mit Servern in Nordamerika, Europa und Ozeanien live gehen. Ob Warhammer Blizzards „World of Warcraft“ als die Nummer eins bei den Online-Spielen ablösen kann, bleibt fraglich, zumal Blizzard mit der Erweiterung „Wrath of the Lich King“ ebenfalls noch mal nachlegen wird.

Dennoch: Sollte es EA gelingen, auch nur halb so viele Spieler für seinen MMORPG-Blockbuster zu gewinnen als Blizzard, hat EA schon viel erreicht und seine Position im Online-Markt verbessert, zumal EA mit „Dragon Age“, „Mirror’s Edge“ und „Dead Space“ noch weitere Eisen im Feuer hat…

Kurzportrait

Electronic Arts (EA), ansässig im kalifornischen Redmond, entwickelt seit 1982 Computerspiele. Dabei spezialisiert sich das Unternehmen nicht nur auf eine Plattform, sondern bietet sowohl für den PC, als auch für die Plattformen von Sony, Nintendo Microsoft entsprechende Spiele an. Vor allem durch legendäre Titel wie Madden NFL, The Sims und FIFA Online machte sich das Unternehmen einen Namen. Das Haus publiziert seine populären Titel unter den Marken EA Sports, EA Games, sowie unter den übernommen Marken Origin, DreamWorks Interactiv, Black Box Games und Maxis. Später beteiligte sich das Unternehmen an dem schwedischen Entwicklerstudio Digital Illusions, welches Ende 2004 vollständig übernommen wurde. Gleichzeitig schloss EA im Oktober die Übernahme von Criterion Software ab. Anfang 2005 beteiligte sich EA mit 19,9 Prozent an dem französischen Spielentwickler Ubisoft. Ende 2005 übernahm man den führenden Entwickler von Mobilfunkspielen Jamdat Mobile. Jamdat wurde inzwischen in die Einheit EA Mobile integriert. Mitte 2006 kaufte EA den Online-Rollenspielspezialisten Mythic Entertainment, aus der die Einheit EA Mythic hervorging. Ende 2006 schluckte EA das auf die Wii-Konsole spezialisierte Entwicklerstudio Headgate Studios. Im Frühjahr 2007 beteiligte sich EA mit 15 Prozent an dem chinesischen Online-Spielespezialisten The9, nachdem man sich bereits 19 Prozent der Anteile an dem südkoreanischen Online-Spielespezialisten Neowiz sicherte.

Mitte 2007 eröffnete EA ein eigenes Büro in Moskau, um den russischen Markt besser bedienen zu können. Ende 2007 übernahm EA mit BioWare und Pandemic zwei weitere Entwicklerstudios.

Ferner vertreibt das Unternehmen über 4.000 Spieletitel von Drittanbietern. Dieses Geschäft trug in der Vergangenheit etwa ein Fünftel des gesamten Umsatzvolumens von EA. Über das Internet-Portal EA.com bietet das Unternehmen nicht nur einen kostenlosen Online-Spieledienst an, sondern auch gebührenpflichtige Services.

Daneben betreibt das Unternehmen die Tochter und Spieleplattform pogo.com im Internet. Pogo.com versteht sich als eine Online-Spielgemeinschaft. Die Plattform verzeichnet inzwischen mehr als 1,5 Mio. registrierte Nutzer. Gleichzeitig betreibt EA aber auch den Game Channel im Rahmen des Online-Angebots von America Online.

Zahlen

Für das vergangene Juniquartal meldet Electronic Arts (EA) einen Umsatz von 804 Mio. US-Dollar, nach Einnahmen von 395 Mio. Dollar im Jahr vorher. Die Zahlen beinhalten jedoch Abgrenzungserlöse aus Online-Spiele in Höhe von 231 Mio. Dollar. Ausgenommen dieser Erlöse konnte EA 609 Mio. Dollar umsetzen.

Dabei entstand zunächst ein Verlust von 95 Mio. Dollar oder 30 US-Cent je Aktie, nachdem EA an gleicher Stelle im Jahr vorher 132 Mio. Dollar oder 42 US-Cent je Anteil verlor. Ausgenommen außergewöhnlicher Einmalfaktoren ergibt sich für das jüngste Quartal ein Nettoverlust von 42 US-Cent je Aktie, womit EA die Erwartungen verfehlte. Analysten hatten im Vorfeld mit Einnahmen von 639,8 Mio. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von 33 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Meldung gespeichert unter: Electronic Arts, Hintergrundberichte, Spiele und Konsolen

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