Cognizant leidet unter starker Rupie

Donnerstag, 31. Mai 2007 um 12:35
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(IT-Times) Der amerikanische IT-Spezialist Cognizant Technology Solutions (Nasdaq: CTSH, WKN: 915272) bleibt auch im ersten Quartal 2007 weiter auf Wachstumskurs. Insbesondere in Europa konnte Cognizant zuletzt deutlich zulegen - das Geschäft wuchs hier um 84 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Obwohl das Unternehmen wieder einmal die Analystenerwartungen übertreffen konnte, wird unter Marktbeobachtern über eine mögliche Verlangsamung der Wachstumsraten spekuliert. Hintergrund ist die Entscheidung der Firmenleitung, die Einstellung neuer Mitarbeiter zurückzufahren. Wurden im jüngsten Quartal noch netto 4.600 neu eingestellt, will man nunmehr auf die Bremse treten und insgesamt auf 1.000 Neueinstellungen verzichten.

Die weltweite Cognizant-Belegschaft dürfte somit im laufenden Jahr um 42 Prozent wachsen, statt der im Vorfeld prognostizierten 44 Prozent. Im Analystenlager fragt man sich daher, ob das Cogizant-Management mit einer schwächeren Nachfrage nach IT-Services rechnet. Diesen Spekulationen tritt das Management rund um Cognizant-Chef Francisco D'Souza entgegen, wobei das Management insbesondere auf die niedrige Auslastung von 84 Prozent bei Onsite-Service-Centern und auf 69 Prozent bei Offshore-Centern verweist. Damit liege man unter dem Branchenschnitt, heißt es.

Starke Rupie belastet


Zu schaffen macht dem Unternehmen auch die zuletzt immer stärker gewordene indische Rupie (INR). Anfang April erreichte die INR gegenüber dem US-Dollar ein neues Achtjahreshoch. Hintergrund ist die boomende indische Wirtschaft sowie die Aussicht auf eine mögliche Zinsanhebung von Seiten der Reserve Bank of India.

Die deutlich festere Rupie ist hingegen ein Problem für Cognizant, da dass Unternehmen zwar in Amerika ansässig ist, den Großteil seiner Aufgaben jedoch von Indien aus ausführen lässt. Die Löhne bzw. Aufwendungen fallen daher meist in Rupien an, während die Umsätze in US-Dollar abgerechnet werden. Diese Entwicklung hat bereits im jüngsten Quartal die operative Gewinnmarge um 140 Basispunkte belastet, so das Management. Durch weniger Neueinstellungen will Cognizant diesem Trend entgegenwirken und so seine Gewinnmargen weiter stabil halten..

Kurzportrait

Die in Teaneck/New Jersey ansässige Cognizant Technology Solutions Coporation (Cognizant) gilt als führender IT-Beratungs- und Outsourcing-Spezialist. Das Unternehmen bietet seine Dienste nicht nur Unternehmen in Europa und Nordamerika, sondern auch in Asien an.

Das Angebot erstreckt sich über strategische Beratung, der Entwicklung komplexer IT-Systeme, bis hin zu Softwareimplementierung, Data Warehousing und der Wartung und Betreuung von Anwendungen. Ergänzt wird das Serviceangebot durch Business Process Outsourcing (BPO) Services und Infrastruktur-Management. Betreut werden die Kunden vor Ort durch Management-Teams, welche durch Entwicklungscenter, die vorwiegend in Indien ansässig sind, unterstützt werden. Insgesamt ist das Unternehmen in vier Marktsegmenten tätig: Finanzservices, Gesundheitswesen, sowie Fertigung, Logistik & Handel und andere Geschäfte.

Der Finanzservice-Bereich steuerte zuletzt mit rund 50 Prozent den Großteil zu den Gesamteinnahmen des Unternehmens bei. Dabei betreut das Unternehmen nicht nur Banken, sondern auch Broker und Investmentfirmen in Bereichen wie Front- und Back Office, sowie technische Broker-Lösungen. Auch in der Versicherungswirtschaft ist das Unternehmen mit entsprechenden Lösungen präsent und hilft Versicherungsunternehmen bei Administrationsaufgaben sowie bei der Abwicklung von Versicherungsfällen.

Der Healthcare-Bereich ist ein weiteres wichtiges Standbein der Gesellschaft. Das Segment steuerte zuletzt rund 20 Prozent zu den Gesamterlösen der Gesellschaft bei, wobei sieben der zehn größten Wissenschaftsorganisationen zum Kundenkreis der Gesellschaft zählen. Weitere Cognizant-Kunden sind unter anderem Kimberly-Clark Corporation, Simon and Schuster, sowie die Rabobank.

Auch der Bereich Herstellung, Logistik & Handel steuerte zuletzt mit mehr als 15 Prozent einen nicht unerheblichen Anteil zum Gesamtumsatz bei. Im Rahmen dieses Servicebereichs bietet Cognizant elektronische Beschaffungssysteme, Transport-Management, Warehouse- und Yard-Management, sowie ERP-Lösungen an. Diese vier Kerngeschäftsbereiche werden durch Lösungen, wie Digital Asset Management (DAM) und Digital Rights Management (DRM) ergänzt. Im Jahr 2006 verstärkte sich Cognizant durch die Übernahme von AMS Solutions im Bereich IT-Infrastrukturlösungen.

Zahlen

Für das vergangene erste Fiskalquartal 2007 meldete Cognizant einen Umsatzsprung auf 460,3 Mio. US-Dollar, was einem Zuwachs von 61 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Nettogewinn zog dabei auf 75,5 Mio. US-Dollar oder 50 US-Cent je Aktie an, nach einem Plus von 47,2 Mio. Dollar oder 32 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Mit den vorgelegten Zahlen konnte Cognizant die Erwartungen der Analysten übertreffen. An der Wall Street hatte man im Vorfeld mit Einnahmen von 451 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 48 US-Cent je Aktie kalkuliert.

Der Geschäftsbereich Finanzservices wuchs um 58 Prozent und steuerte zuletzt 47 Prozent der Umsätze bei. Der Healthcare-Bereich wuchs um 76 Prozent und trug damit 24 Prozent des Gesamtumsatzes. Das Retail-, Produktions- und Logistiksegment legte um 55 Prozent zu und steuerte damit 15 Prozent des Gesamtumsatzes bei.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Cognizant Technology Solutions, Hintergrundberichte, IT-Services

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