Cloud Computing nimmt wieder an Fahrt auf

Freitag, 8. Mai 2009 um 12:31

(IT-Times) - Seit der Begriff des Cloud Computing in der IT-Szene kursiert, sind bereits viele Unternehmen und Initiativen darauf angesprungen und haben darin den neuen Trend in der IT-Welt gesehen. Aktuell scheint es so, als nehme das Thema tatsächlich wieder an Fahrt auf.

So berichteten jüngst die Markforscher von iSuppli, dass sie davon ausgehen, dass sich das Cloud Computing vom geschäftlichen Anwendungsbereich auf den Konsumentenmarkt übertragen wird und damit rasant an Fahrt aufnehmen kann. Als Beispiel für eine gelungene geschäftliche Cloud-Computing-Anwendung nennt iSuppli Google Docs. Google Docs erlaubt das Erstellen und Speichern von Dateien über das Internet. Analog sei Flickr, ein Online-Dienst zum Speichern von Bildern, eine gelungene Übertragung auf den Konsumentenmarkt. Cloud Computing bedeutet, dass der Anwender einer Software diese nicht mehr selbst auf eigener Hardware gespeichert hat. Vielmehr wird die Leistung der Soft- und der Hardware durch einen Dritten angeboten, der diese Leistungen aber auch anderen Kunden zur Verfügung stellt. Dadurch sind Anwendungen und Dokumente nicht mehr lokal gespeichert, sondern "irgendwo" in einer virtuellen Wolke abrufbar. Daher stamm dann auch der Begriff des Cloud Computing.

Jährliches Wachstum von mehr als 60 Prozent

iSuppli sieht den potenziellen Umsatz von Cloud-Storage-Services bei 5,8 Mrd. US-Dollar in 2013. Dies käme einem jährlichen Wachstum von 64 Prozent gleich. Wobei es sich um eine äußerst positive Schätzung handeln soll.

Beschäftigt man sich näher mit dem Thema Cloud Computing, taucht früher oder später stets der Name IBM auf. Noch im laufenden Jahr will der Konzern ein eigenes Cloud Computing-Angebot an den Start bringen und damit zu anderen Unternehmen wie Amazon.com, Google und Microsoft sowie Salesforce.com aufschließen. Die ersten Angebote sind für Entwickler gedacht, um Software schreiben zu können, die mit Web-basierter Technologie kompatibel ist. Dabei können die Anwendungen rechnerunabhängig über das Internet aufgerufen werden. Die Anwendungen und Informationen sind meist in Datenzentren untergebracht, wobei der Kunde sich nicht mehr selbst um die Wartung der Software kümmern muss.

Alle relevanten Branchenvertreter basteln an der Cloud

Auch im Bereich Collaboration-Software ist IBM vorne mit dabei. So hat das Unternehmen jüngst eine Web-basierte Software vorgestellt, die Lösungen rund um das Kontakt-Management, Instant-Messaging, Web-Konferenzen und File-Sharing beinhaltet. Umsatz soll damit auch unmittelbar generieret werden: IBM wird Firmenkunden für die Nutzung 10 bis 45 US-Dollar monatlich in Rechnung stellen. Dabei muss die Software nicht installiert werden, sondern wird bei IBM gehostet und über das Internet "ausgeliefert." An dieser Stelle verschmilzt das Cloud Computing mit einem weiteren Trend, dem Software as a Service, oder kurz: SaaS.

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Auch Branchengrößen wie Microsoft Corp., Amazon oder Apple überboten sich in jüngerer Vergangenheit gegenseitig mit immer neuen und aufwändigeren Online-Systemen, die inhaltlich ebenfalls dem Cloud Computing zugeteilt werden können. Als wohl erster Anbieter für Privatanwender startete jüngst ein kleiner schwedischer Konkurrent in die Welt der Wolken. So stellte das Unternehmen Xcerion mit „icloud“ ein erstes Online-Betriebssystem vor. Insgesamt acht Jahre habe man das System entwickelt, welches kostenlos für alle Nutzer verfügbar ist. Mit icloud wurde ein virtueller Computer mit kostenlosem Speicherplatz und kostenlosen Anwendungen geschaffen, der für jeden auf der Welt zugänglich ist. So kommt das System mit 3 Gigabyte kostenlosem Speicherplatz für Dokumente, Fotos und Musik daher und sei mit Anwendungen wie Office, E-Mail, Musik, Video, Instant Messaging und anderen Programmen ausgestattet. Verfügbar ist icloud vorerst in den Sprachen Englisch, Chinesisch, Russisch, Spanisch, Portugiesisch, Deutsch, Schwedisch und Filipino. Anders als zum Beispiel der MobileMe-Anbieter Apple, welcher für das - zurzeit noch in Mac-Computern integrierte Onlinesystem - einen jährlichen Beitrag verlangt, ist icloud jedoch nach wie vor gänzlich kostenlos. Allerdings bleibt bis dato unklar, wie Xcerion plant, sich zu finanzieren. Werbung schien auf einen ersten Blick jedenfalls nicht geschaltet worden zu sein.

Meldung gespeichert unter: Hardware, Software, Special am Freitag

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