BITKOM-Presseinfo: Zahl der Phishing-Opfer erreicht Höhepunkt

Dienstag, 2. September 2008 um 10:54

Banken bitten ihre Kunden nie per E-Mail, vertrauliche Daten im Netz einzugeben. Diese Mails sind immer gefälscht: Am besten sofort löschen. Das gleiche gilt für dubiose E-Mails von Unbekannten – vor allem, wenn eine Datei angehängt ist. Dahinter könnte ein Schadprogramm stecken, zum Beispiel ein Phishing-Trojaner. Solche verdächtigen Dateien auf keinen Fall öffnen! Auch dann nicht, wenn in der E-Mail mit einer Kontosperre gedroht wird. Solche Einschüchterungen zählen zum Arsenal von Betrügern, um Bankkunden unter Druck zu setzen. PC-Nutzer sollten Drohungen ignorieren und Phishing-Mails nie beantworten.

2. Den Computer vor Schädlingen schützen

Eine gute Sicherheitsausstattung ist entscheidend. Ein Anti-Viren-Programm und eine so genannte Firewall, die den PC vor schädlichen Dateien aus dem Netz schützen, müssen vor der ersten Web-Sitzung installiert werden. Für diese Programme und das Betriebssystem des PCs werden regelmäßig Aktualisierungen angeboten. Nutzer sind gut beraten, die Updates umgehend zu installieren – am besten automatisch. Öffentliche Computer oder Internet-Cafés sind für Bankgeschäfte wenig geeignet.

3. Vorsicht beim Aufruf der Bank-Webseite

Beim Online-Banking sollte man die offizielle Adresse der Bank immer direkt eingeben oder über eigene Lesezeichen (Favoriten) aufrufen. Maßgeblich ist die Adresse, die die Bank in ihren offiziellen Unterlagen angibt. Die Verbindung zum Bankcomputer muss verschlüsselt sein. Das ist erkennbar an den Buchstaben „https“ in der Web-Adresse und einem Schloss- oder Schlüssel-Symbol im Internet-Programm (Browser). Zukünftig erkennen Verbraucher sichere Webseiten auch an einer grün hinterlegten Adresszeile, wenn sich der Betreiber vorab einer unabhängigen Prüfung unterzogen hat.

4. Moderne Transaktions-Verfahren nutzen

Für Überweisungen und andere Kundenaufträge sind Transaktionsnummern (TANs) nötig. In den Anfängen des Online-Bankings konnten die Nutzer einen solchen Code aus einer Liste frei wählen. Sicherer ist das iTAN-Verfahren, bei dem die Codes nummeriert sind. Ein Zufallsgenerator der Bank bestimmt, welche TAN aus der Liste eingegeben werden muss. Noch weniger Chancen haben Kriminelle beim mTAN-Verfahren: Die Transaktionsnummer wird dem Kunden aufs Handy geschickt und ist nur wenige Minuten gültig. Weitere aktuelle Schutzverfahren sind eTAN und HBCI, bei denen der Kunde als Zusatzgeräte einen TAN-Generator oder ein Kartenlesegerät nutzt. PC-Nutzer sollten ihre Bank fragen und möglichst auf die modernsten Verfahren umstellen.

5. Mit Geheimzahlen richtig umgehen

Passwort (PIN) und Transaktionsnummern nicht auf dem PC speichern. Auch eine automatische Speicherung im Internet-Programm (Browser) ist riskant. Ein frei wählbares Passwort fürs Online-Banking sollte mindestens acht Zeichen lang sein und möglichst aus einer zufälligen Reihenfolge von Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen. Fürs Online-Banking unbedingt ein separates Passwort wählen – keines, das auch für andere Dienste im Web genutzt wird. Empfehlenswert ist auch, die PIN regelmäßig zu ändern.

6. Falls es zu spät ist – Schadensbegrenzung

Nicht immer ist das Geld sofort weg, wenn Kriminelle eine Sicherheitslücke ausgenutzt haben. Opfer sollten zuerst die Bank alarmieren: Wenn eine Phishing-Überweisung nicht lange zurückliegt, kann sie manchmal noch gestoppt oder rückgängig gemacht werden. Entsteht doch ein finanzieller Schaden, unbedingt Anzeige bei der Polizei erstatten. Das ist nötig, um Geld von der Bank zurückzubekommen. Falls der Kunde nicht grob fahrlässig gehandelt hat, zeigen sich viele Banken kulant.

Zur Methodik der BITKOM-Erhebung: Erfragt wurden die Zahlen der Phishing-Fälle, in denen illegale Banktransfers stattgefunden haben, sowie die dabei geflossenen Summen. Quelle sind alle teilnehmenden Landeskriminalämter. Es sind Daten zu insgesamt elf Bundesländern vorhanden, die für rund 90 Prozent der deutschen Bevölkerung stehen, sowie eine Hochrechnung für ganz Deutschland

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